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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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bauten sich im Halbkreis vor der Gefangenen auf. Heaven erkannte sie als Chelana, Metseeh und Pacahee, die drei Vampirinnen, die sie in der Nacht hierher gebracht und gefesselt hatten. Sie hatte mit ihnen zu reden versucht, doch kein Wort war über die Lippen der drei gekommen.
    Nun jedoch zeigten sie sich gesprächiger. Und was sie zu sagen hatten, ließ Heaven schaudern – zusammen mit dem, was sie in ihren Blicken las: Hass und etwas tausendfach Schlimmeres, das über blanke Bösartigkeit hinausging.
    »Was wollt ihr?«, fragte Heaven mit einem Trotz, von dem sie nicht wusste, woher sie ihn nahm.
    »Dich«, antwortete Chelana.
    »Ihr habt mich doch schon«, meinte die Halbvampirin, auf ihre Fesseln blickend.
    Chelana lächelte abseitig.
    »Wir wollen dich
ganz
. Du sollst werden wie wir«, erklärte sie.
    »Was ist mit euch geschehen?«, fragte Heaven.
    »Die
wahre
Macht ist in uns, hat alles vertrieben, was uns seit Jahrhunderten blind machte für unser wirkliches Sein.«
    »
Ihr
habt Lololma getötet und mich zu seiner Leiche gelockt«, stellte Heaven das Offensichtliche fest. »Und ihr seid auch schuld am Tod der Adler... Ihr seid zu Verrätern an eurem Stamm geworden.«
    »Nicht mehr lange, und du wirst ganz anders reden«, grinste Chelana. »Du wirst sehen, dass wir das einzig Richtige tun. Weil du uns dann dabei unterstützen wirst.«
    Heaven lachte verächtlich. »Verrate mir, warum ich das tun sollte? Was sollte mich daran hindern, einfach nach euren schlafenden Brüdern und Schwestern zu rufen, um ihnen zu zeigen, wer ihr wahrer Feind ist?«
    »
Das.«
    Etwas Dunkles raste auf Heaven zu. Sie wollte den Kopf noch zur Seite nehmen, doch ihre Fesseln ließen ihr nicht genügend Spielraum.
    Chelanas Faust traf ihre Schläfe.
    Und für Heaven wurde der Tag übergangslos zur Nacht.
     
     
    Die Dunkelheit wich nur zögernd, als Heaven nach einer Weile die Augen wieder öffnete. Schatten wogten rings um sie her, und sie war nicht sicher, ob es sich dabei nur um Nachwirkungen der Ohnmacht handelte.
    Schließlich wichen die tanzenden Schatten zurück, ballten sich in Winkeln und Nischen zu wattiger Schwärze, und Heavens Augen nutzten das kaum vorhandene Licht. Sie erkannte rissige Felswände, feuchtglänzend und...
    Felswände?
durchfuhr es sie. Und nahtlos schloss der nächste Gedanke daran an:
Wo bin ich?
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich voran bewegte, ohne selbst etwas zu tun. Ihre Füße schleiften über steinigen Boden, weil harte Fäuste sie an den Armen gepackt hielten und vorwärtszogen.
    Heaven wandte den Kopf. Sie sah Metseeh und Pacahee zu ihren Seiten, während Chelana zwei Schritte vorausging, tiefer in die Höhle, deren Decke in Finsternis verschwand, hinein...
    »Wo sind wir...?«, fragte Heaven krächzend. Die Folgen des Fausthiebes waren noch nicht ganz abgeklungen.
    Chelana blieb stehen und trat im Herumdrehen einen Schritt zur Seite.
    »Am Ziel«, sagte sie nur, und Heaven wusste, was sie meinte.
    Nur ein paar Meter entfernt ragte etwas aus dem Boden – etwas, das seiner Schlichtheit zum Trotz auf eigentümliche Weise furchterregend und abstoßend wirkte.
    Irgendwann mochte das
Ding
einmal aus Holz bestanden haben. Jetzt wirkte seine Substanz wie faulendes Fleisch, war dunkel geworden, fast schwarz. Schief und knorrig stak der Pfahl im Boden, wie der Stamm eines Baumes, den Witterung und Zeit zu einer grotesken Figur verkrüppelt hatten.
    Heaven hatte ihn nie zuvor gesehen, und doch wusste sie ohne jeden Zweifel, worum es sich handelte: Dies war der Totempfahl, der aus dem Dorf der Arapaho verschwunden war. Doch Heaven war sicher, dass er ursprünglich nicht so ausgesehen hatte. Sie hatte den Eindruck, als wäre etwas in den Pfahl gefahren, das seine Form verändert und versucht hatte, ihn zu sprengen, ohne es zur Gänze zu schaffen.
    Die Totemfigur, die irgendwann einmal auf seiner Spitze gethront haben mochte, war verschwunden; abgebrochen worden, wie die zackige Bruchstelle deutlich bewies.
    Und trotz der seltsamen Form des Pfahls war noch etwas nicht zu übersehen: Aus dem Holz – oder dem, was daraus geworden war – hatte jemand Splitter herausgeschnitten, mehr als handlang und von der Stärke kleiner Pflöcke...
    Die Vampirinnen führten ihre Gefangene näher an den Stamm heran. Jetzt sah Heaven, woher der Eindruck nässenden Fleisches rührte: Der Pfahl harzte! Zäh wie dickes Blut trat die Flüssigkeit aus »Wunden«, die von unten bis oben im Holz klafften, und rann wie

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