Baedeker Reisefuehrer Toskana
Tradition Bramantes konzipierte Bau aus goldgelbem Travertin ist nicht nur von außen interessant: Die Fresken im Presbyterium stammen vermutlich von den Brüdern Zuccari aus dem 16. Jh., das marmorne Altarretabel (1584) hinter dem Hauptaltar wird Lisandro und Giannozzo Albertini zugeschrieben. Zu der sorgsam restaurierten Orgel aus dem 18. Jh. gehören noch Teile des Vorgängerinstruments.
Über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes erbaut: die Renaissancekirche San Biagio. Oberhalb thront Montepulciano.
Terme di Montepulciano, Sant‘ Albino
Die kohlensäurereichen Quellen von Sant‘ Albino knapp 4 km außerhalb an der Straße nach Chianciano Terme waren schon im Altertum bekannt. Das heutige Wellness-Center (Sa., So. 8.00 – 12.30 Uhr) bietet Reiki, Ayurveda, Aromatherapie, Massagen und Heilanwendungen bei Bronchial- und Lungenproblemen oder Rheuma. Die hauseigene Kosmetikreihe »Renaissance« enthält einen Weinextrakt mit Antioxydantien-Wirkung ( www.termemontepulciano.it ).
*Chianciano Terme
Schon der Etruskerkönig Porsenna und Horaz schwärmten von den heilenden Thermalquellen 10 km südlich von Montepulciano. Chiancianos ältestes Thermalbecken (1. Jh.) galt als größtes der Antike. Auch Karl der Große weilte schon hier. Pirandello widmet den Thermen zwei Erzählungen, Fellini nutzte das Ambiente für sein Meisterwerk »Achteinhalb« ( www.termechianciano.it ). Die Erfolge bei Nieren-, Leber- und Atemwegsleiden sprachen sich mit dem Badausbau ab 1915 herum. Der Parco Acqua Santa mit dem Kurhaus und der größere Parco di Fucoli östlich der Viale delle Terme mit Tennisplätzen, Rollschuh- und Bocciabahn bilden das Herz der Kurstadt. Regen Zuspruch hat auch der Parco Sorgente Sant‘ Elena dank des gleichnamigen Mineralwassers.
BAEDEKER TIPP !
Frantoio La Macina
Lassen Sie sich von dem eher nüchternen Ambiente nicht abschrecken: Dora Forzioni und ihr Team stellen ein wunderbares Olivenöl her! Chianciano Terme, Strada Cavine e Valli 34 (unterhalb von Chianciano Terme), www.frantoiolamacina.it
3 km nördlich des Kurbezirks liegt das hübsche * Centro Storico mit romantischen Häusern und Bogengängen. Im Museo Civico Archeologico delle Acque illustrieren die Abteilungen »Welt der Toten«, »Heiligtümer«, »Siedlungen«, »Thermen aus römischer Zeit« das Leben der Etrusker und Römer vom 6./5. Jh. v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert. Die aus Privatbesitz erworbene Sammlung des * Museo d‘ Arte di Chianciano zeigt asiatische Kunst, Zeichnungen von Tiepolo und Werke des 20. Jh.s, u. a. von Renato und Guercino Guttuso, René Magritte und Edvard Munch.
Parco Acqua Santa: 1.6. – 30.9. Eintritt: 9,50 €; 1.10. – 31.5. Eintritt: 7,50 €
Parco di Fucoli: nur April – Okt.; Eintritt: 5,50 €
Parco Sorgente Sant‘ Elena: April – Nov.; www.termesantelena.it ;
Museo Civico Archeologico delle Acque: Viale Dante 80; Ostern – Okt. Di. – So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.00, Nov. – Ostern Sa., So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 5 €; www.museoetrusco.it
Museo d‘ Arte di Chianciano: Via della Libertà 280; Di. – So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.30 Uhr; Eintritt: 5 €
*La Foce
5 km westlich von Chianciano Terme liegt in bezaubernder Landschaft das Gut La Foce. Die Besitzer Antonio und Iris Origo ließen in den 1920er-Jahren einen Garten mit Buchsbaumhecken, Granatapfelbäumen, Lavendelrabatten, Zitronenbäumen und einen Rosengarten mit einer Glyzinienpergola anlegen. Über ihre Zeit während des Zweiten Weltkriegs in La Foce hat Iris Origo ein beeindruckendes Tagebuch geschrieben (Baedeker Tipp siehe >> ). Vom Belvedere bietet sich ein guter Blick auf die grandiose Zypressenallee.
April – Sept. Mi. 15.00 – 19.00, Okt. – März Mi. 15.00 – 17.00 und Sept. – Nov. erstes Wochenende im Monat 10.00 – 12.00, 15.00 – 18.00 Uhr; mit B & B/Apartmentvermietung; www.lafoce.com
**Pienza
Provinz: Siena (SI)
Höhe: 491 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 2180
Eine Musterstadt im Stil der Renaissance sollte Corsignano werden, so wollte es ihr Erbauer Enea Silvio Piccolomini (1405 – 1464), der spätere Papst Pius II. Die Arbeiten an der päpstlichen Residenz begannen 1459 und waren drei Jahre später schon so weit gediehen, dass Pius II. den Ort zur Stadt und zum Bischofssitz erhob und ihm seinen eigenen Namen gab, »die Stadt des Pius«. Der Bauherr verstarb vor Vollendung seines Projekts, erhalten blieb ein winziges, aber einzigartiges städtebauliches Ensemble, das zu
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