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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Artgenossen herbeirufen.
    Glücklicherweise tat er es nicht, sondern ging allein weiter.
    Raphael schlug zu. Der Körper des Vampirs erstarrte erst, dann fiel er haltlos geworden in sich zusammen. Baldacci fing ihn auf und schleifte ihn weg. Mit seiner Last brauchte er fast die doppelte Zeit, um an den Rand des freien Platzes zurückzukehren, der den Palastturm umgab.
    Und dort tat Raphael Baldacci dann, was ihn würgen ließ, noch bevor er damit begonnen hatte.
    Er ließ den Reglosen sinken und beugte sich über ihn. Brachte sein Gesicht an den Hals des Vampirs heran. Öffnete den Mund.
    Und biss zu.
    Seine Zähne waren nicht geschaffen für so etwas. Er musste ziehen und zerren, bis er die ledrige, totenkalte Haut des Vampirs über der Schlagader durchtrennt hatte, und dann dauerte es noch einmal Sekunden, bis er die Ader darunter geöffnet hatte.
    Kaltes schwarzes Blut floss zäh in Baldaccis Mund, und den ersten Schwall spie er im Reflex aus. Dann zwang er sich, davon zu trinken. Es schmeckte, wie es in einer Gruft roch. Wie Schleim rann es ihm die Kehle hinab, hinterließ etwas wie eine Spur aus Frost und füllte seinen Magen mit Kälte.
    Mit einem Aufstöhnen ließ Baldacci von seinem Opfer ab. Fast augenblicklich schloss sich die Halswunde des Vampirs, versiegte der schwarze Strom.
    Baldacci ließ seine Kraft wirken. In sich. Ließ sie die getrunkene Schwärze nehmen und in seine eigenen Adern pressen. Sie vermengte sich mit seinem pulsierenden Blut.
    Er hoffte, dass es klappte. Versucht hatte er den Trick nie zuvor.
    Die Wirkung ließ sich nur auf einem Wege in Erfahrung bringen. Auf dem praktischen.
    Raphael Baldacci lief los, überquerte den Platz und erreichte den Eingang in den Felsenturm. Hier musste sich weisen, wie gut seine Idee war.
    Oder wie schlecht.
    Die Wächter musterten ihn. Nicht besonders aufmerksam, und kein bisschen argwöhnisch.
    Baldacci zwang sich, seinen Schritt nicht zu verlangsamen. Zügig ging er weiter, trat durch das Tor – und hinein in die Höhle des Löwen.
     
     
    Heaven lag apathisch auf den Laken. Ihr fehlte sogar die Energie, ihren entblößten Körper, der ohne den Symbionten so nackt und ungeschützt war wie selten zuvor, mit dem Tuch zu bedecken. Alle Kraft schien sie verlassen zu haben. Die Mattigkeit rührte nicht allein von der Anstrengung der letzen Minuten her. Von der Explosion der Lust, die sie gleichzeitig abgestoßen und erregt hatte. Und vor der sie im Nachhinein nichts als Ekel verspürte.
    Sardon hatte längst von ihr abgelassen. Sie hörte, wie er sich hinter ihr ankleidete.
    Bluthochzeit...
    Der Begriff wehte durch Heavens wiedererwachendes Bewusstsein. Noch immer wusste sie nichts damit anzufangen. Sie wusste nur, dass es das, was hier geschehen war, nicht sein konnte.
    "Nun, Hurenbalg, es wird Zeit." Sardon ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. Seine eisigen Finger strichen über ihren Rücken und hinterließen eine Spur sichtbaren Fröstelns.
    Sie drehte sich um, mit einer Bewegung, die in seinen Augen lasziv wirken musste, wie sie am Funkeln darin erkannte.
    "Wofür?" fragte Heaven matt.
    "Für unsere Hochzeit."
    Bluthochzeit...
    "Hast du denn schon um meine Hand angehalten?" Heaven schmeckte den Galgenhumor gallebitter auf ihrer Zunge.
    Sardon packte ihre Linke, hob sie und drehte sie so, dass ihrer beider Blicke auf die Handfläche fielen. "Um
diese
Hand, meinst du?" Er grinste gemein.
    Heaven erschauerte.
    Ihre Hand war – schwarz. Wie verfault. So sah es zumindest auf den ersten Blick aus.
    Nässendes Fleisch löste sich aus einem scharf konturierten Teil. Aus den Umrissen einer stilisierten Fledermaus.
    Heavens Tattoo...
    Ein Stigma, dem Gott eine neue Bedeutung verliehen hatte. Mit jedem Vampir, den Heaven hatte vernichten sollen, wäre die Tätowierung ein kleines bisschen heller geworden, bis sie schließlich, wenn sie den letzten der Alten Rasse gerichtet hätte, verschwunden wäre.
    Wäre, hätte...
    Sie
hatte
versagt! Und das Zeichen in ihrer Hand war schwarz geworden und löste sich auf in Blut und stinkendem Fleisch.
    Sardon tunkte den Finger in das Blut, das aus der Wunde trat. Er benetzte seine Zungenspitze mit der dunkelroten Perle, und Heaven konnte sehen, wie sie seinem Rachen regelrecht entgegen rollte.
    "Ein letztes Mal kosten von deinem roten Blut...", sagte er genießerisch.
    Bluthochzeit...
    "... bevor es schwarz wird wie das unsere", ergänzte er dann. "Bevor du eine der unseren wirst!"
    Sardon zog sie in die Höhe. Schwer

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