Baccara Extra Band 5
um sie herumging. Wie zufällig streifte er dabei ihren Rücken.
Obwohl es nur eine sehr beiläufige Berührung gewesen war, erschauerte sie am ganzen Körper. Selbst ihre Brustspitzen zeichneten sich nun deutlich durch den Stoff ihrer Bluse ab.
Sie vermied es, ihn anzusehen, denn das hätte ihn angestachelt, sie weiter zu provozieren. Zum Glück wurde die Sendung durch eine Werbepause unterbrochen.
„Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier tun?“, fuhr sie ihn vollkommen durcheinander und verärgert an. „Sie sind dabei, meine Show an sich zu reißen.“
„Dann sollten Sie auch locker drauflos reden, anstatt mich nur anzugaffen.“
Als sie ihn sprachlos anstarrte, musste er lachen. „Ja, der Blick gefällt mir. Ach, kommen Sie, das ist doch nur Spaß. Lassen Sie uns nachsehen, wie viele Anrufer wir schon hatten.“
„Niemand ruft jemals während der Show an.“
„Nicht?“ Das schien ihn nicht weiter zu beunruhigen.
Sie hatten noch nicht einmal das Set verlassen, als Suzie aufgeregt auf sie zugelaufen kam. „Die Telefonleitungen laufen heiß.“ Sie wandte sich an Mitch. „Reizen Sie sie weiter. Das gefällt dem Publikum. Die Leute finden das so witzig, wie Dimi krampfhaft versucht, sexy zu wirken, und wie es ihr gründlich misslingt.“
„Was?“, fragte Dimi mit schwacher Stimme. „Es … misslingt mir?“
„Den Zuschauern gefällt es, dass sie errötet, wenn Sie sie so ansehen.“ Lachend drehte sie sich zu Dimi um. „Aber am schönsten fanden sie den Blick auf deinen Bauchnabel.“
Dimi stöhnte auf. „So kann das nicht weitergehen. Ich brauche einen Pullover, aber dalli.“
„Warum?“, wollte Mitch wissen.
„Vielleicht, weil mir kalt ist?“
Er sah ihr direkt in die Augen. „Das ist nicht der Grund.“
Mistkerl. „Bring mir meinen Pullover, Suzie.“
„Tut mir leid“, bedauerte sie grinsend. „Das geht jetzt nicht.“
Am liebsten hätte Dimi ihre Assistentin gewürgt, doch Grace kam in dem Moment auf sie zugelaufen. „Die Telefone hören nicht auf zu klingeln. Macht bloß weiter so.“
„Noch zwanzig Sekunden, Leute! Nehmt eure Plätze ein.“
Mitch bot Dimi seinen Arm, den sie natürlich abwies. Mit großen Schritten eilte sie voraus. Und prompt geriet sie mit den hohen Absätzen ins Stolpern. Sie schimpfte über die Sinnlosigkeit von hohen Hacken und setzte ihren Weg vorsichtig fort.
Während Mitch ihr folgte, dachte er darüber nach, dass es ihn viel Arbeit gekostet hatte, sich sein Lachen zu bewahren. In weniger als zwei Tagen hatte er die gesamte Show umorganisiert. Das war seine persönliche Bestzeit.
In seinem Leben hatte es mal eine Zeit gegeben, wo er nach Perfektion gestrebt hatte. Ein Sechzehn-Stunden-Tag war damals nichts Ungewöhnliches gewesen. Er hatte nur für seine Arbeit gelebt und keine Zeit mehr für die angenehmen Seiten gehabt. Nicht einmal für seinen geliebten Bruder.
Und nun war sein Bruder tot. Zu spät hatte er erkannt, dass Arbeit nicht alles im Leben war.
Sicherlich war der Job von großer Bedeutung. Aber ebenso wichtig waren auch die Zerstreuungen. Das Vergnügen durfte nicht zu kurz kommen. Überraschenderweise bot ihm dieser Job beides. Vielleicht hatte diesmal sogar das Vergnügen Vorrang.
„Fünf Sekunden!“
Er stellte sich neben seine immer noch wütende Partnerin und lächelte sie an. Sie erwiderte es nicht. „Und nicht vergessen …“
„Ich werde daran denken!“
„Drei, zwei und …“ Der Regisseur zeigte mit dem Finger auf sie, und schon begann Mitch, langsam die benötigten Zutaten für die Pastete abzuwiegen. Dabei berührte er Dimi so häufig wie möglich. Auf diese Weise behielt sie ihre roten Wangen und den feurigen Blick.
Es lief perfekt.
Dann holte er eine bereits fertig gebackene Pastete aus dem Backofen. Ihm entging nicht, dass Dimi ihn die ganze Zeit hilflos und gleichzeitig fasziniert betrachtet hatte. Sie wirkte wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange.
Das gefiel ihm auf eine Art, die nichts mit der Arbeit zu tun hatte.
„Und jetzt …“ Er ging zum Kühlschrank und holte Sprühsahne heraus. Dabei sah er provozierend in die Kamera.
Dimi, die sich gerade den Teig vom Finger ableckte und den Zuschauern erzählte, wie lecker er schmeckte, sah Mitch fragend an und warf dann einen verwirrten Blick auf die Sprühsahne.
Plötzlich hielt sie inne.
Mitch ging einen Schritt auf sie zu. Sie trat einen Schritt zurück.
Er lächelte sie an.
„Was hast du damit vor?“, fragte sie
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