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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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einem Defrizzer-Haarserum bleibt das Haar gut am Kopf »kleben« und sieht schön glatt und glänzend aus. Femininer wirkt es, wenn ein paar Strähnchen um die Ohren herum weich in die Stirn fallen.
    Okay, ich gebe es zu: Immer wenn montags die Schule wieder anfängt, hoffe ich im tiefsten Inneren, dass Shonna Matthews sich umdreht und mich anlächelt, so wie früher, als wir noch Freundinnen waren. Aber das wird nie passieren. Stattdessen lauerten sie mir auf, Shonna und Imelda, als wir am Montagmorgen in der ersten Stunde vor der Matheklasse standen. Mr Stone war zu spät dran, wie üblich, und ich reihte mich hinter dem Klassenpulk ein, alles Idioten, die nur herumbrüllten und kicherten und keine größeren Sorgen hatten als die Frage, wer bei der neuen Staffel Good as it Gets Sieger werden würde. Shonna und Imelda versüßten mir das Warten, indem sie abwechselnd von hinten gegen meinen Rocksaum traten.
    »Ups, ’tschuldigung«, sagte Imelda. »Hab ich dich doch glatt mit dem Fußabtreter verwechselt.«
    Kick.
    »Bisschen stinkig für ’n Fußabtreter – ich glaub nicht, dass ich mir damit die Schuhe abwischen möchte«, legte Shonna nach.
    Kick.
    Die Wut schnürte mir die Kehle zu. Ich hasste Shonna Matthews, weil sie sich Tony gekrallt hatte, nur um mir eins reinzuwürgen.
    »Und sie kommt sich soooo cool vor, weil sie mit dieser Band rumhängt – alles Loser, wenn du mich fragst.«
    Kick.
    Ich hasste Shonna Matthews, weil sie Billy schlechtmachte. Aber das war ja nichts Neues. Nichts gegen Billy – ich meine, wo er doch dein Cousin ist und alles –, aber der Typ macht mir echt Gänsehaut.
    Kick.
    Ich hasste Shonna Matthews, weil sie mir eine Geburtstagskarte von meinem Dad geschickt hatte.
    Kick. Kick. Kick.
    Dann ging die Tür zum Klassenzimmer auf und hinter mir entstand ein Tumult. Eine Hand packte meinen Pferdeschwanz und riss mit aller Kraft daran. Plötzlich war es, als ob eine fremde Macht von mir Besitz ergriff. In diesem Moment hasste ich Shonna Matthews aus tiefstem Herzen, wie ich noch nie einen Menschen gehasst hatte. Ich wollte nicht mehr, dass sie mich anlächelte, so wie früher, als sie noch meine beste Freundin war. Ich wollte sie nur noch pulverisieren, zu Staub zertreten. Ich vergaß, dass ich null Kampfkraft besaß, und hatte nur einen Gedanken im Kopf: VON DIESER BLÖDEN KUH LASSE ICH MICH NIE MEHR FERTIGMACHEN !
    Die Worte der Weisheit, die Groovechick2 mir gemailt hatte, hallten mir in den Ohren wider: Lass sie nicht gewinnen. Glaub an dich. Wehr dich. Finde deinen Dad.
    Ich drehte mich um und bot dem Feind die Stirn, sodass sie mich weder ignorieren noch an mir vorbeikommen konnte. Ich versperrte ihr den Weg zwischen zwei Tischen. Shonna saß in der Falle.
    »Du findest also, dass ich mit lauter Losern rumhänge?«, sagte ich herausfordernd.
    »Wenn du meinst«, sagte Shonna, als ob sie das kein bisschen kratzte.
    »Hast du mal deine Freundin dahinten angeschaut?«, fuhr ich fort und deutete auf Imelda, die hinter Shonna stand.
    »He, was zum …?«
    »Ja, du da mit dem zermatschten Gesicht«, sagte ich zu Imelda. »Was ist mit deinem Kopf passiert – hat deine Mum dich fallen lassen, als du noch klein warst? Oder schläfst du in einem Schraubstock?«
    Irgendwo in der Klasse schnappte jemand nach Luft.
    »Soll das witzig sein, oder was?«, zischte Imelda. Sie wollte sich zu mir durchquetschen, aber Shonna war ihr im Weg – eingekeilt zwischen mir und den beiden Schreibtischen.
    »Oh, mein Gott, Sadie, jetzt kannst du dich vergessen«, stöhnte Dena Barbulis hinter mir.
    »Du Giftzwerg!«, keifte Shonna, beugte sich zu mir vor und bohrte mir ihren dünnen Finger in die Brust. »Wie kannst du es wagen, so mit ihr zu reden?« Sie reckte das Kinn hoch und versprühte ein paar Speicheltröpfchen. Wie eine fauchende Katze erschien sie mir.
    Ich wich zurück. »Komm mir nicht zu nahe!«, warnte ich sie. »In deinen Haaren krabbelt was.«
    »In meinen Haaren … was?«
    »Ja, Shonna – wasch sie doch mal wieder.«
    »Hast du ’n Problem, oder was?«, sagte Shonna und stieß mich grob gegen die Brust. »Du gehst mir verdammt auf den Keks.«
    »Ja«, sagte Imelda, dann beugte sie sich über Shonna und packte meinen Pferdeschwanz – riss mir wieder einige Haare samt der Wurzel aus.
    Ich gab keinen Laut von mir. Ehrlich gesagt, genoss ich es sogar. Die ganze Szene.
    »Oh, mein Gott«, sagte Dena. »Die machen dich alle, Sadie!«
    Aber jetzt war ich in Fahrt und konnte nicht

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