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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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verschwendete, forcierte die Pein nur noch. Und so ließ sie ihrer Erinnerung das Kommando über ihr Denken, dachte daran zurück, was diesem Höllenflug über Alaska vorausgegangen war...
    Begonnen hatte es damit, dass Heaven sich darauf besonnen hatte, weswegen sie überhaupt in die Vereinigten Staaten von Amerika gereist war. Von Sydney aus war sie der Spur des Genvampirs gefolgt, den die dortige Sippe gezüchtet und schließlich nach New York verbracht hatte.
    Dort aber hatten sich im Laufe der folgenden Wochen die Ereignisse schier überschlagen, und darüber hatte Heaven nicht nur die Spur des künstlichen Vampirs verloren, sondern ihn beinahe sogar vergessen. Zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen, ihrer neuen Bestimmung gerecht zu werden, die da hieß: Tod den Vampiren!
    Eine geheimnisvolle Seuche raffte die Alte Rasse dahin, ließ nur die Oberhäupter der Sippen übrig. Sie zu vernichten, war Heavens Aufgabe, die ihr von Gott selbst aufgebürdet worden war. Auf diese Weise sollte sie büßen, was sie in ihrem »vorherigen« Leben an Schuld auf sich geladen hatte: Auf der Suche nach ihrer Berufung hatte sie Leid und Tod über Menschen gebracht – auch über die, die ihr nahegestanden hatten.
    Dass sie ihre wahre Schuld damit nicht wirklich abtrug, wusste Heaven längst. Denn auch wenn sie tausend Vampire tötete; Freunde, wie Beth MacMoore und Duncan Luther sie ihr gewesen waren, brachte auch dieser Akt nicht ins Leben zurück.
    Und vielleicht war dieses Wissen auch die eigentliche Strafe, die ihr auferlegt worden war, nachdem sie den ursprünglichen Zweck ihrer Existenz erfüllt gehabt hatte:
    Im Garten Eden, in den sie durch einen inzwischen eingestürzten Zeitkorridor gelangt war, hatte sie die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich Adams erstes Weib, ebenfalls Heaven mit Namen, mit Gott versöhnen konnte. Denn die Lilith hatte sich damals, am Anfang der Zeit, dem Bösen zugewandt und das Geschlecht der Vampire begründet. Dafür war sie von Gott mit Zustand gestraft worden, der ihren Körper schlafend, ihren Geist jedoch wach hielt, so dass sie von ihrem Grab aus die Geschicke der Welt sehen musste, ohne selbst daran teilhaben zu können. Mit Heavens Hilfe, die sie selbst aus ihrer Stasis heraus nur für diesen Zweck geschaffen hatte, war es ihr gelungen, vor den Allmächtigen zu treten und Vergebung zu erflehen.
    Sie war ihr gewährt worden. Die Lilith war in Gott aufgegangen –
    – und Heaven selbst, das Kind zweier Welten, war in ihre eigene Gegenwart zurückgekehrt. In eine Gegenwart allerdings, die sich verändert hatte und es noch immer tat. Denn indem er der Lilith vergab, kam der Zorn Gottes über ihre Kinder, und Heaven sollte zur Henkerin der Verbliebenen werden. Aus diesem Grunde nährte sie sich nicht länger von Menschenblut, sondern vom schwarzen Blut der Vampire. Das sollte ihre Motivation sein, nicht nachzulassen bei ihrer Jagd...
    Es war eine Aufgabe, an der sie schon jetzt, da sie noch am Anfang stand, fast zu zerbrechen drohte. Und es lag nicht allein daran, dass sie kaum zu bewältigen schien, denn es mochte noch tausend und mehr Oberhäupter auf der Welt geben, die die Seuche überstanden; womöglich wurden gar ganze Sippen ausgespart in dem kollektiven Sterben. Aber das war nicht der einzige Grund, aus dem Heaven zu verzweifeln drohte, wenn sie allzu lange über ihr Schicksal nachsann; es war vielleicht nicht einmal der
wahre
Grund.
    Viel schwerer wog die Einsamkeit, zu der sie sich verdammt fühlte.
    Wie sie es früher schon gewesen war. Denn in ihrem Gefolge hatte sie stets den Tod bei sich, und er wurde früher oder später jedem zum Verhängnis, der Heaven länger auf ihrem Weg begleitete.
    Daran hatte sich nichts geändert...
    Doch die menschliche Hälfte in ihr sehnte sich nach Gesellschaft, mehr noch nach Wärme und Geborgenheit, die sie nur bei einem anderen Menschen gefunden hätte. Aber sie hätte diesen Gefährten zwangsläufig verloren, wie sie schon früher jeden verloren hatte. Und der Schmerz darüber würde schlimmer sein als die Qual des Alleinseins...
    Vor einigen Tagen war Heaven der Retorten-Vampir also wieder in den Sinn gekommen. Vielleicht sogar, weil es keine Hinweise auf seinen Verbleib gegeben hatte. Denn Heaven hatte Fernsehnachrichten und Zeitungsmeldungen aufmerksam verfolgt, weil sie daraus ihre Informationen bezog über Orte, an denen sterbende Vampire dem Blutrausch verfallen waren. Zwar war in den Berichten nie die Rede von Vampiren,

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