Baccara Extra Band 5
Unterschrift darunter, dann war der junge Kellner an der Reihe.
Mit einem spöttischen Funkeln in den blauen Augen gab Jethro Celia das Dokument zurück. „Es gehört dir. Genau wie ich, zumindest vorübergehend.“
„Eben. Vorübergehend.“
„Du wirst nie müde, mir das unter die Nase zu reiben, hm?“ Er zog ein kleines, mit Samt bezogenes Kästchen aus der Jackentasche. „Ich hoffe, das gefällt dir trotzdem.“
„Ich möchte keinen Ring!“
Seine Züge verhärteten sich. „Dein Vater wird aber einen erwarten.“
Immer wieder Ellis, dachte sie in einem Anflug von Verzweiflung. „Ich gebe ihn dir aber wieder zurück, wenn alles vorbei ist.“
„Jetzt schenke ich ihn dir erst einmal, okay?“
Er machte ein Gesicht, als wollte er sie jeden Moment erwürgen, und Celia gehorchte lieber. Sie öffnete das Kästchen und stieß einen entzückten Schrei aus. Ein Solitärring mit einem seltenen gelben Diamanten! „Er ist wunderschön – du hast meinen Geschmack genau getroffen.“
„Der Stein erinnert mich an den Anblick, wie dein Haar in der Sonne schimmert“, sagte er mit rauer Stimme.
In Celia stiegen Gefühle auf, die sie lieber nicht näher ergründen wollte. „Das hast du nett ausgedrückt … danke, Jethro.“ Sie betrachtete den glitzernden Ring durch einen Schleier aus Tränen. Am liebsten hätte sie den Kopf auf die Tischplatte gelegt und geweint. Wie konnte sich ein Geschenk, das aus den falschen Gründen gemacht wurde, so gut und richtig anfühlen?
„Bitte nicht, Celia – ich kann es nicht ertragen, dich weinen zu sehen.“
Sie betupfte sich die Augen mit ihrer Serviette. „Ist schon vorbei.“
„Gib mir deine Hand.“ Mit einem tiefen Blick in ihre Augen streifte er ihr den Ring über den Finger. „Jetzt bist du mein, Celia. Vergiss das nie.“
„Nur für drei Monate! Vergiss das nicht!“
Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste ihre Finger, einen nach dem anderen.
Celia überlief ein wohliger Schauer der Erregung. Es ließ sich nicht länger leugnen: Sie begehrte Jethro und fürchtete die Gefühle, die er in ihr weckte.
„Aber hast du nicht auch ein bisschen Angst vor ihm?“
Celia schenkte Jethros Schwester ein nachsichtiges Lächeln. Sie saßen in einem gediegenen Restaurant im Kolonialstil beim Lunch und unterhielten sich wie alte Freundinnen. „Wenn ich Angst vor ihm hätte, würde ich ihm das ganz bestimmt nicht auf die Nase binden.“
„Er ist immer mein großer Bruder gewesen. Als ich klein war, hat er sich um mich gekümmert … wir sind so völlig verschieden.“ Lindy stocherte in ihrem Salat herum, das zierliche Gesicht unter den dunklen Locken plötzlich sorgenvoll. „Ich glaube, ich habe ihn nie richtig verstanden.“
Willkommen im Klub, dachte Celia voller Selbstironie. Sie mochte Jethros Schwester, die ehrlich erfreut schien, dass Jethro sich entschlossen hatte, den Bund fürs Leben zu schließen. „Jethro hat mir erzählt, dass eure Mutter weggegangen ist, als ihr noch ziemlich klein wart.“
„Tatsächlich, hat er das? Er redet normalerweise nicht gern über unsere Eltern.“
„Die Erfahrung habe ich auch gemacht.“
„Dad war ein schrecklicher Mensch.“ Lindy schauderte. „Jethro hat mich immer beschützt, besonders, wenn Dad betrunken war … Glaub mir, Celia, es ist eine furchtbare Erfahrung, Erleichterung zu verspüren, wenn ein Elternteil stirbt.“
Jethros Vater war also ein gewalttätiger Mensch gewesen. Celia ergriff mitfühlend Lindys Hand. „Sprich lieber nicht darüber, wenn es dich aufregt.“
„Dad war immer gemein zu Jethro. Manchmal glaubte ich, er hasst ihn, seinen eigenen Sohn.“ Sie sah Celia an. „Während der vergangenen Jahre habe ich mir ziemliche Sorgen um Jethro gemacht. Ich fürchtete schon, er würde sich nie verlieben und glücklich werden. Deshalb bin ich auch so froh, dass er dich gefunden hat, Celia. Wir kennen uns zwar kaum, aber ich bin trotzdem sicher, dass du die Richtige für ihn bist.“
Voller Scham dachte Celia an den Ehevertrag, den Jethro und sie unterschrieben hatten. Den Vertrag, der auch die vorprogrammierte Scheidung regelte. Es war eine Sache, ihren Vater zu belügen, der schließlich nicht mehr hier sein würde, wenn der Schwindel aufflog. Ganz anders sah es mit Lindy aus, Lindy mit ihrem süßen Lächeln, die ihren Bruder liebte. „Wir streiten ziemlich oft“, bekannte Celia.
„Er hat mir erzählt, dass du sehr temperamentvoll bist. Dir ist doch klar, dass eine Menge Frauen dir am
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