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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Wirklichkeit wieder öffneten. »Aber ich begnüge mich damit, dich zu verbannen.« Er wies zur Tür und meinte mehr als nur diesen Raum. »Geh und kehre nie zurück! Vergiss Monte Cargano.«
    Damit wandte er sich ab und ging. An der Tür hielt er noch einmal inne und sagte, ohne sich nach mir umzublicken: »Und lass Fionna im Schoße der Illuminati – hier wird es ihr besser ergehen als an deiner Seite.«
    Dann verließ er den Raum.
    Ich sah ihn niemals wieder.
    Denn ich gehorchte und kehrte Monte Cargano noch in der Nacht auf immer den Rücken. Und auch Fionna ließ ich zurück, wie Salvat es verlangt hatte.
    Nur
Fionna jedoch. Nicht aber, was
von
Fionna mir gehörte.
     
     
    Fionna...
    Es lag Jahre zurück, da ich sie zum ersten Mal gesehen und ihr das Leben gerettet hatte!
    Gott der Herr selbst (denn an Zufälle zu glauben hatte ich mir längst abgewöhnt) musste mich des rechten Weges geführt und meine Schritte so gelenkt haben, dass ich an jenem Fluss just in der Minute anlangte, da die Eltern ihr Mädchen im Wasser ersäufen wollten wie einen Katzenwurf, den man nicht durchfüttern mochte.
    Freilich ließ ich es nicht geschehen, und weil ich wusste, dass dem Mädchen in seiner Familie keine Zukunft beschieden sein konnte, nahm ich es mit mir, wohl wissend, weswegen die Leute sich seiner hatten entledigen wollen. Das Kind nämlich sprach nicht, schien nichts zu verstehen von dem, was um es her vorging, und überhaupt schien es der Inbegriff der Teilnahmslosigkeit. Leer wie blankgefegter Boden war sein Geist, einem Gefäß gleich, das die Natur zu füllen vergessen hatte.
    Fionna war eine Herausforderung für mich. Mein Talent konnte ihr zum Segen gereichen, wenn ich es recht anstellte. Und ich versuchte es im Laufe der Jahre, mit immer besserem Erfolg.
    Wie Vater und Tochter verließen wir Fionnas Heimatinsel, jene, die noch jenseits der englischen liegt und heute Irland heißt; doch je länger unser Weg wurde und Fionna zur Frau, desto mehr veränderte sich unsere Beziehung. Bald schon hielt niemand uns mehr für Vater und Tochter, sondern mich für einen Mann reifen Alters, der das Glück hatte, die Gunst einer jungen Schönheit erworben zu haben.
    Und während all der Zeit
füllte
ich Fionnas Geist.
    Anfangs war es nicht mehr als ein Versuch gewesen, ein Experiment, von dem ich nicht wusste, ob es gelingen würde. Ich nahm vom Verstand anderer, die unseren Weg kreuzten, und gab es Fionna, verwob die Teile in ihrem Geist miteinander, und so kam es, dass Fionna in meiner Obhut schon bald zu sprechen begann. Und es dauerte nicht lange, bis sie sich kaum mehr von anderen Mädchen ihres Alters unterschied in dem, was sie tat und wusste. Ihre Verbundenheit zu mir freilich machte sie einzigartig – und ich müsste lügen, würde ich sagen, dass ich dies nicht in jeder Hinsicht genossen hätte!
    Nicht erst seit jener Zeit wusste ich von der Existenz anderer besonders begabter Menschen, die es außer mir noch gab. Es gab ihrer sogar beträchtlich viele; die meisten indes entdeckten ihre widernatürlichen Talente nicht oder hatten sich wenigstens so gut unter Kontrolle, dass sie ihrer Gabe wegen nicht auffällig wurden. Einige aber erregten Aufmerksamkeit, und manche wurden in der Folge der Hexerei bezichtigt.
    Nun, wie auch immer, die Begegnung mit diesen Menschen zu suchen, dies tat ich erst, nachdem Fionna mich schon Jahre meines Weges begleitete und ihr Geist und Wesen längst war wie andere, normal eben.
    Ermuntert durch diesen Erfolg aber reizte mich eine neue Möglichkeit, mein Talent zu nutzen: Ich wollte Fionna gleichsam veredeln, zu etwas Besonderem machen – indem ich ihrem Geist Teile besonderer Gaben anderer einflocht.
    Deshalb also forschte ich nach solch übersinnlich Begabten. Und dabei blieb es nicht aus, dass ich nach einer Weile mit jenen Leuten in Kontakt kam, die mit dem gleichen Ziel unterwegs waren – den Spähern und Kundschaftern der Illuminati, die auf Geheiß Salvats nach neuen Mitgliedern für den Orden suchten, um sie zum Monte Cargano zu bringen. Wobei sie in der Wahl ihrer Mittel durchaus nicht immer zimperlich waren...
    Zu der Zeit aber hatte ich Fionnas Geist schon mit solch besonderen »Zutaten« versetzt, dass ihr Horizont sich aufs Erstaunlichste erweitert hatte. So wusste sie etwa um Dinge, die noch geschehen würden, und sie sah andere, ohne in ihrer Sichtweite sein zu müssen. Eine wahrhaft brauchbare Gefährtin hatte ich mir da herangezogen, denn schließlich zog ich nicht

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