Baedeker Reisefuehrer Toskana

ein paar Bungalows. Baden kann man an dem Felsstrand, der zum Campingplatz gehört.
*Grosseto

    Provinz: Grosseto (GR)
    Höhe: 10 m ü. d. M.
    Einwohnerzahl: 82 300
    Vor 150 Jahren noch ein verschlafenes Dorf, gewinnt die heutige Provinzhauptstadt zunehmend an Attraktivität. Die günstige Lage, gute Einkaufsmöglichkeiten sowie ein hübscher Altstadtkern machen das fahrradfreundliche Grosseto ebenso interessant wie das Kunst- und Kulturangebot.
Geschichte
    Grosseto entstand im Mittelalter aus einem kleinen Kastell, das die Via Aurelia, die alte Römerstraße von Pisa nach Rom, bewachte. Nachdem das etruskische Rusellae 935 von den Sarazenen zerstört worden war, verlegte Papst Innozenz II. den Bischofssitz 1138 nach Grosseto. Die Medici ließen die Befestigungen Grossetos verstärken und neue Entwässerungskanäle ziehen, auch die Großherzöge der Toskana initiierten verschiedene Verbesserungen, die der Stadt einen bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung brachten. Nach 1930, als dieMaremma trockengelegt wurde, stieg die Stadt zu einem wohlhabenden Landwirtschaftszentrum mit zunehmender Industrie auf.
    Auf dem Hauptplatz von Grosseto: links der Dom, rechts das Rathaus
SEHENSWERTES IN GROSSETO
*Mediceische Befestigungen
    Das historische Stadtzentrum ist von einem unregelmäßigen Mauersechseck mit sechs Bastionen umgeben, das von Baldassare Lanci 1574 im Auftrag des Großherzogs Francesco I. begonnen und 1593 unter Ferdinand I. vollendet wurde. Bereits 1835 ließ Leopold II. die Befestigungsanlage in einen öffentlichen Wallgarten umwandeln.
*Piazza Dante Alighieri, Duomo
    Hauptplatz in der Altstadt ist die Piazza Dante Alighieri mit dem Denkmal für Leopold II. (1797 – 1870), den letzen Habsburger Erbgroßherzog der Toskana. An der Nordseite ragt die rot-weiße Marmorfassade des Doms San Lorenzo auf. Vom Ursprungsbau, den Sozzo di Rustichino um 1300 auf den Grundmauern einer älteren Kirche ausführte, ist das Südportal erhalten. Dessen Architrav zeigt »Christus und die Evangelisten«. Im Innern birgt das linke Querschiff die »Himmelfahrt Mariä« (1474) von Matteo di Giovanni.
*Museo Archeologico e d'Arte della Maremma
    Das Archäologie- und Kunstmuseum nördlich des Doms präsentiert Funde aus Roselle (s. u.) und dokumentiert Häusertypen, Mauertechniken und Infrastruktur. Zu den Exponaten gehören etruskische Schwarztonvasen, Terrakotten und Keramik der hellenistischen Epoche sowie römische Statuen der Kaiserzeit. Im Kunstmuseum sind Werke des 13. – 19. Jh.s zu sehen, u. a. Sassettas »Madonna delle Ciliegie«, Majoliken und Münzen aus Mittelalter und Renaissance. Das Diözesanmuseum zeigt Sakralgegenstände, u. a. ein Guido da Siena zugeschriebenes »Jüngstes Gericht« (14. Jh.) aus Grossetos Kirche San Leonardo.
    Musei di Maremma: Piazza Baccarini 3; Okt. – Juni Di. – Sa. 10.00 – 19.00, So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.00; 1.7. – 30.9. Di. – Sa. 10.00 – 20.00, So. 10.00 – 13.00, 17.00 – 20.00 Uhr; Eintritt: 5 €; www.museidimaremma.it
Museo di Storia Naturale della Maremma, Aquarium
    Symbol des Naturhistorischen Museums ist ein Hominide: Oreopithecus Bambolii wurde 1872 von dem Paläontologen Paul Gervais in der Mine von Montebamboli bei Massa Marittima entdeckt. 1996 wurde der Hominidenkörper von dem Südafrikaner Ronald Clarke dreidimensional rekonstruiert. In dem Museum wird das Leben auf der Erde u. a. anhand eines »Lebensbaums« präsentiert. Zum Museum gehören das Aquarium und das astronomische Observatorium in Roselle.
    Naturhistorisches Museum: Strada Corsini 5, 15.6. – 15.9. Di., Mi. 10.00 – 13.00, Fr. – So. 18.30 – 23.30; 16.9. – 14.6 Di., Mi. und Fr. 9.00 – 13.00, Sa. 9.00 – 13.00, 16.00 – 20.00, So. 16.00 – 20.00 Uhr; Eintritt: 5 €;
    www.museonaturalemaremma.it
    Aquarium: Via Porciatti 12; Juli/Aug. Di. – Sa. 17.00 – 23.00, April – Juni, Sept. – Dez. Di. – Sa. 9.30 – 12.30, 15.00 – 19.00 Uhr; Eintritt frei
    Observatorium: Fr. 21.30 Uhr; Eintritt frei
**PARCO ARCHEOLOGICO DI ROSELLE
    Nov. – Feb. 9.00 – 17.30, März – Okt. 9.00 – 19.30 Uhr; Eintritt: 4 €; www.terredeglietruschi.it , www.parcodeglietruschi.it
Reste der Etruskerstadt Rusellae
    Ein Muss für Freunde der Antike liegt auf einer Hügelflanke des Poggio di Moscona 9 km nordöstlich von Grosseto: die Überreste der Etruskerstadt Rusellae, Mitglied des Zwölfstädtebundes. In der Antike war sie durch einen See von Vetulonia getrennt, eine Handelsstraße sicherte die