Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
Vom Netzwerk:
Heaven reagierte.
    Etwas in ihrem Geist zog sich zurück, zu Tode erschrocken und in heilloser Panik. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie ins Bodenlose zu stürzen glaubte. Dunkelheit kam über sie...
    ... um im nächsten Moment in Licht zu explodieren, als sie die Augen aufriss – und an eine schmutzig weiße Decke starrte.
    Die Decke des Motelzimmers, in dem sie sich gestern Nacht schlafen gelegt hatte!
    Mit einem Sprung war Heaven aus dem Bett und bei der Tür. Sie riss sie auf – und dahinter lagen der Highway 95 und die Motelgebäude. Keine herbstliche Berglandschaft.
    Ein Traum?
    Nein, trotz allem war es kein Traum gewesen. Eher... eine andere Wirklichkeit.
    Die Wirklichkeit eines Gemäldes. Eine Welt aus Farbe, von Pinselstrichen gezogen – und doch Realität...
    Zögerlich wanderte Heavens Blick zu ihrem Arm, als sie plötzlich Schmerz fühlte. Und die Erkenntnis traf sie mit voller Wucht.
    Quer über ihre Haut zog sich ein blutiger Kratzer – der sich im nächsten Moment dank ihrer vampirischen Selbstheilungskräfte wieder schloss. Nicht einmal Schorf blieb zurück.
    Heaven zitterte am ganzen Körper, als sie hastig ihre wenigen Habseligkeiten zusammensuchte und das Motel fluchtartig verließ. Dabei war ihr klar, dass es kein Entkommen gab.
    Und dass der Widderköpfige sie wiederfinden konnte. Überall und zu jeder Zeit...
     
     
    Sie kamen nicht!
    New Jerichos Vampire ließen Rona schmoren.
    Zwei geschlagene Stunden wartete sie neben Philip Acre, dessen Hals sie weniger mit roher Kraft als mit dem Geschick ihrer Händen gebrochen hatte – so wie es ihr einst von Sardon beigebracht worden war.
    Längst hatte ein zersetzender Prozess begonnen, der die Leiche wie ein unsichtbares Säurebad zerfraß.
    Für Rona kein Problem, wenngleich sie sich eine galantere Gesellschaft hätte vorstellen können als die einer Dienerkreatur, die zeitlupenhaft neben ihr zerfiel – die vom selben mächtigen Zauber zu Asche verbrannt wurde, der den Arapaho-Nachfahren zuvor aus dem Totenstand gehoben hatte.
    Der
Keim
.
    Die magische Signatur der Vampire!
    Aber warum reagierte niemand auf die zerstörerische Entfaltung der darin fixierten Magie und den ausgelösten Todesimpuls, der ein sicherer Wegweiser für jeden Vampir war?
    Auch wenn Rona mit geringer Hoffnung und bescheidenen Erwartungen nach New Jericho gekommen war, enttäuschte sie die tatsächlich angetroffene Situation doch außerordentlich.
    Zumal sie nicht einmal vage die Nähe einer 'verwandten' Seele fühlte...
    Sehnsüchtig trat sie ans Fenster, schob es nach oben und streckte den Kopf in die kalte Raureifnacht hinaus.
    Still und seltsam entrückt schmiegte sich die winterliche Stadt an den Berg, auf dessen Gipfel Sardon sie damals hatte zusehen lassen, wie er einem entkräfteten Indianerjungen das Blut eines
Hüters
aus dem Lilienkelch eingeflößt hatte. Sein eigenes Blut.
    Es war nicht der einzige Stamm gewesen, den sie in mystischer Zeit besucht und einer neuen Bestimmung zugeführt hatten, um auch in diesem Land das Vampirgeschlecht zu etablieren.
    Nach diesen Zeiten sehnte sich Rona manches Mal zurück. Die Welt war damals geheimnisumwobener und größer gewesen. Einfach
spannender
.
    So vieles war erst noch zu entdecken gewesen – und auch die Bereitschaft der Menschen, dem Unerklärlichen und Unbekannten in ihrem Leben den gebührenden Platz einzuräumen, hatte den Alltag vergangener Jahrhunderte durchaus inspiriert...
    Sie schloss die Augen. Fühler ihres Geistes tasteten nach dem unsichtbaren Mond, mit dem sie seit ihrer Geburt in absonderlicher Weise verflochten war.
    Ruckartig wandte sie sich vom offenen Fenster ab.
    Der rauschhafte Sex, den sie mit Philip zelebriert hatte, schwang nur noch beiläufig in ihrem Bewusstsein nach.
    Sie war entschlossen, keine weiteren Tage ungenutzt verstreichen zu lassen.
    Der inzwischen vollständig zu Asche zerfallene Indianer war der gestorbene Beweis dafür,
dass
sich jene noch in der Nähe aufhielten, derentwegen Rona den Abstecher nach New Jericho unternommen hatte – ehe sie sich dem eigentlichen Ort ihrer Rache zuwandte.
    Sekundenlang verharrte sie vor dem Spiegel, in den sie schon den Arapaho hatte blicken lassen.
    Das Bild darin fand ihr Gefallen. Denn die lebenshungrigen Augen und sinnlichen Lippen verhüllten, was sich wirklich hinter ihnen verbarg: Eine Bestie, die keine Risiken scheute, wenn es dem Erreichen ihrer Ziele dienlich schien.
    Eine gnadenlose Bestie –
    – auf dem

Weitere Kostenlose Bücher