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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Alten Rasse...«
    Hidden Moon wandte sich nach Heaven um, die noch immer am Boden lag. In seinen Augen sah sie etwas aufglimmen, ganz schwach nur –
noch
ganz schwach...
    Misstrauen, das Chelanas Worte gesät hatten...
    Es war, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    Was wusste er wirklich von ihr? Nicht mehr, als Rona ihm erzählt hatte. Die Hoffnung, die er in sie gesetzt hatte, entspross nur diesem Wissen – und dem, was er ihr insgeheim entgegenbrachte. Doch das konnte nicht genug sein, um ihr zu vertrauen, nicht vorbehaltlos zumindest.
    »Wir sollten die Gefahr beseitigen, bevor sie ein weiteres Mal zuschlägt«, sagte einer der Vampire. Als wären seine Worte das Startsignal gewesen, rückten sie gemeinsam vor. Doch Hidden Moon wich um keinen Deut zur Seite.
    »Nein!«
    »Willst du, dass sie uns ins Verderben stürzt?«, fragte einer seiner Brüder.
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Dann lass uns tun, was getan werden muss.«
    »Es ist nicht an uns, ein solches Urteil zu fällen. Das war es nie und darf es auch jetzt nicht sein«, erklärte Wyando hart.
    Die anderen wussten, worauf ihr Bruder hinauswollte.
    »Makootemane ist nicht hier. Er befindet sich auf dem Heiligen Berg«, entgegnete einer aus dem Kreis.
    »Dann sollte Wyando ihn herholen, damit er entscheiden kann, was mit ihr zu tun ist. Vielleicht vermag er ihr wahres Wesen zu erkennen«, meinte Chelana.
    Hidden Moon nickte. Der Blick, mit dem er Heaven maß, war noch lange nicht frei von Misstrauen, aber es war wenigstens ein Abglanz jener Hoffnung und jenes Vertrauens darin, mit denen er ihr zuvor begegnet war,
    »So sei es«, sagte er, und die Erleichterung in seinen Worten mochte nur Heaven allein auffallen. »Fesselt und bewacht sie.«
    Chelana trat vor.
    »Ich werde mich darum kümmern«, bot sie an. »Metseeh, Pacahee, helft mir.« Sie winkte die beiden Schwestern zu sich.
    »Gut«, sagte Hidden Moon. »Ich werde mich beeilen.«
    Er streifte seine Kleider ab und schwang sich Sekunden später auf Adlers Schwingen in den nächtlichen Himmel empor. Einmal sah Heaven seine majestätische Silhouette noch im Gegenlicht des Mondes, dann war er verschwunden.
    Und mit ihm verschwand auch die Hoffnung. Chelana und ihre Schwestern beugten sich zu ihr herab und packten sie.
    Was Heaven in ihren Blicken las, ließ sich nicht in Einklang bringen mit dem, was Hidden Moon ihr über die Friedfertigkeit des Stammes berichtet hatte.
    Im Gegenteil – was Heaven da sah, schien ihr schlimmer noch als das wahre, das ursprüngliche Wesen der Alten Rasse...
     
     
    Heaven wusste noch immer nicht, woraus die Bänder bestanden, mit denen die Vampirinnen ihr Hände und Füße gefesselt hatten. Sie wusste nur längst, dass ihre Kraft, die der eines Menschen weit überlegen war, nicht genügte, sie zu zerreißen.
    Im Grunde war es auch nicht wichtig. Ihre Befreiungsversuche waren eher Reflexe gewesen. Sie hatte nicht wirklich vor zu fliehen. Zumal es mit dem Abstreifen der Fesseln nicht getan gewesen wäre...
    Ihr Vertrauen in Hidden Moon war unerschüttert, ohne dass sie den Grund dafür benennen konnte. Zu neu, zu
fremd
war das, worin es gründete. Denn was es zu sein schien,
konnte
es,
durfte
es nicht sein. Sie, deren Aufgabe es war, die Vampire vom Antlitz der Welt zu tilgen, konnte einem Blutsauger doch kein Gefühl entgegenbringen, das nicht Hass war...
    Und doch...
    Heaven verbot sich, den Gedanken weiterzuverfolgen. Stattdessen befasste sie sich mit dem, was geschehen war.
    Mit dem Tod Lololmas.
    Für den nicht sie verantwortlich war, obwohl es – und das gestand sie ihnen ohne Bitternis zu – für die Arapaho so aussehen musste. Zumal es ihre Aufgabe gewesen wäre, Lololma zu töten. Ihn und alle anderen...
    Heaven vollzog die Ereignisse der vergangenen Nacht noch einmal nach. Es waren nicht viele gewesen. Ein Geräusch hatte sie aus dem Schlaf gerissen – ein Stöhnen, dem sie gefolgt war und das sie letztlich zu Lololmas Tipi geführt – oder
gelockt
hatte...
    Im Nachhinein gewannen die Dinge für Heaven an Klarheit. Jemand hatte ihr eine Falle gestellt, und sie war wie blind hineingetappt. Wer steckte dahinter? Lololmas Mörder, natürlich. Und wer immer es war, er musste auch den Tod der Adler verschuldet haben.
    Nur – war die Frage nach dem
Wer
überhaupt richtig? überlegte Heaven. Musste man nicht vielleicht eher nach dem
Was
fragen?
    Die Antwort erfolgte von unerwarteter Seite.
    Drei schattenlose Gestalten schlüpften durch den Eingang ins Tipi und

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