BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
echten Vampiren machte.
Dann, als seine Zeit als Hüter ablief und er das Unheiligtum der Vampire an seinen Nachfolger übergeben sollte, war Sardon der Kelch gestohlen worden. Aus dem Hüter war in dieser Stunde der Jäger geworden. Fast dreihundert Jahre lang suchte er nach dem verlorenen Lilienkelch, ohne den es keinen vampirischen Nachwuchs geben konnte. Er hatte es als sein Lebensziel betrachtet, den Kelch wiederzufinden und damit die Alte Rasse vor dem Aussterben zu retten.
Doch als er ihm schließlich wieder in die Hände fiel, hatte er nichts anderes damit getan, als das Todesurteil über sein Volk zu verhängen.
Beim ersten Kelchritual war das Menschenkind, dem der schwarze Trunk verabreicht worden war, nicht zu vampirischem Leben erwacht. Statt dessen hatte etwas den Kelch verlassen – purpurner Staub, der einen verderbten
Keim
in sich barg und jedes Sippenoberhaupt auf der Welt damit infizierte. Die Führer selbst hatten fortan den Tod auf ihre Nachkommen übertragen, und mittlerweile mussten wohl alle daran zugrunde gegangen sein.
Der
Zorn Gottes
hatte sie ereilt...
Sardon schnaubte verächtlich bei dem Gedanken. Das Geräusch spornte Caitlin Appleton zu neuer Anstrengung an.
Er wusste nicht sicher, ob es sich so verhielt – ob wirklich Er selbst hinter der Seuche steckte. Doch es gab kaum eine andere Möglichkeit. Sardon hatte inzwischen zur Genüge Zeit und Muße gefunden, um darüber nachzudenken. Und er war stets wieder auf ein- und dieselbe Lösung gestoßen. Die Allmacht, die für das Vampirsterben verantwortlich war, konnte nur von Schöpfer selbst herrühren.
Sich dieser Macht entgegenzustellen, zu tilgen, was sie gesät hatte – darin sah Sardon nun seine Aufgabe. Weil es der einzige Weg war, der hinführen konnte zu einem Neubeginn. Nur mit dem Lilienkelch würde es möglich sein, die Alte Rasse neu zu mehren. Doch dazu musste er...
»Herr, ich bitte dich...«
Sardons Gedankenkette riss vollends ab, als Caitlin Appletons Stimme dazwischen drängte. Er senkte den Blick, sah, wie sie flehentlich und voll mit unbändiger – wenn auch
künstlicher
– Lust zu ihm aufblickte.
Vielleicht, überlegte er, war es ja das, was ihm fehlte. Ein wenig Zerstreuung...
Sein Blick war dem Mädchen Aufforderung, sich nach hinten auf das Bett ihres Schlafzimmers sinken zu lassen. Ihre Schenkel spreizten sich einladend, ihre Finger offenbarten Sardon, was sie ihm zum Geschenk machen wollte.
Der Vampir ließ sich nieder, sog den Duft ihrer Lust ein und mehrte ihn mit ungestümem Zungenspiel. Caitlin wand sich unter seinen Berührungen, doch sie hütete sich, zu weit von ihm abzurücken, nun, da er ihr Bitten erhört hatte und endlich daranging, das Feuer der Leidenschaft in ihr zu bekämpfen.
Doch zuvor schürte er es weiter an. In einer Weise, die Caitlin nie zuvor erfahren hatte. Die seltsamen »Dinge«, die Sardon bei ihrer ersten Begegnung vor Wochen in sie gepflanzt hatte, die Beunruhigung und das Gefühl, sich selbst mitunter fremd zu sein – sie waren längst verbrannt in jenen Flammen, die seine bloße Präsenz in ihr entfacht hatte. Jetzt hatte nur noch ein sehnsuchtsschwerer Gedanke in ihr Platz: Sie wollte bei ihm sein, eins mit ihm werden, er sollte in sie kommen...
Und er kam.
Sie spürte, wie er ihr Gesäß anhob, seinen mächtigen Pfahl dirigierte und (endlich!) in ihre vor noch ungestillter Erwartung fast schmerzende Grotte eindringen ließ. Doch dieser illusionäre Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, den Sardon nunmehr in ihr entfachte.
Seine Männlichkeit schien sie regelrecht auszufüllen, zum Bersten beinahe. Und doch waren Caitlins Schreie nicht klagend, sondern nur erfüllt von wildem Verlangen. Sie glaubte, unter seinen wüsten, fast brutalen Stößen sterben zu müssen – und flehte ihn doch an, nicht aufzuhören, nicht einmal innezuhalten.
Längst rauschte das Blut Sturzbächen gleich durch ihre Adern, machte sie taub für alles, was nicht Leidenschaft und animalische Lust war. Brodelnde Röte verschleierte ihren Blick. Und so sah sie nicht, weshalb ihr Schmerz plötzlich eine neue Qualität erlangte, auf seltsame Weise
süßer
wurde.
Erst als Schwärze die roten Nebel durchwob, wurde ihr die Veränderung bewusst, kehrten die Ängste und alle Merkwürdigkeiten der vergangenen Wochen in ihr Denken und Fühlen zurück. Doch sie hielten sich nicht lange. Der Tod eilte mit Riesenschritten näher...
Sardon ließ von Caitlin ab, noch ehe alles Blut aus den Bisswunden
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