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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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einer Armbewegung, mit der sie Flakons und hundert andere Dinge von einer Kommode aus edlem Holz fegte. Klirrend gingen die Fläschchen zu Bruch, ihr Inhalt lief ineinander, und Düfte stiegen empor, die Heaven in ihrer Mischung fast den Atem nahmen.
    Das war kein Wohlgeruch mehr. Der Gestank erinnerte sie an Verwesung, Tod und Niedergang...
    Ein Geräusch ließ sie herumfahren.
    Die Tür wurde geöffnet. Drei Mädchen betraten das Zimmer. Jedes eine Schönheit. Und jedes tot. Dienerkreaturen.
    "Was wollt ihr?" fuhr Heaven sie an, mit schneidender Schärfe in der Stimme.
    "Folge uns", sagten sie im Chor.
    "Wohin?"
    "Du sollst vorbereitet werden."
    "Vorbereitet worauf?" fragte Heaven.
    "Willst du ihm denn
so
entgegentreten?" erwiderten sie wieder wie aus einem Mund, und selbst die Geste, mit der sie auf Heaven wiesen, war unnatürlich synchron.
    Heaven sah an sich herab. Und erschrak. Ihr Körper war zerschunden, schmutzig, besudelt von schwarzem Blut und anderen Dingen, über die sie lieber nicht nachdachte. Aber schon der Anflug der Erinnerung an die Stunden, die sie am Pranger zugebracht hatte, genügte, um den Schmerz von neuem heraufzubeschwören.
    "Wem soll ich gegenübertreten?" fragte Heaven. "Und worauf wollt ihr mich vorbereiten?"
    "Du weißt es nicht?" Die Verwunderung der drei Grazien war voller kindlicher Ehrlichkeit.
    Heaven schüttelte stumm den Kopf.
    "Auf die Bluthochzeit", sagten sie aus einem Munde.
     
     
    Heaven sperrte alles um sich her aus, indem sie die Augen geschlossen hielt.
    Mit den sichtbaren Dingen gelang ihr dies auch. Alles andere jedoch blieb auch hinter ihren Lidern präsent.
    Bluthochzeit...
    Was mochte sich dahinter verbergen? Heaven wusste es nicht; aber sie wusste, dass sie es nie erfahren wollte. Nur würde man ihr kaum eine Wahl lassen.
    Den Gedanken an Flucht hatte sie aufgegeben, kaum dass sie aus dem Gemach getreten war. Die drei Dienerkreaturen zu überwältigen, hätte sie sich zwar selbst in ihrem angeschlagenen Zustand zugetraut. Doch mit all den anderen Kreaturen und Vampiren, die allein schon in der Nähe der Tür gestanden hatten, wäre sie nie fertiggeworden.
    Und selbst wenn – ihre Flucht hätte damit im Grunde erst begonnen. Eine Flucht durch ein Labyrinth von Gängen und Treppen, die den Palast – denn nirgends sonst konnte sie sich befinden – wie das Gedärm eines Ungeheuers durchzogen. Heaven war sicher, dass sie nicht einmal den Weg zurück in ihr Gemach ohne Hilfe gefunden hätte, obwohl sie kaum fünf Minuten gegangen waren.
    Ihr Ziel war ein marmorüberladener Raum gewesen, nur wenig kleiner als ihr Zimmer. In der Mitte war eine Wanne von den Ausmaßen eines Kinderschwimmbeckens in den Boden eingelassen. Und darin saß Heaven nun, genoss die Wärme des Wassers, die Düfte und Wirkung der Essenzen. Sie gab sich ihnen hin, ließ zu, dass sie ihren Geist umflorten, begann sich mit ihrem Schicksal abzufinden.
    Bluthochzeit...
    Der Wasserpegel stieg kaum merklich an, und Heaven spürte trotz ihrer noch immer geschlossenen Augen, dass sie nicht länger allein im Becken war. Noch in derselben Sekunde fühlte sie sich von Händen berührt, denen auch das Wasser die Kälte nicht nehmen konnte.
    Dennoch erwehrte Heaven sich ihrer nicht. Sie genoss das Streicheln, die sanfte Massage, die die Hände ihr angedeihen ließen. Sie begann wohlig zu schnurren und ergab sich dem anderen.
    Weiche Haut berührte die ihre, rieb sich an ihr, als wollte sie teilhaben an der Wärme, die in Heaven war. Kühle Lippen kosten ihre vollen Brüste, saugten an den Nippeln, während andere ihr tiefer wohlige Wonnen bereiteten.
    Heaven fröstelte, nicht allein der Kälte der anderen Körper wegen. Sie ließ sich ein wenig tiefer in das Wasser gleiten, bereit, ihren Leib jenen Wogen anzuvertrauen, die ihn zu den Gipfeln höchster Lust hinauf spülen würden.
    Vielleicht zum letzten Mal...
    Doch es kam nicht dazu. Ein kühler Luftzug streifte ihren Nacken, als die Tür hinter ihr geöffnet wurde. Die Dienerkreaturen hielten inne in ihrem Treiben, wandten sich dem zu, der den Badesaal betreten hatte.
    "Ist es schon so weit, Herr?" Wieder bewegten sich die Münder der untoten Schönen wie einer.
    "Schweigt!"
    Die Stimme traf die Dienerinnen wie ein Hieb. Sie senkten die Blick unter der Macht darin – einer Macht, die auch Heaven verspürte. Und die sie kannte!
    Sie musste sich nicht umdrehen, um Gewissheit zu erlangen. Doch sie tat es trotzdem.
    "Ich wollte nur sehen, ob es meiner Braut an

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