Baccara Extra Band 5 (German Edition)
dich nicht mal bei ihr verabschiedet hast. Du solltest Betty anweisen, ihr ein paar Blumen rüberzuschicken.“
Schlagartige Stille. Nick dachte nicht im Traum daran, das Theater zu verlassen. Nicht, solange er Jules im Arm hatte und das Risqué ganz für sich allein haben konnte.
„Wenn du hier noch irgendwo stecken solltest, hoffe ich, dass du allein wieder hinausfindest.“ Dale ließ nicht locker. „Wenn du morgen nicht zum Kaffee aufkreuzt, ruf ich die Bullen an.“
Endlich wurden seine Schritte leiser und verklangen in der Dunkelheit.
„Kommen wir hier allein wieder raus?“, wollte Jules ängstlich wissen.
Nick gab ihr einen Kuss und beruhigte sie. „Ich habe einen Generalschlüssel. Aber ich werde ihn erst verwenden, wenn ich dich glücklich gemacht habe.“ Die Privatvorstellung konnte beginnen, und es würde eine lange Nacht werden.
4. KAPITEL
Böse Mädchen stöhnen gern lustvoll auf.
Julienne murmelte diesen Satz im Geiste, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Nick hatte sie eng an sich gedrückt und ließ seine Blicke ungeniert über ihren Körper schweifen.
Sollte sie es wirklich tun? Sollte sie diesem unglaublich anziehenden Mann jetzt gestatten, sie zum Stöhnen zu bringen? Eigentlich hatte sie doch heute Abend nur seine Aufmerksamkeit erregen und hemmungslos flirten wollen.
Oder war sie schon für den nächsten Schritt bereit? Brächte sie es wirklich fertig, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, ihm einen Kuss zu geben und ein sanftes „Ja“ zu hauchen? Könnte sie mit ihren Fingern über die unübersehbare Ausbuchtung seiner Hose streicheln und Bereitschaft für mehr signalisieren?
Ihr Körper gab eine unmissverständlich klare Antwort. Ja, Ja und nochmals Ja.
Böse Mädchen nutzen die Gunst der Stunde . Die innere Stimme meldete sich wieder zu Wort. Gönn dir einen One-Night-Stand. Er wird sich immer wieder gern dran erinnern. Lass all deinen Charme spielen, für ihn und für dich.
Die Selbsthypnose schien wirklich zu funktionieren. Mit Genugtuung nahm sie Nicks Reaktion zur Kenntnis, als sie ihre Handfläche auf seine ausgebeulte Hose legte und ihn dort sanft streichelte. Sie fasste neuen Mut.
Es würde ihre Nacht werden, heute im Risqué. Gähnende Leere auf den Rängen gab Anlass zur Vermutung, dass wahrscheinlich niemand mehr im Theater war. Aber konnten sie sich da wirklich so sicher sein? Allein der Gedanke, es vor Publikum zu treiben, ließ Julienne vor Lust erschauern.
In dieser einen Nacht könnten ihre kühnsten Fantasien Wirklichkeit werden.
Böse Mädchen stöhnen gern lustvoll auf.
Sie würde stöhnen und überhaupt nichts bereuen. An einen Morgen danach wollte sie gar nicht erst denken.
Es hat mich ungeheuer angeturnt, wie du heute Abend getanzt hast.
Juliennes Fantasie schlug Purzelbäume.
„Summst du noch etwas für mich, Nick? Bitte, sei so lieb.“
Nick strahlte. „Dein Wort ist mir Befehl.“
Dieser Mann war ein böser Junge, eine verwandte Seele, zumindest für heute Nacht. Sie ließ ihr Auge über die Bühne schweifen und fand unter den Bühnenrequisiten, die dort noch massenweise vom Finale herumstanden, auf Anhieb, was sie gesucht hatte.
Sie nahm Nicks Hand und befahl: „Setz dich doch einfach dorthin.“
Sein Lächeln wurde breiter, als er eine Liebesschaukel erkannte, die an dünnen Schnüren von der Decke hing. Das ganze Ding bestand praktisch nur aus Nylonschlaufen und weich gepolsterten Bügeln.
„Du willst wohl mit mir einen kleinen Ausritt machen, was, Schönheit?“, fragte er.
Sie lächelte geheimnisvoll und nickte.
„Das wird ein Ausritt, den du dein ganzes Leben nicht mehr vergessen wirst, das verspreche ich dir.“
Markige Sätze, die der fremde Mann da von sich gab! Doch er spielte ihr Spiel offensichtlich mit und fing an zu summen. Die Augen hatte er voller Erwartung geschlossen, während er sein Jackett mit Weste auszog und seine Krawatte lockerte. Anschließend bugsierte er seinen knackigen Po auch schon in den dafür vorgesehenen Sessel der Liebesschaukel. Dort lehnte er sich erst einmal zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
Jetzt war der Moment gekommen. Julienne trat zur Bühnenmitte und holte tief Luft. Ihre Tanzeinlage konnte beginnen.
Für einen kurzen Augenblick verstummte ihr Orchester vor Aufregung, bevor es langsam wieder einsetzte. Julienne lächelte. Es war ihr ein Leichtes, seine Aufmerksamkeit auf ihre kreisenden Hüften zu lenken.
Sie merkte, wie er sie anstarrte. Ihr Tanzstil war
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