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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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meinen, »du redest gerade auch über
mich

    Sie nickte. »Das
ist
mein gegenwärtiges Problem. Mit dem
Geschmack
habe ich mich inzwischen abgefunden – gezwungenermaßen –, aber nicht mit dem Verzicht.«
    »Wenn ich dich richtig verstehe«, sagte er, »wäre dir vorhin alles recht gewesen, um dich wenigstens zu sättigen.«
    »So könnte man es ausdrücken.«
    »Wenn du nicht hin und wieder in den Genuss von Vampirblut kommst, ist es so, als wenn ich über einen längeren Zeitraum auf Menschenblut verzichten müsste...«
    Nur die Schweißtropfen auf ihrer Stirn und das Flackern in ihren Augen verrieten, wie es in Heaven aussah, jetzt, in diesem Moment, und dass es mit jeder verstreichenden Minute schlimmer wurde.
    Sie steht vor einem gedeckten Tisch,
dachte Hidden Moon,
und verbietet sich selbst, sich daran zu bedienen.
    »Komm her«, sagte er und streckte die Hände aus.
    Sie stand ohnehin ganz nah bei ihm, und als sie jetzt einen Schritt nach vorn machte, brauchte er nur noch die Arme um sie zu schlingen und sie an sich zu pressen.
    »Wie kannst du glauben, dass ich es dir unter diesen Umständen
nicht
gestatten würde?«
    Sie blickte fragend – aber auch hoffnungsvoll.
    Was in diesem Moment hinter seiner Stirn vorging, hätte sie wie ein Schock getroffen und vermutlich jede noch vorhandene Hemmung, ihn wie einen x-beliebigen Vampir zu behandeln, erstickt.
    Denn Hidden Moon dachte:
Wie schafft sie es nur? Wie schafft sie es, dass mir der eigentliche Grund, ihr hierher zu folgen, plötzlich völlig nichtig erscheint? Ich kam doch – um sie zu töten...
     
     
    Vertrauen
, dachte Heaven zur gleichen Zeit.
Kann ich einem vom Kelch getauften Geschöpf tatsächliches
Vertrauen
entgegenbringen?
    Warum nicht? Sein eben gemachtes Angebot bestätigte doch, dass er es verdiente. Und deshalb musste sie ihn warnen. Er wusste längst nicht alles von ihr – und ihren Eigenheiten.
    »Ich kenne deine regenerativen Kräfte – und ich weiß, dass ein wenig Schmerz dir nichts bedeutet. Vielleicht...«, sie zwinkerte ihm in einem Anflug von Übermut zu, der aber sofort wieder erlosch, »... hättest du sogar deinen Spaß daran, wenn ich meine Zähne in dich bohre... Aber das hätte unabsehbare Folgen.«
    »Folgen? Welche?«
    Er hatte wirklich keine Ahnung. Wie sollte er auch?
    »Auch ich gebe einen
Keim
weiter«, klärte sie ihn auf. »Zunächst war er dazu gedacht, Diener zu zeugen...«
    Hidden Moon nickte, weil er mit dieser Möglichkeit vertraut war, und Heaven ersparte es sich, ihm die feinen Unterschiede zwischen ihren damaligen Helfern und einer Dienerkreatur zu erläutern.
    »Inzwischen«, sagte sie, »hat sich die Wirkung dieses Keims jedoch grundlegend gewandelt. Er zielt nun ganz auf
Vampire,
und jeder Schwarzblütige, der damit in Berührung kommt, verliert die Freiheit seines Willens, verfällt mir bedingungslos... Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir daran liegen könnte, mir in solcher Weise hörig zu sein – und mir wäre dieser Gedanke auch mehr als zuwider. Deshalb sollten wir es – wenn du einwilligst –
indirekt
durchführen.«
    Sie brauchte ihm nicht zu erklären, wie das vonstattengehen sollte. Hidden Moon besaß ein genügend Maß an Phantasie, um es sich auszumalen.
    »Einverstanden«, sagte er, »und danach –«
    »Danach wirst du gehen und nach einem anderen Adler Ausschau halten«, fiel sie ihm resolut ins Wort. »Was immer deinen ersten Versuch vereitelte, es wird sich nicht wiederholen – da bin ich sicher!«
    Er schloss die Augen und drängte die dunklen Nebel, die erneut aus bodenlosen Tiefen aufstiegen, zurück. Die Anstrengung blieb von Heaven unbemerkt, und als er sie das nächste Mal ansah, hielt sie schon einen leeren Becher in der Hand, der darauf wartete, gefüllt zu werden...
     
     
    Zwei Tage später, 29. März
    Heaven irrte wie ein Gespenst durch die Stadt. Dies war immer noch New Jericho, und in einigen der männlichen indianischen Gesichter, die ihren Weg kreuzten, sah sie einen hoffnungsvollen Moment lang Hidden Moon.
    Es blieb eine unerfüllte Hoffnung.
    Seit dem Morgen, an dem er ihr sein Blut zu trinken gegeben hatte, war er verschwunden. Und
sie
hatte ihn fortgeschickt!
Sie
hatte ihn mit Nachdruck aufgefordert,
seine
Angelegenheiten in Ordnung zu bringen...
    ... ohne allerdings zu ahnen, dass es so lange dauern würde.
    Und noch weniger hatte sie geahnt, dass die Erleichterung, die vorübergehende Erlösung, die sie sich von seinem Blut versprochen hatte, nicht

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