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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst und die Wange von einer kreuzförmigen Narbe verunstaltet...
    Die letzten Schritte bis zum Restaurant rannte sie beinahe.
    Heaven hatte die Musik und die Stimmen sowie das Klappern von Geschirr und Besteck schon von draußen gehört. Doch es kam ihr jetzt, da sie das Restaurant betrat, beinahe leiser vor als eben noch.
    Was daran lag, dass sich nahezu alle Blicke ihr zuwandten, kauende Münder wie plötzlich gelähmt erstarrten und Gespräche mitten im Satz abgebrochen wurden.
    Heaven war es gewohnt, Aufsehen dieser Art zu erregen. Und an einem Ort wie diesem, der zu nahezu hundert Prozent in männlicher Hand war, musste ihr Auftauchen in etwa die Wirkung einer Bombe haben. Einer Bombe, die männliche Phantasien explodieren ließ. Obwohl Heaven ihren Symbionten, ihr wandelbares Kleidungsstück, veranlasst hatte, sie züchtig und hochgeschlossen zu kleiden. So trug sie Jeans, einen weiten Rollkragenpullover und darüber einen beinahe unförmigen Parka. Aber jeder der hier versammelten Trucker schien über Röntgenaugen zu verfügen, denn Heaven fühlte regelrecht ihre Blicke auf ihrer Haut.
    Sie versuchte alles Aufreizende aus ihrem Gang und ihren Bewegungen zu verbannen und strebte einem freien Tisch zu – an dem sie allerdings nicht lange alleine blieb. Was auch nicht ihre Absicht gewesen war, denn schließlich wollte sie fort von hier – möglichst schnell und vor allem möglichst weit!
    Allerdings verwunderte es Heaven, dass es ausgerechnet zwei Frauen waren, die die beiden freigebliebenen Plätze an ihrem Tisch besetzten.
    "Kindchen, was treibt dich denn hierher?" fragte die Rothaarige kopfschüttelnd und mit lauerndem Blick in die zwar noch immer gaffende Runde, in der der Lautstärkepegel jedoch allmählich wieder zunahm.
    "Bitte?" machte Heaven.
    Ihr Gegenüber, der Kleidung nach zu schließen zweifelsfrei eine Truckerin, grinste. "Du wirfst dich den Wölfen zum Fraß vor." Ihre Kopfbewegung galt den männlichen Kollegen ringsum, die ihr Interesse an Heaven einfach nicht verlieren wollten.
    Heaven lächelte.
    "Oh, ich weiß mich meiner Haut durchaus zu wehren", sagte sie und fügte in Gedanken hinzu:
Wenn du wüsstest,
wie
gut!
    "Trotzdem", erwiderte die Truckerin mit der feuerroten Mähne, "das ist kein Ort für Mädchen wie dich."
    "Wer sagt das?"
    "Oh, Verzeihung", entgegnete die Truckerin, "mein Name ist Kitty Brody, und das ist meine Partnerin Judy Lorraine." Sie wies auf die Blondine, die bislang noch nichts gesagt hatte. "Und mit wem haben wir das Vergnügen?"
    "Heaven. Heaven."
    "Ungewöhnlicher Name", meinte Kitty. "Aber hübsch."
    "Danke."
    "Und was treibt dich nun hierher, Heaven?"
    "Ich suche eine Mitfahrgelegenheit."
    Kitty grinste. "Da könntest du Glück haben. Wohin möchtest du denn?"
    Heaven verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. "Wohin fahrt ihr denn?"
    "Nach Süden", ließ sich nun zum ersten Mal Judy Lorraine vernehmen. "Bis nach Albuquerque, New Mexico."
    "So ein Zufall. Das wäre genau meine Richtung", erklärte Heaven, und sie legte mädchenhafte Begeisterung in ihre Stimme. "Fahrt ihr heute noch los?"
    Die beiden Truckerinnen schüttelten synchron die Köpfe.
    "Morgen früh geht's los", antwortete Kitty.
    Diesen Vorsatz hatten Kitty Brody und Judy Lorraine in der nächsten Minute jedoch vergessen. Heaven hatte den beiden nur einmal tief in die Augen sehen müssen, um sie "umzustimmen" und die Abfahrt auf heute Abend vorziehen zu lassen.
    "Dann los!" meinte Kitty.
    "Möchtest du vorher noch etwas essen oder trinken?" fragte Judy an Heaven gewandt.
    Die Halbvampirin schüttelte lächelnd den Kopf. "Es steht nichts auf der Karte, was meinen Geschmack trifft."
    Unter den anzüglichen Zurufen der Trucker verließen sie den Stop. "Hey, Kitty, hat die Kleine eigentlich 'ne gute Lebensversicherung?" hörte Heaven einen, als sie schon beinahe draußen waren.
    "Halt die Klappe, Lefty", rief Kitty Brody zurück.
    "Was meint er?" fragte Heaven.
    "Ach, dummes Geschwätz", meinte Kitty.
    Sie liefen auf einen langhaubigen Kenworth-Truck zu, der in den Farben der Südstaaten bemalt war.
    "Das ist unser General Lee", sagte Kitty und schloss die Türen auf.
    "So lautet unser CB-
handle
", erklärte Judy. Sie kroch durch die schmale Öffnung in den Sleeper des Trucks. "Ich lege mich erst mal aufs Ohr. Du kannst auf den Shotgun-Sitz."
    "Shotgun?"
    "Beifahrersitz für Zivilisten", lächelte Kitty. Sie saß hinter dem Lenkrad des Trucks, startete den Diesel und

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