Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
Vom Netzwerk:
Gang.
    Seite an Seite liefen sie in Richtung der Treppe, zwei Männer, die sich kaum von den FBI'lern unterschieden, die ihren Weg kreuzten. Und der kleine Unterschied fiel nur deswegen niemandem auf, weil man gemeinhin nicht darauf achtete, ob jemand einen Schatten warf...
    Aurelius stieg die Stufen empor, und als er den ersten Absatz erreichte, fiel ihm auf, dass Sardon am Fuß der Treppe zurückgeblieben war. Das Sippenoberhaupt sah zu seinem Begleiter hinab, der dort in seltsamer Haltung stand – witternd wie das Raubtier, das sich hinter der menschlichen Maske verbarg.
    »Was ist?«, fragte Aurelius verwirrt.
    Sardon antwortete nicht gleich. Er sah sich lauernd aus geschmälten Augen nach allen Seiten um. Seine Nasenflügel bebten kaum merklich.
    »Ich fühle etwas«, sagte er dann, dumpf und leise. »Eine Präsenz, die ich lange nicht mehr...«
    Er schüttelte den Kopf, als müsste er sich selbst von etwas überzeugen, und folgte Aurelius. Aber er konnte nichts dagegen tun, dass sich sein Blick wieder und wieder verselbständigte und auf Wanderschaft ging, in jeden Winkel, den sie auf ihrem Weg nach draußen passierten.
    Denn das Gefühl wich nicht von ihm, hing ihm an, als beanspruchte es die Stelle seines nicht existenten Schatten.
    Eine Präsenz, die Sardon lange nicht mehr verspürt hatte.
    Seit dem Anfang der Zeit nicht mehr...
     
     
    Der Anblick war im höchsten Grade bizarr. Doch es war weit und breit niemand, der sich darüber hätte wundern können.
    Einsamkeit war alles, was allgegenwärtig war in der schneebedeckten Landschaft am Fuße der Brooks Range im Norden Alaskas.
    Ganz allein ging der Mann durch die weiße Wüste und die beißenden Eiswirbel seines Weges.
    Allein – und nackt.
    Sein Haar war weiß vor Eis, und Raureif bedeckte seine totenbleiche Haut. Doch die Kälte konnte ihm nichts anhaben. In ihm brannte ein Feuer, das ihn mit Energie speiste und ihn unempfindlich machte für alles, was um ihn herum war.
    Seine Lippen kerbte ein Zug, der das war, was seiner Gefühlsarmut ein Lächeln bedeutete.
    Er war zufrieden mit der Entwicklung der Dinge.
    Er hatte damit begonnen, seine Aufgabe zu erfüllen, die einzig hieß, sich zu vermehren.
    Er hatte seine Brut zurückgelassen. Sie würde ihm nach kurzem Wachstum völlig gleich sein, denn sie waren vom selben Blute. Und seine Nachkommen –
Brüder
eigentlich – würden es ihm nachtun: Sie würden sich mehren, um sich diese Welt untertan zu machen. Nur zu diesem Zwecke waren sie geschaffen.
    Einen Moment hielt er in seiner Wanderung durch Schnee und Eis inne.
    Was würde geschehen, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten? Wenn sie diese Welt beherrschten? Wenn sie – sich selbst ihrer Nahrung beraubt hatten?
    Denn das würde die zwangsläufige Folge sein, wenn sie erst einmal über die ganze Menschheit gekommen waren...
    Die Flexibilität seines Geistes reichte nicht aus, um den Gedanken weiterzuverfolgen.
    Noch nicht...
    Aber er hatte sich im Laufe ganz kurzer Zeit solcherart verändert, dass ihm auch eine Lösung dieses Problems einfallen würde. Wie von selbst. Er musste dem, was ihn beseelte, nur Zeit lassen, weiterzuwachsen.
    Das Lächeln auf seinen Lippen veränderte sich, als seine Gedanken sich veränderten. Als er sich an seine Ursprünge erinnerte. An die warme Geborgenheit eines gläsernen Tanks, an die stimulierenden Berührungen von Drähten und Sensoren – und an das, was in ihn gefahren war.
    Eine Kraft von geradezu göttlicher Größe...
    Göttlich? Was bedeutete das? Er verstand den eigenen Gedanken nicht.
    Aber er formte ihn zu etwas Nachvollziehbarem.
    Göttlich –
er
war göttlich, er und die seinen. Und Götter mussten herrschen. Es war ihr einziger Sinn.
    Er lief weiter und weiter. Dorthin, wo er seine Herrschaft weiter würde festigen können.
    Obgleich er noch viele Meilen davon entfernt war, konnte er es spüren. Es leitete und lockte ihn.
    Blut.
    Das Blut von Menschen, die ihm nichts anderes als Opfer waren. Opfer seiner göttlichen Allmacht.
    Der Vampir lachte.
    So laut, donnernd und machtvoll, dass sich ihm für Sekunden selbst der tosende Wind beugte.
     
     
    »Ich dachte immer, ihr FBI-Agenten würdet drunten im Süden den lieben langen Tag einen roten Jaguar nach dem anderen bei irgendwelchen Verfolgungsjagden zu Schrott fahren und den Rest der Zeit damit verbringen, wasserstoffblonde Gangsterliebchen zu verhören. Dass es euch auch mal hier herauf in den Norden verschlägt, noch dazu in eine Ecke, in der sich

Weitere Kostenlose Bücher