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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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und stieß den Pflock in Heavens Richtung, als wolle er ein Tier verscheuchen.
    »Was soll das werden?«, fragte Heaven scheinbar ungerührt. Tatsächlich spannte sie sich innerlich, um einem plötzlichen Angriff ausweichen zu können. Sie wollte Gershom Chaim nicht verletzen – aber sie würde sich auch von ihm nicht verletzen lassen.
    »Du wirst bezahlen für alles Leid, das du über uns gebracht hast«, erklärte Gershom Chaim grimmig.
    »Ich habe euch nichts getan«, behauptete Heaven. »Und wenn du vernünftig bist, wird nichts weiter passieren. Im Gegenteil, du wirst uns schon bald los sein.«
    Chaim nickte heftig. »Ja, das werde ich – weil ich dafür sorgen werde, dass ihr ein für allemal verschwindet!«
    Er warf sich nach vorn.
    Heaven wich ihm nicht aus. Sie ließ sich nur ein wenig zurücksinken, zog die Beine an und ließ sie im richtigen Moment vorschnellen. Hart trafen ihre Füße Chaim vor die Brust und schleuderten ihn zurück.
    Mit katzenhafter Gewandtheit setzte sie ihm nach.
    Doch sie unterschätzte die Verzweiflung des Mannes; sie war es, die ihm Kraft und Mut verlieh und ihn über sich hinauswachsen ließ!
    Im Liegen führte er einen wuchtigen Hieb mit dem Pfahl, so schnell, dass die Spitze Heaven eine klaffende Wunde am Bauch beibrachte. Die Halbvampirin schrie auf, mehr vor Überraschung, denn vor Schmerz, und wich zurück, um der nächsten Attacke zu entgehen.
    Chaim nutzte den Moment und sprang auf, um gleich wieder auf Heaven einzudringen.
    Zwei, drei Schritte wich sie nach hinten, dann stoppte das Bett ihre Bewegung.
    Gershom Chaim stieß ansatzlos zu.
    Heaven steppte zur Seite, strauchelte und stürzte über das Lager – und damit auf den reglosen Fremden. Bevor sie sich erheben konnte, tauchte Chaim über ihr auf, und aus ihrer Perspektive sah es aus, als wachse der andere aus dem Boden empor. Die Arme hatte er in die Höhe gerissen, den Pflock hielt er mit beiden Händen umklammert – und so rammte er ihn hinab, legte all sein Gewicht und jedes Quäntchen Kraft in den Stoß.
    Heaven blieb eine halbe Sekunde zur Entscheidung: Wich sie dem Stoß aus, würde der Pfahl den Mann treffen und durchbohren, dem all ihre Gefühle galten –
    Der Gedanke genügte!
    Heaven blieb liegen. Und erwartete den tödlichen Stoß...
    Doch der blieb aus!
    Gershom Chaim wankte, fiel und stürzte.
    »Tu ihr nichts!«, hörte Heaven ein verzweifeltes Stimmchen schreien.
    Rahel!
    Das Mädchen hatte sie gerettet, musste seinen Vater irgendwie am Stoß gehindert haben.
    Heaven sprang auf. Sie wollte Gershom Chaim, der gerade wieder hochkommen wollte, entwaffnen und ihn dann zur Räson bringen. Es blieb beim Wollen –
    – denn die Situation veränderte sich binnen einer Sekunde grundlegend.
    Zwei Fremde, wie Mönche gekleidet, tauchten im Türrahmen auf, stürmten herein. Hinter ihnen sah Heaven den jungen David. Sein Blick hing an ihr wie der eines treuen Hundes an seinem Herrn. Sein Anblick schmerzte Heaven tief in der Brust. Was hatte sie ihm nur angetan?
    Unwichtig – zumindest im Moment!
    Denn einer der beiden Eindringlinge, sein Kopf lag verborgen unter einer weiten Kapuze, langte wortlos nach dem Lilienkelch, der nach wie vor neben dem Bett auf einem Tischchen stand.
    »Finger weg!«, gellte Heavens Ruf. Zugleich zündete in ihr eine Art Funke, ausgelöst durch die plötzliche Erregung. Sie spürte, wie ihre Muskeln sich strafften, als würde neue Kraft in jede Faser gepumpt, und das unangenehme Ziehen im Kiefer verriet ihr, dass ihre Eckzähne zu vampirischen Hauern wuchsen.
    Eher unbewusst drängte sie Rahel beiseite und in Richtung der Tür.
    All dies dauerte kaum eine Sekunde, in der die Hand des Fremden tatsächlich reglos über dem Kelch verharrte, als sei die Zeit angehalten und jede Bewegung eingefroren worden.
    In der nächsten Sekunde allerdings überschlugen sich die Ereignisse!
    »Sie ist eine Vampirin!«, rief der Blonde. Und während der andere den Lilienkelch nun endlich ergriff, beugte er sich zu Gershom Chaim hinab, entriss dem den Pflock und richtete ihn gegen Heaven.
    Die stand starr wie gelähmt, denn sie erkannte, dass der Angreifer war wie sie – ein Vampir! Er fletschte die Zähne, seine Augen waren rotgeädert, und animalisches Knurren entrang sich seiner Kehle.
    »Richte sie hin!«, brüllte Remigius.
    Und Pascal gehorchte.
     
     
    Heaven entging dem Stoß nicht ganz. Zwar gelang es ihr, zur Seite zu springen, doch die Pfahlspitze drang ihr tief ins Fleisch des Oberarmes.

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