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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Rolle.
    Groovechick2: Wegen was?
    SayD: Alles. Und ich hasse Mum.
    Groovechick2: Jetzt übertreibst du aber.
    SayD: Na gut, kannst es auch »leidenschaftliche Abneigung« nennen.
    Groovechick2: Du hast doch nur sie.
    SayD: Bin aber stinksauer auf sie.
    Groovechick2: Dann sag’s ihr.
    SayD: Hat sie gar nicht verdient.

Haarstylingidee für Mittwoch, den 26. September:
    ANGELINA HALF-UP-HALF-DOWN
    Das ist ein altmodischer Look mit einer modernen Note à la Angelina Jolie. Dazu müssen die Haare bis zu den Wurzeln hinuntertoupiert werden. Alternativ kann man auch ein »Bumpit« nehmen, einen Haareinsatz. Damit bekommt das Haar sofort mehr Volumen und die Frisur hält den ganzen Abend lang.
    Ich geh heute nicht in die Schule , war mein erster Gedanke, als ich morgens aufwachte.
    »Ich geh heute nicht in die Schule«, sagte ich zu Mum, die mit ihrer Teetasse vor meiner Schlafzimmertür stand. Ich kann ihr morgens nicht beim Teetrinken zuschauen, ohne dass ich ihr am liebsten eine knallen würde. Sie trinkt immer zu schnell und gibt dann so eklige Schluckaufgeräusche von sich. Echt krass.
    »Kann ich reinkommen oder wirfst du mir was an den Kopf?«, fragte sie.
    »Du hast es nötig – ich meine, wer hat gestern das Telefon zertrümmert, ich oder du?«, konterte ich. »Und außerdem, im Barbiereich ist immer Tag der offenen Tür.«
    Mum hockte sich auf meine Bettkante. »Bist du krank oder hast du nur einen Bad Hair Day?«
    »Bisschen von beidem.«
    Die Geburtstagsaufregung und das prickelnde Neubeginn-Gefühl waren verebbt, und ich fiel in ein leichtes Stimmungstief. Ich war immer noch sauer auf Mum, außerdem tat meine Lippe weh und ich konnte Shonna und Imelda heute nicht verkraften. Nein, ich wollte einfach nur meine Ruhe.
    »Ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen, Mum. Ich glaube, es ist besser, wenn ich zu Hause bleibe«, log ich.
    Das war ein Fehler, denn Mum schaltete sofort in den Panikmodus um, als ob ich mindestens eine Gehirnhautentzündung oder einen Gehirntumor hätte. Meine Familie ist total hysterisch, das ist sozusagen ihr Erkennungsmerkmal.
    »Kannst du dein Kinn auf die Brust drücken?«
    »Ja, klar.«
    »Dann tu’s bitte! Kinn auf die Brust – mir zuliebe.«
    Ich gehorchte und Mum beruhigte sich wieder.
    »Weißt du, Schätzchen«, sagte sie, »das mit Frankreich tut mir wirklich leid.«
    Oh Gott – nicht schon wieder! Das war ja wie bei einer Schallplatte mit ’nem Kratzer drin – auch wenn niemand mehr die Vinylscheiben vom guten alten George kaufte. Mum kapierte es einfach nicht.
    »Schon gut, Mum! Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht mitwill.«
    »Okay, aber trotzdem. Es ist nicht in Ordnung, dass du nicht auf Klassenfahrt gehen kannst. Nur ist es leider gerade schwierig. George hat mich nicht bezahlt, Marianne auch nicht und Jeanette schwört, dass sie mir das Geld letzte Woche auf mein Konto überwiesen hat – aber ich fresse einen Besen, wenn ich auch nur einen Penny davon gesehen habe.«
    Dann erzählte sie mir von dem Gespräch, das ich gestern halb mitgehört hatte.
    »Und ich sag dir was, Sadie: Das Leben mit fünfzehn ist vielleicht nicht ganz so sorgenfrei, wie ich es in Erinnerung habe, aber mit mir willst du bestimmt nicht tauschen.«
    »Meine Haare würde ich jedenfalls nicht mit dir tauschen, so viel steht fest.«
    »Frechdachs.«
    »Warum lässt du dir nicht die Haare von mir schneiden, Mum? Du hast doch gesehen, was ich aus Billy gemacht habe.«
    »Für meine Frisur ist Tante Lilah zuständig. Sie würde mich sonst umbringen, mal ganz im Ernst.«
    Kurz darauf ging Mum zur Arbeit und ich musste versprechen, dass ich sie anrufen würde, falls komische Ausschläge, grelle Lichtblitze vor den Augen oder andere gefährliche Symptome auftreten sollten.
    Sobald Mum aus dem Haus war und ich die Wohnung für mich hatte, probierte ich die Half-up-half-down-Frisur à la Angelina Jolie aus. Ich besaß kein »Bumpit«, aber ich wusste, dass Mum irgendwo einen Schmuckkamm hatte, der vielleicht auch als Haarlifter herhalten konnte. Die Suche nach dem Kamm entgleiste ein wenig und bald schnüffelte ich ungeniert in Mums Sachen herum. Als kleines Mädchen hatte ich bestimmt hunderttausendmal Mums Tamponpackungen, alte Pillenschachteln und kostbaren Fotos von ihrer Mutter – meiner Oma – aus der Kommode herausgekramt. Hinter dieser Kommode – Mums Schminkkommode – war ein riesiger alter PC eingekeilt und obendrauf stand Mums »Geheimschatulle«, in der sie meine Geburtsurkunde und

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