Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
korrupt zu sein? Vielleicht war er einfach nur ein guter Cop. Vielleicht waren seine Motive ganz und gar edel. Wenn das alles so war, würde sie mit ihm arbeiten. Und dahinterkommen, warum er so gut war.
    In Wahrheit gab es noch mehr, das sie zögern ließ. Sie hatte noch nie viel Glück mit Männern gehabt. Sie suchte sich immer den Falschen aus. Wenn man sie in ein Zimmer mit zwanzig netten Männern und einer Niete schicken würde, sie würde sich jedes Mal die Niete aussuchen. Sie hatte vom ersten Augenblick die – ungewollte – Anziehungskraft zwischen sich und Gideon Raintree gespürt. Aber das war das Letzte, was Hope jetzt gebrauchen konnte. „Okay, Gideon. Dann können Sie mich wohl genauso gut Hope nennen.“
    Sein Lächeln wirkte geheimnisvoll. „Sie klingen so begeistert – wie könnte ich da ablehnen?“
    Die Wohnung sah immer noch genauso aus wie gestern. Es war nur ruhiger geworden. Toter. Sherry Bishop sah ihm nicht mehr über die Schulter. Da waren nur er und Malory, die versuchten, dieses bizarre Verbrechen zu klären.
    Seine neue Partnerin überblickte den Tatort. Sie war still, als verstünde sie, dass er Ruhe brauchte, um seine Arbeit zu erledigen. Am Anfang war sie eine Ablenkung gewesen, aber er hatte sich bereits an ihre Gegenwart gewöhnt. Es hatte fast ein Jahr gebraucht, bis er sich mit Leon so wohlgefühlt hatte.
    Die Blutflecken und die mutwillige Zerstörung sahen im Tageslicht obszön aus, böse und falsch . Gideon konnte fast vor sich sehen, in welcher Reihenfolge alles passiert war. Es hatte spät an der Tür geklingelt. Eine Frau hatte Sherry gesagt, dass sie eine Pizza auszuliefern hatte. Sie hatte die Tür geöffnet, die Frau war hereingestürmt, und …
    „Irgendwas an dem Messer war komisch.“ Gideon drehte sich um und sah ein schwaches Abbild von Sherry, die auf der Couch saß.
    „Was ist mit dem Messer?“, fragte er leise.
    „Was?“ Hope trat auf ihn zu.
    Er bedeutete seiner neuen Partnerin mit einer Hand, still zu sein. Sie hasste das, und das wusste er, aber er konnte nicht anders. „Ich denke nur laut nach“, sagte Gideon, ohne Hope anzusehen.
    „Es sah antik aus. Ich glaube, es war aus Silber, und am Griff war irgendwas Besonderes.“
    „Wie besonders?“
    „Ich konnte nicht den ganzen Griff erkennen, weil diese Psychoschlampe es festgehalten hat, aber es sah wie eine Gravur aus. Wörter, denke ich.“
    „Was stand drauf?“
    „Ich weiß nicht. Ich habe in diesem Moment nicht versucht, zu lesen .“ Sie begann bereits, zu verschwimmen. „Sie war echt wütend. Wieso war sie so wütend? Ich habe nie irgendwas getan …“
    Sherry verschwand. Gideon blieb vor dem Sofa hocken und dachte nach. Sie war sich sicher gewesen, dass die Killerin schon vorher gemordet hatte. Vielleicht fand er etwas heraus, wenn er sich an die alten Fälle setzte. Sie hatten nicht nur die Waffenart und die Wunde, sondern auch den fehlenden Finger und das abgeschnittene Stück Kopfhaut. Diese Killerin nahm sich Andenken. Eine Frau war eine ungewöhnliche Tatverdächtige für einen Serienmord, aber es war nicht unmöglich. Was hatte die Killerin an Sherry Bishop interessiert?
    Er konnte fühlen, wie Hope zu ihm kam. Sie bewegte sich leise, aber er spürte ihre Energie.
    „Sie machen mir ein bisschen Angst.“
    „Tut mir leid.“ Gideon stand auf und drehte sich zu ihr um. „Ich will, dass ein paar Kollegen die Gegend nach dem Messer absuchen.“
    „Das haben sie gestern schon getan.“
    „Ich will, dass sie es noch einmal machen. Wahrscheinlich hat die Killerin es noch bei sich, aber wir können nichts riskieren. Wir brauchen die Tatwaffe.“
    Hopes Blick wurde weicher. „Sie nehmen diesen Fall ziemlich persönlich. Kannten Sie Sherry Bishop besser, als Sie zugeben?“
    „Ich nehme alle meine Fälle persönlich.“
    Hope musterte ihn intensiv, als wollte sie etwas herausfinden.
    Plötzlich tauchte Emma hinter Hope auf. Sie riss die Augen auf und schwebte mit rudernden Armen auf Hope zu, als würde sie ihr einen Stoß geben wollen. „Runter!“
    Ohne zu zögern, ohne sich überhaupt zu fragen, warum Emma erschienen war, obwohl er nicht schlief, stürzte sich Gideon auf Hope. Sie fielen durch Emmas Abbild, ehe das Mädchen verschwand. Für einen Augenblick fühlte sich die Berührung des Kindes, das behauptete, seine Tochter zu sein, kalt an. Er und Hope prallten auf den Boden, als über ihnen das Fenster zersprang und eine Kugel sich in die Wand grub. Sie lagen einen Moment

Weitere Kostenlose Bücher