Baedeker Reiseführer London
den vier Rechtsanwaltskammern (Inns of Court, siehe >> ) Londons. Im Register tauchen Berühmtheiten wie Thomas More, Oliver Cromwell, John Donne, William Pitt, Horace Walpole, Benjamin Disraeli und William Gladstone auf. Die Anlage ist die am besten erhaltene und schönste ihrer Art in London. Man muss beim Pförtner an der Chancery Lane Einlass erbitten.
Das 1517 bis 1521 errichtete Torhaus trägt die Wappen von Heinrich VIII., des Earl of Lincoln und von Thomas Lovell, Speaker des Unterhauses.Danach sieht man die 1609 im Tudorstil umgebauten Old Buildings, geradeaus die Old Hall und rechts die 1623 geweihte Kapelle im gotischen Stil, die Christopher Wren 1685 grundlegend restaurierte. Die Old Hall wurde 1485 erbaut und diente bis 1883 als Großkanzler-Gericht. An der Kapelle vorbei gelangt man zur Great Hall und der Bibliothek. An sie schließen die Stone Buildings an, links davon öffnet sich der New Square von 1680.
Lincoln’s Inn’s Fields
In der stillen Parkanlage hinter Lincoln’s Inn verbringen viele Anwälte ihre Mittagspause. Lincoln’s Inn Fields war zur Tudor- und Stuartzeit Hinrichtungsstätte.
Im Royal College of Surgeons an der Südseite des Parks zeigt das Hunterian Museum Stücke aus der anatomisch-pathologischen Sammlung des schottischen Arztes John Hunter (1729 – 1793).
Di. – Sa. 10.00 – 17.00 Uhr, Eintritt frei
Sir John Soane’s Museum
Wer ein Faible für kuriose Museen hat, sollte nicht an Sir John Soane’s Museum an der Nordseite von Lincoln’s Inn Fields vorbeigehen. Denn das Haus des Architekten (er entwarf u. a. die Bank of England, siehe >> , und die Dulwich Picture Gallery, siehe >> ) und Lehrers an der Royal Academy Sir John Soane (1753 – 1837) ist keingewöhnliches Museum, es ist ein Gesamtkunstwerk. Soane führte seine Schätze – Gemälde, Skulpturen, Architekturstücke und manche Skurilität – am Tag vor und am Tag nach seinen Vorlesungen seinen Studenten vor.
Sammelsurium der Kunst: Sir John Soane’s Museum
Nach seinem Tod wurde bis hin zur Platzierung selbst des kleinsten Nippes nichts verändert. So wirkt alles ein bisschen unordentlich und überladen, gewinnt dadurch aber seinen großen Reiz. Aus der Masse heben sich besonders das Deckengemälde von Howard in Bibliothek und Speisezimmer sowie in denselben Räumen ein Reynolds-Gemälde und das Porträt von John Soane von Lawrence hervor. Das Gemäldezimmer kann dank seiner Faltwände zahlreiche Bilder aufnehmen, darunter zwölf Hogarth-Werke (» The Rake’s Progress « und »The Election«), mehrere Bilder von Canaletto und Entwürfe von Soane. Im Mönchssalon findet man mittelalterliche Kunst und wiederum Werke von Canaletto, dazu von Calcott und Ruisdael sowie im angrenzenden Raum von Watteau. In der Grabkammer im Untergeschoss stellte Soane den 1817 im Tal der Könige gefundenen Sarkophag von Sethos I. auf, Vater Ramses’ des Großen.
Di. – Sa. 10.00 – 17.00 Uhr, Eintritt frei; Führung: Sa. 11.00 Uhr, (10 £); www.soane.org
BAEDEKER TIPP !
Candlelight Museum
Noch geheimnisvoll-verwunschener wirkt das Museum, wenn es am jeweils ersten Dienstag des Monats abends von 18.00 bis 21.00 Uhr öffnet: Dann nämlich wird nur mit Kerzen beleuchtet. Ab 17.30 Uhr werden die Karten verkauft.
London Bridge
Verlauf: von der City nach Southwark
U-Bahn: Monument, London Bridge
London Bridge ist wahrscheinlich die einzige Nichtsehenswürdigkeit Londons, denn die Brücke, um die es geht, steht schon lange nicht mehr hier.
Londons einzige Nichtsehenswürdigkeit
Auch die berühmte Liedzeile »London Bridge is falling down…« stimmt nicht – die Brücke zwischen der City undSouthwark ist nie eingestürzt, aber des öfteren neu gebaut worden. Schon um ca. 50 n. Chr. hat an dieser Stelle eine Brücke die Themse überspannt, die nach dem Abzug der Römer verfiel. Ob die Angelsachsen sie reparierten, ist unklar; die Normannen jedenfalls bauten eine neue, die 1091 von einem Sturm zerstört und danach notdürftig geflickt wurde.
Um den wachsenden Verkehr zu bewältigen, baute Peter de Colechurch von 1176 bis 1209 die Old London Bridge, die erste steinerne Themsebrücke und bis zur Mitte des 18. Jh.s die einzige Themseüberquerung. Sie trug auf ihren 20 Pfeilern nicht nur den Brückenweg, sondern zu beiden Seiten auch Häuser mit Läden und sogar eine Kapelle, die Thomas Becket geweiht war. Am Südende unterbrach eine Zugbrücke die Straße; auf dem Südturm der Zugbrücke spießte man die Köpfe von
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