Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
Vom Netzwerk:
vorbei war.
    Nur ihr Zweck hatte sich geändert.
    Er war nicht länger unterwegs, um etwas zu finden, das seinem Volk neuen Nachwuchs bedeuten konnte. Jetzt ging es nur noch darum, zu vernichten, was den kläglichen Überresten der Alten Rasse gefährlicher werden konnte als alles, was sie je zuvor bedroht hatte.
    Nachdem er auch alle weiteren Räume durchsucht und weder einen weiteren Genvampir noch deren Brut gefunden hatte, verließ Sardon mit schweren Schritten die Station.
    Vor dem Eingang blieb er kurz stehen, und für einen Augenblick trat der Wolf in ihm zutage. Sardon nutzte die Fähigkeit jenes Tieres, um zu wittern. Und zu seinem Erstaunen nahm er etwas wahr, das ihm in seiner menschlichen Gestalt entgangen war. Er fand eine Spur. Eine Fährte, die hinaus in die schneebedeckte Weite führte...
    Seine Befürchtung bewahrheitete sich. Die Suche nach dem Genvampir war nicht länger Suche – sie wurde zur Jagd.
    Sardon wandte sich in Richtung des Flugzeugs. Bereits auf halbem Wege dorthin sah er die beiden dunklen Erhebungen im Schnee. Zwei leblose Körper...
    Der Vampir rannte und blieb schließlich wie vor eine unsichtbare Wand gelaufen stehen.
    Der eine Leichnam war der von Maggie Conelly. Er sah die blutumkrusteten Male auf ihrem Hals. Doch sie würde sich nicht zur Dienerkreatur erheben. Jemand hatte ihr vorsorglich das Genick gebrochen.
    Aber es war nicht der Anblick der Pilotin, der ihn entsetzte, sondern der des anderen Toten.
    Es handelte sich um einen weiteren Angehörigen der neuen Rasse. Und auch seine Kehle wies die Male eines Vampirbisses auf.
    Jemand hatte ihm sein schwarzes Blut ausgesaugt!
     
     
    Sardons Blick glitt über die weiße Landschaft ringsum. Doch er entdeckte weder eine Bewegung noch einen Schatten oder sonst etwas, was nicht hierher gehört hatte. Er lauschte und witterte – nichts.
    Wer hatte den Vampir getötet?
    Die Frage blieb unbeantwortet.
    Sardon hatte nie ein Wesen kennengelernt, das sich von schwarzem Blut ernährte. Und er hatte viele sonderbare Kreaturen getroffen in seinem nach Jahrtausenden zählenden Leben.
    Konnte es sein, dass ein Artgenosse des Retorten-Vampirs über diesen hier hergefallen war? Tranken sie alles Blut, egal, von welcher Farbe es war?
    Sardon mochte die Möglichkeit nicht ausschließen, auch wenn er sie für unwahrscheinlich hielt. Schon deshalb, weil, wäre es so gewesen, der überlebende Vampir wohl auch über ihn hergefallen wäre.
    Minuten verstrichen, in denen Sardon nichts anderes tat, als seine Umgebung aufmerksam zu beobachten. Aber er fand nichts, was sein Misstrauen erregt hätte. Und es fiel ihm nichts ein, womit er das Rätsel hätte lösen können.
    Und so blieb ihm nur eines zu tun.
    Jener anderen Fährte zu folgen, um weiteren Schaden zu verhindern. Schaden, der in seiner Tragweite den völligen Untergang der Alten Rasse bedeuten konnte.
    Wenig später hetzte ein grauer Wolf hinaus in die verschneite Tundra.
    Und hoch über ihm und in sicherer Entfernung folgte ein dunkles, kleines Etwas seinem Weg.
     
     
    Niemand im Dorf hatte sich darüber gewundert, dass sich die Alten alle zugleich auf den Weg zur Hütte des
Angatkuq
gemacht hatten. Sie trafen sich häufig dort, und es war auch nichts Ungewohntes daran, dass Benji Hosteen in ihrer Mitte war.
    Nur gelächelt hatten jene, die Zeuge des prozessionsartigen Zuges geworden waren. Spöttisch die einen, bedauernd die anderen. Verständnis hatte keiner für diese Ewiggestrigen, die sich verzweifelt an nutz- und sinnlos gewordene Traditionen und Werte klammerten, als wäre ein Leben im Heute nicht möglich.
    Schade nur, dachten einige, dass sie den Jungen mit ihren Spinnereien schon angesteckt hatten. So schwand die Chance, dass mit dem Tod der Alten die Vergangenheit endgültig zu Grabe getragen werden konnte...
    In der Hütte des Schamanen hatten sich – den Jungen und Maniilaq selbst nicht gezählt – zwölf Menschen versammelt. In weitem Kreis saßen sie um das Feuer herum, und in der Mitte der Runde stand der Nackte.
    Tattu...
    Jeden einzelnen hatte der Weltenschöpfer persönlich willkommen geheißen, und sein glosender Blick hatte jeden Zweifel in ihnen erstickt, dass er
nicht
jenes zweigeschlechtliche Wesen sein könnte, von dem die Geschichten der Ahnen berichteten.
    Der Grund seiner Wiederkehr lag auf der Hand. Die Welt, die Tattu einst geschaffen hatte, war nicht länger gut. Die Alten hatten es seit jener Zeit gewusst, da die
Naluaqmius
, die weißen Männer, in ihr Land

Weitere Kostenlose Bücher