Baccara Extra Band 5
Kirschbaum mit ihm zu schlafen.
Kein Sex. So stand es im Vertrag. Am besten, sie wies ihren Anwalt an, diesen Satz in Großbuchstaben oben auf jeder Seite zu vermerken.
8. KAPITEL
Als Celia das Büro ihres Anwalts verließ, drehte sich ihr der Kopf. Die Besprechung hatte sie ermüdet, und sie musste sich erst fassen, als sie Jethro entdeckte, der bereits auf sie wartete.
In seinem Maßanzug, das Haar vom Wind leicht zerzaust, sah er umwerfend aus. „Jedes Mal, wenn ich dich zu Gesicht bekomme, hast du etwas anderes an“, begrüßte er sie.
Celia trug ein schokoladenbraunes Designer-Kostüm mit einem engen kurzen Rock und eine lohfarbene Seidenbluse. Dazu eine wertvolle Goldkette. Celia wusste, wie hervorragend ihr dieses Outfit stand, und es machte sie selbstbewusst. Ob es wohl daran lag, dass sie sich plötzlich sagen hörte: „Wenn ich heute mit dir schlafen würde, würdest du die Hochzeit dann absagen?“
„Nein.“
„Du hättest dann doch bekommen, worauf du aus bist. Ohne Heirat.“
„Ich sagte Nein, Celia. Außerdem, was wäre dann mit deinem Vater?“
„Mein Vater, natürlich.“ Sie seufzte tief. „Wir machen das ja alles nur ihm zuliebe. Wie konnte ich das vergessen?“
„Ich habe einen Tisch im ‚Lamartine’s‘ reserviert. Komm, gehen wir.“
Das Letzte, worauf sie jetzt Lust hatte, war, mit Jethro in einem Restaurant zu sitzen, das von den Bekannten ihres Vaters frequentiert wurde. Aber sie ließ sich ihre Stimmung nicht anmerken, sondern lächelte charmant und hakte Jethro unter. „Das beste Restaurant am Platz? Honey, da fühle ich mich aber geschmeichelt.“
„Ich hätte gern noch einen Nachtrag in unseren Vertrag aufgenommen: Wenn du mich nicht Honey nennst, dann nenne ich dich nicht Sweetheart.“
„Abgemacht.“
„Gut. Übrigens, wo du doch so eine rebellische junge Dame warst, warum bist du da nicht mit jedem Mann ins Bett gestiegen, der sich anbot?“
„Du wärst ein verdammt guter Staatsanwalt. Ich weiß selbst nicht genau, warum ich das nicht getan habe. Ob ich zu wählerisch bin? Vielleicht habe ich auch immer auf den gewissen Funken gewartet, der aber nie übersprang.“
„Zwischen uns springen nicht nur Funken, sondern die Flammen lodern lichterloh“, brachte er grimmig hervor.
„War das mit deinen anderen Frauen auch immer so?“
„Was glaubst du denn, wie viele Frauen ich schon hatte?“
„Du hast einen Ruf als Frauenheld.“
„Das behauptet die Sensationspresse.“
„Beantworte meine Frage, Jethro.“
Nach kurzem Zögern sagte er: „Was ich empfinde, wenn ich mit dir zusammen bin, habe ich noch mit keiner Frau so empfunden.“
„Oh.“ Celias Herz machte einen freudigen Satz.
„Du warst also bis jetzt immer sehr wählerisch im Hinblick auf Männer“, lenkte er das Thema wieder auf sie.
„Ich war zwar erst fünf, als meine Mutter starb, aber ich wusste, dass meine Eltern sich aufrichtig liebten. Das ist vermutlich der Grund, warum ich mich nicht mit weniger zufriedengebe.“
Jethro blieb abrupt stehen. „Soll das heißen, du liebst mich?“
„Selbstverständlich nicht!“
„Warum hast du mich heute Morgen beim Frühstück dann so angesehen, als ob du dich jeden Moment auf mich stürzen wolltest?“ In seiner Stimme lag unverhohlener Triumph.
„Dir entgeht aber auch nichts, was?“, zischte sie. „Keine Ahnung. Hormone, Verlangen, was auch immer. Aber auf keinen Fall aus Liebe!“
„Liebe ist im Vertrag nicht vorgesehen, Celia.“
„Das kannst du laut sagen!“ Sie war völlig aus der Fassung, ohne dass sie genau hätte sagen können, warum. Erleichtert sah sie die grün-weiß gestreiften Markisen des Restaurants. „Hoffentlich hast du einen Tisch am Fenster reserviert.“
Er hatte. Celia bestellte einen Mandel-Mandarinen-Salat und Crêpes. Genüsslich nippte sie an dem exzellenten Weißwein, den Jethro ausgewählt hatte.
„Dann lass mich mal den berühmten Vertrag sehen“, forderte er sie auf.
Celia beobachtete ihn, während er las, betrachtete das markante Kinn, die leicht vorspringenden Wangenknochen, die vorwitzige Haarsträhne, die ihm in die Stirn fiel. Sogar seine Ohren sind sexy, dachte sie.
Als der Kellner ihre Salate servierte, blickte Jethro auf und bat den jungen Mann: „Würde es Ihnen etwas ausmachen, unsere Unterschriften mit Ihrer zu bezeugen?“
Jethro unterschrieb den Vertrag und reichte Celia seinen goldenen Füllfederhalter. Mit einem trockenen Gefühl in der Kehle setzte sie ebenfalls ihre
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