Baccara Extra Band 5
mal rüber.“
Wie er sich so an seiner Sakkoinnentasche zu schaffen machte und gekonnt sein Portemonnaie herausfischte, war sich Julienne sicher, dass ein wirklich böser Junge immer Kondome griffbereit dabeihatte.
„Bitte lass mich das machen“, forderte sie, und sein Blick verriet Vorfreude, als er ihr das Päckchen gab. „Halt mich aber gut fest.“
„Du machst Sachen mit mir, von denen ich nie geglaubt hätte, dass ich sie noch erleben könnte, Jules.“
„Ach, was denn zum Beispiel?“
„Nun, du testest aus, wie lange ich mich zurückhalten kann.“
Irgendetwas in seiner Stimme veranlasste sie aufzublicken. Ihr fiel auf, dass er sie mit einer ernsten Miene ansah, die so gar nicht zu diesem Augenblick passen wollte. Sie hoffte inständig, dass sie seine Beherrschung tatsächlich auf die Probe stellen konnte.
„Das war doch erst der Anfang“, meinte sie leichthin.
„Nach diesem Striptease bin ich überzeugt davon.“
Sie hatte große Lust, ihm das Kondom mit dem Mund überzustreifen. Leider scheiterte dieses Vorhaben nicht nur an ihrer gegenwärtigen Stellung, sondern auch maßgeblich daran, dass diese Technik bestimmt einige Vorübung erforderte, ehe sie überzeugend in die Praxis umgesetzt werden konnte.
Deshalb entschied sie sich, ihm das Kondom auf die klassische Art und Weise überzuziehen.
Nick umfasste ihren Po und hob sie hoch.
„Ah.“ Julienne verschlug es den Atem. Sie klammerte sich an seinen Arm und schob die Hände zwischen ihre beiden Körper, sobald sie etwas Halt gefunden hatte, und führte ihn dahin, wo sie ihn am heißesten begehrte.
Seine Augen leuchteten wie Feuer in der Nacht. Der ganze Zauber des Augenblicks, der sie beide gefangen hielt, spiegelte sich darin wider. Dann drang er endlich in sie ein. Sie stöhnte wild auf und hieß ihn willkommen. Wellen der Lust schlugen über ihr zusammen.
Julienne konnte schon längst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Liebesschaukel schwang heftig hin und her. Dadurch bekamen ihre Bewegungen eine Dynamik, die beide in einen sinnlichen Taumel versetzte. Das Liebesspiel steigerte sich noch einmal und gipfelte in einer Explosion, die Jules’ Lippen ein Stöhnen entriss und Nick gleichermaßen vor Lust aufschreien ließ.
Jeder Muskel seines Körpers versteifte sich, er drang wieder und immer wieder in sie ein, wurde mit der Zeit immer langsamer, bis Julienne schließlich erschöpft an seine Brust sank. Ihre Herzen klopften wild aneinander, ihre entblößten Brüste klebten an seinem verschwitzten Hemd.
Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie keinen Ton herausgebracht. Doch sie hatte kein Verlangen danach. Dieser wundervolle Moment, wo sie befriedigt dalag und sich fest an diesen unglaublichen Mann kuschelte, sollte mit nichts so Banalem wie Worten, Gedanken oder vernünftigen Überlegungen zerstört werden.
Später blieb immer noch genügend Zeit, sich aus der Schaukel herauszuwinden und ungeschickte Verabschiedungsfloskeln zu murmeln. Eins war ihr aber jetzt schon klar: Von nun an würde sie mit Sicherheit für jede Art von normalem Sex unbrauchbar sein.
5. KAPITEL
DER MORGEN DANACH
Julienne schlenderte in die Küche und sah dort Onkel Thad sitzen, der tief in seine Sonntagszeitung versunken war.
„Guten Morgen. Ist gestern ganz schön spät geworden, oder?“
Sie konnte sich nur die übernächtigten Augen reiben und stumm nicken.
„Und wie war die letzte Vorstellung im Risqué?“
„Haarsträubend“, meinte sie kurz angebunden.
Seine blassblauen Augen fielen auf ihre wilden Haare. Wild war genau der richtige Ausdruck dafür, dachte Julienne und strich sich einige Strähnen ihrer jetzt nach allen Seiten hin abstehenden Frisur aus dem Gesicht. Gestern hatte ihre Mähne noch unwahrscheinlich sexy ausgesehen, aber heute? Keine Spur mehr davon. Der Glitter hatte schon vor einigen Stunden aufgehört verführerisch zu funkeln. Der Alltag hatte sie wieder.
„Du hast etwas mit deinen Haaren angestellt“, bemerkte Onkel Thad vorsichtig.
„Ach, du weißt doch, dass mich Ramón schon seit ewigen Zeiten bekniet, mir einen neuen Look zu verpassen. Er hat mich endlich klein gekriegt. Meine neue Frisur sieht echt fantastisch aus, wenn du mich nicht gerade in aller Herrgottsfrühe erwischst.“
„Du siehst sogar jetzt, nachdem du gerade aufgestanden bist, gut damit aus. Die neue Frisur steht dir.“
Jules schätzte sich glücklich, dass es einen so liebevollen und väterlichen Mann in ihrem Leben gab. Nach einem
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