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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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seit er in sein zweites, besseres Leben entlassen worden war.
    Fast schien es, als habe sich alle ihn persönlich betreffende Finsternis
in
ihn zurückgezogen, in seinen geheimsten Kern, von wo aus sie jetzt jene übernatürliche Kraft und Ruhe auszustrahlen, die ihn befähigte, den zweigeteilten Stamm in eine glorreiche Zukunft zu führen...
    Plötzlich jagte ein vierbeiniger Schemen auf Makootemane zu.
    Es war keiner der Hunde, die den Arapaho als Zug- oder Lastentiere dienten, sondern ein...
Wolf
.
    Makootemanes Bann verhinderte, dass Panik unter jenen Stammesangehörigen ausbrach, die diese Stunde erleben durften.
    Und ehe sich in Makootemane eine klare Regung herauskristallisierte, verwandelte sich der vermeintliche silbergraue Wolf bereits vor seinen Augen in eine Menschengestalt – einen Mann, wie ihn weder Makootemane noch ein anderer seines Stammes je zuvor erblickt hatte.
    Bleich wie der Mond wirkte seine Haut, nicht rötlich braun, und da sich Makootemane nur verschwommen an den Geist erinnerte, der während seiner Fastenzeit zu ihm gekommenen war, schien es ihm, als stünde er diesem... Wesen zum ersten Mal gegenüber. Wissend,
dass
es sich um den handelte, auf den er gewartet hatte.
    Und die Worte des schmalgesichtigen Besuchers in den fremdartigen Kleidern bestätigten dies.
    »Es tut gut zu sehen, wie gehorsam und erfolgreich du meinen Anweisungen gefolgt bist«, sagte er. Seine Stimme klang ebenso fremd wie alles an ihm, und sein Blick durchstieß Makootemanes Augen, bohrte sich mühelos bis in dessen geheimen finsteren Kern, als könnte er dort lesen, was ihn wirklich interessierte.
    »Sind sie das?«, Der Arm des Bleichen schwenkte über die versammelten Täuflinge.
    »Ja«, sagte Makootemane und spürte etwas, was er auf dem Heiligen Berg verloren oder überwunden zu haben glaubte.
    Aber sie war noch immer da, die Emotion Furcht. Es musste nur jemand kommen, der in der Lage war, sie in ihm zu finden und zu
wecken
.
    Dem Bleichen gelang dies bereits mit einem bewusst gewählten Blick oder leicht veränderten Unterton.
    »Zwölf Kinder«, hörte Makootemane ihn sagen. »Mit dir wird die Sippe
dreizehn
köpfig sein... Keine schlecht gewählte Zahl!«
    Makootemane hatte ein Gefühl, als stünde er bis zum Hals in einem ihn langsam umfließenden Bach, und als würde sich ein kalter, schuppiger, ölig glatter Fisch an seinem Körper reiben.
    Ihn fror.
    »Zwölf?«, fragte er benommen und blickte zu den Mädchen und Knaben, die meisten jünger als er, die mit leeren Gesichtern den Duft der Brennenden in sich aufsogen und in diesem Zustand noch nicht zu würdigen wussten, was sie erwartete.
    Für Makootemane war es ein erhebendes Gefühl, sich vorzustellen, wie sie es ihm
später
danken würden.
    Aber soweit waren sie noch nicht.
    »Zwölf?«, echote er noch einmal.
    »Was stimmt daran nicht?«, fragte der Bleiche, der Makootemanes Vorstellungen von Hunger auf dem Gipfel des geheiligten Berges für alle Zeit betäubt, dafür aber einen bis dahin unbekannten, nie mehr verlöschenden Durst geschürt hatte.
    »Es müssten... dreizehn Täuflinge sein.« Makootemane zögerte, sprach dann aber weiter. »Ich hatte dreizehn ausgesucht...!«
    Zu seiner Verwunderung antwortete nicht der neben ihm stehende Hohe Geist, sondern eine verwegene Stimme vom Rande des Lagers – in etwa dort, von wo der 'Wolf' auf Makootemane zugekommen war.
    »Dann«, sagte diese Stimme, »hat sich einer von ihnen deiner Aura entzogen und davongemacht! Aber keine Sorge, ich werde ihn finden! Heute ist eine Nacht, in der ich
jeden
fände! Fangt ruhig schon ohne uns an...«
     
     
    Wyando rannte wie noch nie zuvor in seinem Leben – denn es
ging
um sein Leben!
    Er wollte nicht sterben!
    Er wollte auch keine Stunde länger unter den Gespenstern verweilen, zu denen seine Familie und sein Stamm geworden waren!
    Der einzige Fluchtweg, der ihm in seiner Panik einfiel, führte ins Stammesgebiet der Cheyenne.
    Cheyenne und Arapaho hielten Frieden und Freundschaft, seit sie vor vielen Wintern – damals waren die Arapaho aus dem Ursprungsgebiet des Mississippi, nahe des Superior-Sees, westwärts zum oberen Missouri umgezogen – erstmals aufeinandergetroffen waren. Der Überlieferung zufolge 'verloren die Arapaho zu jener Zeit das Korn', was bedeutete, dass sie den Ackerbau aufgegeben und sich, wie die Cheyenne, auf die Büffeljagd verlegt hatten.
    Aus Bauern waren Jäger geworden.
    Stolze Krieger.
    Und vielleicht hatte gerade ihre vielgepriesene

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