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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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würden, legte er in Griffweite der Kunden, noch nicht ganz reife schichtete er zuunterst –
    »Junge?«
    David sah erschrocken auf. Er hatte die beiden Männer nicht in den Laden kommen hören. Und als er sie ansah, wich das unangenehme Gefühl nicht von ihm.
    Er konnte nicht sagen, was an ihnen seine Beunruhigung schürte, aber sie wirkten – nun, merkwürdig eben. Von ungesunder Blässe das Gesicht des einen, während das des anderen unsichtbar im Dunkel einer Kapuze lag, als verberge er sich in einer Höhle, und etwas umwehte beide Männer, als hätten sie einen sonderbaren Wind mit hereingebracht, der nicht von ihnen ließ.
    Der mit der Kapuze hatte ihn angesprochen, und so wandte David sich nun an ihn, als er fragte: »Was kann ich für Sie tun?«, Dabei wies er einladend auf die Ware in den Regalen, Körben und Kisten, die den Laden zu einem kleinen Labyrinth machten.
    »Mit nichts von all dem«, erwiderte der seltsame Fremde. Er trat einen Schritt näher. Dabei klimperte etwas an seinem Gürtel, als trage er schwere Münzen in dem daran befestigten Säckchen. Der Ton schien David fast melodiös...
    »Womit dann?«, fragte der Junge. »Wir verkaufen nur Obst und Gemüse...«
    »Ich will den Kelch!«, Der Fremde sprach in so herausforderndem Ton, als erwarte er, dass der Junge sich automatisch weigern würde, ihm zu geben, wonach er verlangte.
    Der aber wusste nicht einmal, wovon der andere sprach!
    »Ich verstehe nicht...«, sagte David, die Stirn kraus ziehend.
    »Der Kelch befindet sich in diesem Haus, ohne jeden Zweifel«, beharrte der Fremde. »Gib ihn uns, und wir gehen.«
    »Wie kann ich Ihnen etwas geben, das ich nicht habe?«, David wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Der Fremde begann ihn regelrecht zu ängstigen.
    Der zweite Mann, mit fast jugendlichem Gesicht und widerspenstigem Blondschopf, trat hinzu, richtete seine Augen auf den Jungen und starrte ihn eine endlose Sekunde lang so intensiv an, als dringe sein Blick durch Haut und Fleisch bis in die verborgensten Winkel seines Geistes.
    Dann sagte er zu seinem Begleiter: »Er sagt die Wahrheit. Er kennt den Kelch nicht.« Er zögerte kurz, ehe er weitersprach: »Aber jemand hat seinen Geist beeinflusst – nach unserer Art!«
    »Ein weiterer Vampir?«, entfuhr es dem anderen erschrocken. »In diesem Haus?«
    David zuckte zusammen. Nicht des Wortes
Vampir
wegen, sondern weil er aus einem völlig irrationalen Grund heraus plötzlich um das Wohl der schönen Besucherin – der Frau seiner Träume! – fürchtete.
    Dem Fremden war die Regung des Jungen nicht entgangen.
    »Führe uns zu der Person, an die du denkst«, forderte er ihn auf.
    »N-nein, das tu i-ich nicht.« David schüttelte heftig den Kopf, zitterte aber wie Espenlaub.
    »Tu es!«, befahl der andere – während er selbst etwas tat, das David zutiefst entsetzte! Er ließ den Jungen in die Abgründe des Wahnsinns schauen, indem er dessen Gedanken anrührte.
    Hätte er seine Hypnosekraft vollends wirken lassen in Davids Kopf, hätte er den Geist darin auf ewig geschädigt. Denn stand ein Mensch erst einmal im Bann eines Vampirs, konnte kein anderer ihn brechen, ohne die betreffende Person in Irrsinn zu stürzen.
    Deshalb verzichtete Remigius darauf, den Knaben solcherart zu beeinflussen, sondern verlangte nur noch einmal eindringlichst: »Geh voran!«
    Schweigend wandte der Junge sich um, zitternd vor Angst, die an Panik grenzte, und ging.
    Remigius und Pascal folgten ihm.
     
     
    Rahel schrie vor Erschrecken auf und rückte schutzsuchend näher an Heaven heran.
    Gershom Chaim missverstand die Bewegung, glaubte, die Vampirin würde das Kind als Schutzschild gegen ihn nutzen wollen. Er stoppte seinen Vorwärtsdrang, ohne indes seine drohende Haltung aufzugeben. Die Spitze des Pfahls hielt er unmissverständlich gegen das Weib gerichtet, seine Augen glänzten wie im Fieber, sein Gesicht war zur Grimasse verzerrt. Angst und Zorn lagen in seinen Zügen in stetem Widerstreit.
    »Lass das Kind!«, geiferte er. »Rahel, komm her zu mir!«
    »Vater, was –?«
    »Tu, was ich dir sage!«, rief Chaim mit bebender Stimme.
    Heaven schob Rahel sanft von sich. »Tu, was dein Vater sagt. Geh zu ihm.«
    »Aber –«, wollte das Mädchen abermals protestieren, und Heaven verstärkte ihren Druck geringfügig. Widerstrebend machte Rahel zwei, drei Schritte in Richtung ihres Vaters, bis der sie grob am Arm fasste und hinter sich zerrte.
    »Und nun zu uns!«, knurrte Chaim. Er trat einen Schritt vor

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