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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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einzelnen Vampir begegnete. Hier jedoch, da ihre Schar nach Tausenden oder mehr zählte, war es anders.
    Etwas fehlte, ebenso sicht- wie spürbar. Die Echos von Bewegungen, wie sie einst die Städte der Menschen erfüllt hatten.
    Wie lange war es her? Wann hatte das Schreckensregime der Blutsauger begonnen? Auch das war eines der Dinge, die Raphael Baldacci nicht wusste, die ihm in flüchtigen Augenblicken zwar immer wieder durch den Kopf gingen, über die er jedoch nie lange genug nachdachte, um sich ihrer Absurdität bewusst zu werden. Weil etwas jeden Gedanken daran kappte.
    Mit hellem Lachen...
    Baldacci sah Köpfe, die sich ihm zuwandten. Wieder und wieder. Die verfluchte Brut witterte ihn, doch er blieb nie lange genug an einem Fleck, um entdeckt zu werden. Er huschte weiter und weiter, lautlos und nichts als ein dunkler Schemen in der Nacht.
    So glaubte er jedenfalls. Bis er die Berührung spürte.
    Eine Hand packte ihn an der Schulter, wirbelte ihn herum. Raphael starrte in eine hässliche Visage, die sich in diesem Moment zum Schrei verzerrte. Die Züge des Vampirs gefroren zur Grimasse, als unsichtbare Hände seinen Kopf wie stählerne Zangen packten.
    Für einen Beobachter musste es aussehen, als würde der Vampir den Blick abwenden. Immer weiter und weiter. Bis die Bewegung unnatürlich wurde. Bis Nackenwirbel knackten.
    Bevor sie jedoch brechen konnten, zog Raphael seine Kraft zurück.
    Der Schmerz, der sich sengend das Rückgrat des Vampirs entlang gebrannt haben musste, war stark genug gewesen, sein Bewusstsein auszulöschen. Haltlos sank der Blutsauger zu Boden, und Raphael zerrte ihn tiefer in die stinkende Gasse zwischen zwei Gebäuden hinein.
    Er hatte ihn nicht töten dürfen. Die anderen Vampire hätten im Moment des Sterbens den Todesimpuls empfangen und somit gewusst, dass jemand hier war, der gegen sie vorzugehen trachtete.
    "Schwächling." Baldacci grinste auf den reglosen Körper hinab. Er konnte sich nicht verkneifen, ihm den Fuß in die Seite zu stoßen. Das Knacken der splitternden Rippen entschädigte ihn zumindest ein klein wenig dafür, dass ihm das wundervolle Geräusch des brechenden Genicks versagt geblieben war...
    Im Schutz der Gebäude lief Baldacci weiter, strebte unaufhaltsam dem Zentrum der Stadt zu, wo sich auf der Spitze einer Felsnadel der Palast erhob.
    Er war sein Ziel.
    Ihn zu erreichen eine Kunst.
    Und ihn zu betreten eine Herausforderung.
    In Sichtweite des Fußes des Felsenturmes verbarg Raphael Baldacci sich. Der Umfang der steinernen Säule war gewaltig. Zweihundert Männer mochten nicht ausreichen, ihn zu umfassen. Und dennoch schien es Baldacci eine statische Unmöglichkeit, dass dort oben der Palast errichtet worden war. Er ragte in seiner Grundfläche weit über die Plattform hinaus, und er sah vielmehr so aus, als wäre er dort gewachsen anstatt gebaut worden.
    Und doch war er das Werk von Menschenhänden. Blut, Schweiß und Tränen waren in das Werk eingegangen, die das Leben Hunderter gekostet hatte. Baldacci wusste es, ohne es mit angesehen zu haben.
    Der Weg zum Fuße des Palastfelsens war nicht sehr weit, aber er bot keinerlei Deckung.
    Doch das war das kleinere von zwei Problemen, mit denen Raphael Baldacci sich konfrontiert sah. Das größere bestand in etwa fünfundzwanzig Vampiren.
    Sie standen vor der haushohen schwarzen Öffnung, die im Fels gähnte und hinter der ineinander verschlungene Treppen hinauf in den eigentlichen Palast führten.
     
     
    Es kostete Raphael Baldacci unendliche Überwindung, aber es war die einzige Möglichkeit, die ihm blieb. Dabei schien sie ihm so abartig, dass er einen Moment lang mit dem Gedanken spielte, umzukehren und unverrichteter Dinge abzuziehen.
    Aber wirklich nur einen Moment lang.
    Dann zog er sich ein Stückweit zurück, lief im Schutz der Gebäude den Weg entlang, den er gekommen war, bis er fand, wonach er Ausschau gehalten hatte: Eine Gestalt, die etwas abseits der Ströme von Leibern stand, die sich durch die Gassen und Straßen wälzten.
    Baldacci trat aus dem Schatten. Nur für einen Augenblick. Gerade lange genug, um den Vampir dort mit seiner Witterung zu irritieren.
    Es klappte.
    Der andere sah sich um und schließlich in Baldaccis Richtung, der sich mittlerweile weiter zurückgezogen hatte. Der Vampir kam näher, lauernd, misstrauisch, vorsichtig. Bevor er in die Dunkelheit trat, die zwischen den Bauten links und rechts nistete, sah er sich noch einmal um, und Baldacci fürchtete, er könnte einen

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