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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Der angreifende Vampir drehte das Holz noch in der Wunde, ehe er es herausriss, nur um zum nächsten Hieb auszuholen.
    Heaven stöhnte auf, presste die Hand automatisch auf die stark blutende Wunde. Nur halbherzig trat sie nach dem Gegner, traf ihn nicht richtig, brachte ihn nur für einen Moment aus dem Konzept. Sie zog sich in Richtung des Kammerfensters zurück.
    Dabei fiel ihr Blick zur Tür. Rahel klammerte sich draußen auf dem Flur schutzsuchend an ihren Bruder. Und dieses Bild brachte ihr endlich zu Bewusstsein, dass sie tatsächlich Leid und Chaos in diese Familie getragen hatte...
    Nichts von dem, was jetzt geschah und noch geschehen würde, wäre dieser Familie je widerfahren, hätte sie das Haus der Chaims nicht heimgesucht!
    Heaven suchte Davids Blick und löste in diesem Augenblick den Knoten, mit dem sie den Geist des Jungen verschnürt hatte.
    »Geht!«, rief sie. »Bringt euch in Sicherheit! Lauft weg, schnell!«
    Einen Moment lang schien es, als würde David nicht verstehen; er blinzelte verwirrt. Dann erweckte er den Eindruck, als wolle er sich weigern, und Heaven schrie ihn an, zu verschwinden mitsamt seiner Schwester. Da endlich reagierte er, zögernden Schrittes erst, dann immer schneller, und schließlich polterten die beiden Geschwister hörbar die Treppe hinunter, so schnell ihre Beine sie trugen.
    Durch eine mehr zufällige Bewegung wehrte Heaven den nächsten Angriff des blonden Vampirs ab – und dann stand sie erneut da wie vom Donner gerührt!
    Weil sie den Fremden plötzlich wiedererkannte – nein, nicht
sie
hatte ihn schon einmal gesehen, sondern...
Beth
!
    Hier in Jerusalem, im Jahre 1666!
    Nur war er damals noch kein Vampir. Im Gegenteil, er war drauf und dran gewesen, Sardon, damals noch Hüter des Kelches, zu vernichten!
    Offensichtlich hatte sich das Blatt nach Beth' Flucht aus den Katakomben seinerzeit grundlegend gewendet...
    Heaven schrie auf, als der Pflock in ihre Schulter drang!
    Der andere – Pascal! erinnerte Beth sich seines Namens – hatte ihre Irritation genutzt und nur durch seinen Übereifer nicht richtig getroffen.
    Was bin ich doch für ein Glückskind, dachte Heaven zynisch. Aber sie wollte Fortunas Gunst nicht weiter ausnutzen. So angeschlagen, wie Heaven war, sah sie keine Chance, im Kampf zu bestehen. Ihr blieb nur eine Möglichkeit – Flucht! Vielleicht würde die Situation später günstiger für sie sein. Wenn sie ihre Wunden geleckt hatte...
    Sie ignorierte den Schmerz ihrer Wunden, löste den Impuls aus und verwandelte sich.
    Wie ein Geschoß jagte sie in Fledermausgestalt gegen die Scheibe des geschlossenen Fensters und in einem Splitterregen hinaus in den Himmel über Jerusalem.
     
     
    Niemand schenkte dem Eselskarren, der sich durch die Gassen der Altstadt bewegte, groß Beachtung. Schließlich kannte jedermann Gershom Chaim, und so wurde er nur im Vorübergehen gegrüßt, stets freundlich, wie Gershom Chaim es sonst stets selbst war.
    Nur heute nicht...
    Heute erwiderte er keinen Blick noch Gruß, sondern zog gesenkten Hauptes an der Seite seines Eselchens dahin, das dem verplanten Karren vorgespannt war. Denn niemand sollte seine Tränen sehen.
    O ja, er war das blutsaufende Weib losgeworden – aber zu welchem Preis!
    Zwei andere
Vampyre
, wie sie in den alten Schriften hießen, waren ihm an ihrer statt ins Haus gekommen, und sie tyrannisierten ihn nicht minder. Im Gegenteil...
    Sie hatten ihn gezwungen, den Karren anzuspannen, damit sie darin unbemerkt davonkamen. Doch nicht nur die beiden befanden sich auf der engen Ladefläche des Wägelchens. Den reglosen Kerl, den das Weib mitgebracht und nun zurückgelassen hatte, nahmen sie mit sich – und Rebecca...
    Als Pfand
, hatte ihm die Kreatur mit der Kapuze gesagt.
Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst.
    Obwohl Chaim sich um seine Kinder sorgte, war er doch froh, dass sie im Tumult entkommen und verschwunden waren. Wo sie auch sein mochten, es würde ihnen dort allemal besser gehen als bei ihm. Denn er war scheint's nicht imstande, seine Lieben vor Übel zu behüten...
    In die Nähe des Felsendomes dirigierte ihn die Stimme vom Karren her, und vor einem verlassenen Haus am Ende eines schmalen und kaum belebten Gässchens ließ sie ihn anhalten.
    Hier nun musste er dem blonden Vampir helfen, den Scheintoten vom Karren zu zerren, derweil der andere mit Rebecca an der einen und dem seltsamen Kelch in der anderen Hand voranging. Sie betraten das teils schon verfallene Haus, gingen hinunter in den

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