BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
fuhr los.
Und Heaven wusste, was es mit der Frage des Truckers nach ihrer Lebensversicherung auf sich hatte, noch bevor sie den Highway erreichten.
Denn Kitty Brody hatte alle Hände voll zu tun, mit dem Kenworth die Ausfahrt zu "treffen" – die breit genug für vier Trucks gewesen wäre...
Jennifer Sebree fror.
Dutzende von Blicken strichen über ihren Körper, kalten Händen gleich, und jeder hinterließ eine eisige Spur, die sich schmerzhaft in ihre samtene Haut gruben.
Und doch genoss sie den Schmerz und die Blicke. Denn es waren
seine
Augen, die sie ansahen.
Anstarrten.
Aus Dutzenden von Bildern heraus, die sie gemalt hatte in all den Tagen, die sie nun schon hier zubrachte. In den Stunden, da
er
nicht bei ihr war.
Das Malen half ihr, die Zeit ohne
ihn
zu überstehen. Ihre Erinnerungen an
ihn
und das, was er mit ihr tat, lebten in Pinselstrichen und Farben weiter, und sie fühlte sich
ihm
wenigstens nahe. Auch wenn das Gefühl kein Ersatz für das wirkliche Zusammensein mit
ihm
war.
Jedes Gemälde, das an den steinernen Wänden ihres Zimmers hing, war ein Gedanke. Zeugnis dessen, wonach sie sich sehnte und was
er
ihr immer wieder und immer wieder auf neue, nie zuvor erfahrene Weise angedeihen ließ.
Rot war die Farbe, die in jedem Bild Verwendung fand.
Rot wie Blut.
Denn stets floss Blut, wenn sie zusammen waren. Süßer Schmerz badete ihren Körper, mengte sich mit dem Feuer, das
er
in ihr entfachte. Mit
seinem
Feuer.
Jennifer sehnte sich danach. So sehr, dass es weh tat. Denn nur
sein
Feuer konnte die Kälte vertreiben, die alles in ihr wie mit Frost umkrustete, ihr die Luft zum Atmen nahm.
Jennifer zitterte wie in kaltem Fieber. Sie taumelte auf jenes Bild zu, das als einziges nichts zeigte außer einem Blick in einen leeren Himmel, dessen unterer Rand von schneebedeckten Berggipfeln gesäumt wurde.
Das Gemälde war nicht immer so leer gewesen. Es war das erste gewesen, das
ihn
gezeigt hatte –
ihn
und sie selbst. Darin hatten sie sich gefunden, und das Bild hatte sie zueinander geführt. Hierher, an diesen Ort.
Jennifer stürzte darauf zu, streckte gerade noch die Arme aus, um sich an der Mauer links und rechts des Gemäldes abzustützen, ehe ihr Kopf –
– in das Bild tauchte wie durch ein Fenster.
Hinaus in frostklirrende Luft, in eine Stille, in der nichts Lebendiges war – und die noch in derselben Sekunde unter einem Schrei erzitterte.
"Komm!"
Jennifer rief es mit letzter Kraft. Die Kälte nahm zu, wurde lähmend und fror ihr den Schrei auf den Lippen fest.
Donnergrollen ließ alles um sie her vibrieren. Donner, der wie das Gelächter eines finsteren Gottes klang...
Der unsinnige, wirre Gedanke verflog, kaum dass er in Jennifers froststarrem Geist aufgetaucht war. Eine Hand fasste ihre Schulter, zog sie zurück. Und augenblicklich floss Wärme in sie.
Seine
Wärme...
Er drehte sie zu sich um, nahm sie ohne sichtliche Anstrengung auf seine starken Arme und trug sie hinüber zum Bett.
Jennifer war nackt, so wie sie es seit ihrer Ankunft hier war. Und er war es ebenfalls, als er über sie kam.
Sie lächelte, als sie daran dachte, dass sie einst Ekel vor ihm empfunden hatte. Beim allerersten Mal, als seine hornigen Lippen die ihren berührt hatten.
Jetzt hatte sie nicht einmal mehr Hemmungen davor, das gewundene Gehörn zu berühren, das seiner Stirn entwuchs. Sie schloss die Finger darum und zog seinen Kopf, der nicht der eines Menschen war, zu sich herab.
Willig gab sie dem Drängen seiner Zunge nach, ließ sie in ihren Mund eindringen. Der heiße Atem aus seinen sich blähenden Nüstern sengte über ihr Gesicht, rötete ihre Haut und schürte das Feuer, das die Berührungen seiner Hände überall zugleich entfachten, zusätzlich an.
Jennifers Hände fuhren durch das zottige Fell in seinem Nacken und tiefer, wo es borstig wurde und schließlich überging in nackte Haut. Sie hob ihm ihr Becken einladend entgegen, doch er verweigerte ihr den Beginn der Erfüllung noch. Sein Maul löste sich von ihren Lippen, sein Schädel glitt tiefer, bis sie seine raue Zunge an ihren Brüsten spürte, deren Warzen sich schmerzhaft verhärteten.
Er sog daran, nicht nur zärtlich, sondern auch hart und fordernd. Zugleich fuhr seine Hand hinab, strich über ihre Scham, erst sanft, dann drängend, bis sein Finger wie von selbst hinein glitt.
Jennifer stöhnte auf. Ihr ganzer Leib wand sich und zuckte. Und dann, endlich, kam er vollends über sie. Ihre Beine schlangen sich um seinen
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