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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Motel.
    Der schwergewichtige Sheriff hatte kurz den Eindruck bei ihr erweckt, dass ihn der Name Makootemane aufgeschreckt hätte. Aber weder er noch sein Deputy hatten sie bislang einem näheren Verhör unterzogen, und allmählich verdichtete sich in Rona die Befürchtung, dass sie sich gehörig verrechnet hatte.
    Sie hatte hoch gepokert. Und nun schien es, als hätte sie sich damit selbst matt gesetzt.
    Dabei war sie nach New Jericho gekommen, um hier starke Verbündete zu mobilisieren.
    Chiyoda hatte ihr nach Abwägen vieler möglicher Zukünfte Hinweise auf Heavens Aufenthaltsort gegeben. Diese galten für den 9. Januar, für den Donnerstag in einer Woche also. An diesem Tag sollte sich Heaven in Bangor im US-Bundesstaat Maine aufhalten. Chiyoda hatte sogar die Straße benannt, wo die Halbvampirin auftauchen würde, um es Rona zu ermöglichen, dem gefährlichen Zwitter gegenüberzutreten, der nach ihrer Ansicht zumindest eine Mitschuld an der Seuche trug, die über die Vampire gekommen war.
    Nun suchte Rona Mittel und Wege, den Fluch wieder von der Alten Rasse – und ganz besonders von Sardon – zu nehmen. Denn solange er die Seuche weitergab, konnte sich auch Rona ihm nicht nähern. Es hätte sie unweigerlich das Leben gekostet.
    Auch wenn sie nie gestorben und gewiss keine Vampirin war, hatte doch auch sie einst sein schwarzes Blut aus dem unheiligen Gral getrunken. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie damit ebenfalls anfällig für die Seuche war.
    Rona schätzte ihre eigenen Stärken realistisch genug ein, um zu wissen, dass sie allein Heaven im direkten Kampf – selbst bei Vollmond – unterlegen war.
    Deshalb, und nur deshalb hatte sie sich der Ereignisse vor dreihundert Jahren erinnert – und darauf gehofft, dass der Boden, aus dem New Jericho geschossen war, immer noch Heimat jener Sippe war, die Sardon dereinst hier in den Wäldern gezeugt hatte.
    Diese Sippe schien die Seuche bislang verschont zu haben. Sonst hätte Philip nicht die frischen Male getragen. Außerdem: Wenn der Fluch die indianischen Vampire ereilt hätte, wäre ihr Wirken offensichtlich geworden. Dann hätten sie, wie alle Befallenen, ein Massaker in ihrem Machtbereich angerichtet. Hätten verzweifelt tagein, tagaus Blut getrunken, ohne dass der Stoff, mit dem sie stets erfolgreich die Zeit betrogen hatten, ihr Sterben verzögern konnte.
    Die von Chiyoda beschriebenen Szenarien waren perfider als alles, was Rona selbst je gesehen oder erlebt hatte, obwohl sie Zeugin vieler Gräuel gewesen war.
    Von Purpurstaub hatte Chiyoda berichtet; von Purpurstaub, der in alle Vampiroberhäupter, die je ihr Blut in den Lilienkelch gegeben hatten, gedrungen und sie zu Boten des Todes gemacht hatte!
    Der Lilienkelch! Heaven musste ihn manipuliert haben.
    Rona war entschlossen, die Antworten auf ihre Fragen bei Heaven zu finden. Aber zuerst musste aus dieser Zelle in einem Nest am Rande der Welt herauskommen...
    Sie stutzte, hob ruckartig den Kopf.
    Ihre Instinkte erwachten.
    Und obwohl sie nirgends einen sicht- oder hörbaren Beweis dafür fand, war sie plötzlich überzeugt, beobachtet zu werden. nicht länger allein im Dunkel ihrer Zelle zu sitzen.
    Unwillkürlich spannte sie ihre Muskeln an. Wie ein zum Sprung bereites Tier.
    »Wer ist da?«, rief sie. Nicht sehr laut – aber laut genug.
    Als sie keine Antwort erhielt, veränderte Rona die Frage in Wortlaut und Sinn.
    »Ist da jemand?«
    Stille.
    Und so blieb es bis zum Ende der Nacht. Auch den ganzen folgenden Tag. Unmöglich still und – unglaublich verlassen.
    Kein Sheriff, kein Deputy ließ sich sehen. Niemand brachte ihr etwas zu trinken oder zu essen. Auch nicht, als sie zu toben begann.
    Die Zelle, das winzige vergitterte Fenster, an dem sie das Kommen und Gehen der Finsternis verfolgen konnte, alles schien zu einem vergessenen Ort im Nirgendwo zu gehören, herausgelöst aus dem sonstigen Gebäude und der Stadt.
    Kein noch so leises Geräusch drang zu ihr vor. Weder Stimmen noch Straßenlärm.
    Dann wurde es Nacht.
    Und wieder Tag.
    Dunkel.
    Hell.
    Dunkel...
     
     
    In der dritten Nacht ihrer Gefangenschaft stand Rona kurz davor, sich aufzugeben. In ihren Eingeweiden wühlte ein Schmerz, der sie stetig näher an den Wahnsinn heran trieb. Und nicht nur ihre Kehle, ihr ganzer Körper war wie ausgedörrt!
    Dass ihr skrupelloses Vorgehen
diese
Folgen haben könnte, hatte sie nie ernsthaft in Betracht gezogen. Aber irgendjemand schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, sie für den Mord

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