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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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den Negern wenigstens auf diese Weise ein bisschen Kultur angedeihen zu lassen«, wie es oft hieß. Und um nicht den Zorn ihrer Herren zu wecken, ließen die Schwarzen sich auch das gefallen.
    Agamemnon und Semiramis waren in der Dunkelheit der Hütte zu einem einzigen, sich unablässig bewegenden Schatten verschmolzen. Mem – so wurde Agamemnon auch vom Boss meist gerufen, und deswegen war die Abkürzung okay – hielt Semiramis' süßen kleinen Hintern mit beiden Händen fest und hob ihr Becken dem seinen entgegen. Für ein paar Sekunden verlangsamte er das Tempo seiner Stöße, als er das nahende Beben ihres Körpers in den Fingern spüren konnte, doch seine eigene Selbstbeherrschung war in der Hitze ihrer Leidenschaft so bröckelig geworden wie eine alte Wand aus Torfziegeln. Semiramis' kaum noch verhaltene Schreie ließen sie vollends einstürzen, und Agamemnon warf sich über die zierliche junge Frau. Schnaubend ließ er sich in die Gewalt dessen fallen, was er in seinen Lenden hochbrodeln spürte, und er besaß gerade noch genug Geistesgegenwart, Semiramis' Lippen mit seiner großen schwarzen Hand zu versiegeln, als sie vor entfesselter Lust wie am Spieß zu brüllen begann.
    Den allerhöchsten Gipfel gemeinsamer Wonnen erreichten Agamemnon und Semiramis jedoch nicht.
    Ein Schrei, um ein Vielfaches lauter als ihre eigenen, ließ sie innehalten in dem Moment, als sie nur noch den allerletzten und winzig kleinen Schritt hätten tun müssen!
    Das Feuer der Leidenschaft erlosch in ihren schweißglänzenden Körpern, übergangslos.
    Weitere Schreie folgten jenem ersten, so viele schließlich, das sie wie ein einziger klangen. Quelle und Echo wurden eins, überlagerten einander und schmerzten in den Ohren eines jeden, der sie mit anhören musste.
    Und doch war das fürchterliche Gebrüll nur ein schwacher Abglanz des Grauens, das es gebar und nährte.
    Agamemnon erkannte die Stimme desjenigen, der da Not und Schmerz in die Nacht über Resolute hinausschrie. Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, hatte er schon seit Sonnenuntergang darauf gewartet, sie zu hören.
    »Cuffey...«, flüsterte er heiser. In seiner Stimme klang ein winziger Teil des Schmerzes mit, den der andere verspüren musste; als könnte Mem ihn selbst fühlen. Er wusste um die Pein, die Cuffey auszustehen hatte. Er hatte selbst schon an dessen Stelle gelegen. Vor vielen Nächten. Und nur einmal. Danach nie wieder.
    Nie wieder hatte er sich »etwas zu Schulden kommen lassen«. Was auf Resolute zwar keine Garantie dafür war, dass der Zorn des Bosses einen nicht mehr treffen würde, aber es bedeutete zumindest eine gewisse Sicherheit...
    Cuffey war ungehorsam gewesen, mehr als das sogar – aufsässig! Nachdem er sich in der Zuckerrohrmühle zum Schnapssaufen hatte verleiten lassen. Und nun musste er den Preis dafür bezahlen...
    »Herr im Himmel«, hauchte Semiramis. Sie zog das Laken hoch und verbarg ihre Blöße dahinter, doch die Geste war nur Ausdruck eines viel stärkeren Schutzbedürfnisses. Agamemnon legte seinen kräftigen Arm um ihre schmalen Schultern, genoss die samtige Weichheit ihrer Haut.
    Ein seltsamer Gedanke ging ihm angesichts des Dramas, das drüben beim Herrenhaus stattfand, durch den Kopf: Wie lange würde Semiramis' Haut noch so weich sein? Wann würde die harte Arbeit auf der Plantage ihre Spuren hinein graben? Wann würden erste Narben sie verunstalten?
    Semiramis war noch nicht lange auf Resolute. Kein Sklave überstand hier die ersten drei, allerhöchstens vier Monate, ohne dass seine Schreie durch die Nacht gegellt wären...
    Wie die von Cuffey in dieser Nacht. Noch immer schienen sie lauter und lauter zu werden – wie seine Schmerzen.
    »Wenn er doch nur das Bewusstsein verlieren würde«, flüsterte Semiramis erstickt.
    Agamemnon starrte durch das winzige Fenster, als könnte er irgendetwas sehen außer der Dunkelheit.
    »Sie sorgen dafür, dass er bei Bewusstsein bleibt«, erwiderte er dann.
    Ein anderer Schrei mischte sich in das Brüllen des Sklaven. Ein Kreischen, hell und schrill – und nicht das eines Menschen.
    »Was war das?«, fragte Semiramis erschrocken.
    Mem schluckte hart.
    »Eine Katze«, sagte er und konnte nicht verhindern, dass sein muskulöser Körper wie in leichtem Schüttelfrost zu beben begann.
    »Was hat das zu...?«, setzte Semiramis an, doch ein Blick in Agamemnons schreckensstarres Gesicht und sein Zittern waren ihr Antwort genug.
    »O Gott, wie furchtbar«, wimmerte sie. Tränen liefen

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