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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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schwarze Seele zu nähren; der Teuflische spürte regelrecht, wie die eigene Macht wuchs, und für einen Moment hing er gar philosophischen Überlegungen nach.
    War es am Ende so, dass es nur eine einzige universelle Kraft gab, die Gut und Böse sich teilen mussten? Und stärkte deshalb der Niedergang der einen Seite unweigerlich die andere, schlicht deshalb, weil ihr in diesem Zuge der größere Teil dieses einen Machtpotentials zufiel?
    Gabriel empfand eine Art von Schwindelgefühl, weil solcherlei Gedanken selbst seinen Geist zu überfordern drohten. Er verbat sich jeden weiteren und lenkte sein Augenmerk wieder ganz auf das Geschehen, das der Plan des Bösen zeitigte.
    Die Kraft des Lichtes, das im Netz der Archonten gefangen war, hatte weiter nachgelassen. Nicht mehr golden war es, schmutzig schien seine Farbe nun, von knöchernem Weiß, das Gabriels Augen kaum mehr zu blenden vermochte –
    – und vielfach schwächer als jenes Leuchten, das buchstäblich für einen Augenblick nur die Nacht erhellte, so sehr, dass sie lichter schien als der strahlendste Tag!
    Die Helligkeit löste das dunkle Firmament für diesen kleinen Teil einer Sekunde förmlich auf und ersetzte es mit gleißendem Weiß von Horizont zu Horizont.
    Dann stülpte die Dunkelheit sich wieder über Uruk, durchwirkt vom Licht ferner Sterne –
    – die nicht alle fern
blieben
!
    Einige... wuchsen!
    Aus flirrenden Pünktchen wurden gleißende Punkte und schließlich faustgroße Gebilde aus weißer Glut. Meteoriten gleich rasten sie durch die Nacht, aus jeder Richtung her, aufeinander zu, bis sie etwas wie einen Schwarm bildeten. Ihre Zahl war nicht zu erfassen, der bloße Versuch scheiterte, wie ein Gedanke, der sich nicht zu Ende führen ließ, weil er in Wahnsinn münden musste.
    Ihr Ziel indes war klar...
    Apokalyptischer Regen ging nieder auf Uruk!
     
     
    Sie waren befreit, ihres Kerkers ledig, weil einer der ihren seine Existenz dafür gegeben hatte, die unsichtbaren Mauern niederzureißen.
    Dankbarkeit oder auch nur etwas Vergleichbares empfanden die Engel jedoch nicht. Weil sie solcher und jeglicher Empfindung nicht länger fähig waren.
    Aller Zwänge und Fesseln entledigt, hatten sie auch alles verloren, was sie den Menschen, zu deren Wächtern sie bestimmt waren, entfernt ähnlich gemacht hatte im Laufe von Äonen.
    Sie wurden wieder zu dem, was sie einst gewesen waren – kleinste Teile der Allmacht, pure Energie, allerreinste Kraft.
    Und sie kannten nur ein Streben, ein Ziel noch: zurück zu dem, von dem sie vor Ewigkeiten abgespalten worden waren.
    Zurück zu Gott.
    ER zog sie an mit unwiderstehlicher Kraft, auf dass sie sich mit Ihm vereinigten – Ihn stärkten.
    Es hätte die Engel in dieser Sekunde an jeden Ort des Universums gezogen, ganz gleich, wo Er auch gewesen wäre.
    So trieb und zerrte es sie hinab in jene Welt, in deren Schicksal sie sich nie mehr einzugreifen geschworen hatten. Ihr Schwur aber brach mit berstendem Donner.
    Sie kamen über die Erde mit solcher Gewalt, als wären sie nicht ihre Rettung, sondern der Untergang selbst.
     
     
    Sekundenlang wurde Gabriel wieder zu dem, was er zu Beginn gewesen war – ein Kind...
    Ein staunendes, fassungsloses Kind, das weder glauben konnte noch begriff, was vor seinen Augen geschah – ein... Wunder?
    Ein Heulen, als hätten Luzifers höllische Welten ihre sämtlichen Kreaturen entlassen, umspann Uruk wie ein Gespinst aus schierem Lärm. Die gleißenden Gebilde rasten hernieder, fuhren heran wie Geschosse aus fremdartigsten Geschützen. Sie spalteten die Nacht wie Hiebe glühender Riesenäxte, und jede Kluft, die sie schlugen, füllte sich mit etwas wie flüssiger Schwärze, als blute das Gefüge dieser verwundeten Welt.
    All dies aber war nicht der wahre Zweck dieses Angriffs –
    In einer unsinnigen Geste wollte Gabriel die Arme schützend hochreißen, als könne er damit irgendetwas abwenden. Die Erkenntnis, dass allein der Versuch schon sinnlos war, kam ihm im selben Moment, da er erkannte, dass nicht
er
das Ziel der Attacke war –
    – sondern ER.
    Die blendend hellen
Dinge
schlugen ein in das starre Licht, ganz ähnlich wie die Werwölfe hinein tauchten – und sie stärkten seine Leuchtkraft!
    "Nein!" schrie Satan. "Nichts wird meinen Triumph noch verhindern! Nichts mehr! Ni-"
    Er verstummte. Für einen schier endlosen Moment. Weil er etwas spürte, etwas, das ihn auf nie gekannte Weise anrührte – etwas Vertrautes. Und etwas wie... Trauer?
    Sie sterben...
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