Baedeker Reisefuehrer Toskana
1226 erhalten.
Palazzo Pretorio
Der schmucklose Palazzo del Podestà bzw. Palazzo Pretorio rechts neben dem Baptisterium wurde 1367 als Amtssitz für den von Florenz eingesetzten Stadtvogt (Podestà) errichtet. Nur der Innenhof befindet sich noch im Originalzustand. Zwischen 1844 und 1846 erhielt der Stadtpalast durch eine Restaurierung sein jetziges Aussehen. Heute ist hier ein Teil des städtischen Gerichts untergebracht.
*Museo Civico
Gegenüber steht der wappenverzierte Palazzo Comunale, der mit seinen Arkaden im Erdgeschoss und den gebündelten Dreipassfenstern in den Obergeschossen mittelalterliche Eleganz ausstrahlt. Der Bau wurde 1294 unter der guelfischen Regierung begonnen und erst 1385 durch den sienesischen Architekten Michele di Memmo fertiggestellt. 1637 fügte man den brückenartigen Verbindungstrakt zum Dom an. In der Mitte prangt das Medici-Wappen mit den päpstlichen Schlüsseln, das auf den Eingriff Clemens‘ VII. in die Stadtgeschichte hinweist. Der Palast ist Sitz eines Dokumentationszentrums zum Werk des aus Pistoia stammenden Architekten Giovanni Michelucci (1891 – 1990) und des Stadtmuseums, das eine umfangreiche Sammlung mit Fresken und Gemälden des 13. – 18. Jahrhunderts besitzt.
Stadtmuseum: Do. – So. 10.00 – 18.00 Uhr
Sammlung Michelucci: Di. – Sa. 10.00 – 17.00, So. 9.30 – 12.30 Uhr; EIntritt: 3,50 €
Palazzo Rospigliosi
An der Via Ripa del Sale 3 steht der Palast der Familie Rospigliosi, deren illustrer Spross Papst Clemens IX. war. Der Palast beherbergt heute mehrere Museen. Das Museo Clemente Rospigliosi präsentiert historisches Mobiliar und Gemälde (16./17. Jh.), das Diözesanmuseum zeigt Chorbücher und Handschriften aus Pistoia und das Museo del Ricamo ist Pistoias Stickerei-Tradition gewidmet, zu sehen sind u. a. die Brokattechniken »in bianco« (weiß) und »sul bianco« (auf weißem Tuch) mit Exponaten des 18. – 20. Jahrhunderts.
Museo Clemente Rospigliosi, Diözesanmuseum: Di. – Sa. und 2. So. im Monat 10.00 – 13.00, 15.00 – 18.00 Uhr; Eintritt: 3,50 €
Museo del Ricamo: Di. – Do. 10.00 – 13.00, Fr., Sa. und 2. So. im Monat 10.00 – 13.00, 15.00 – 18.00 Uhr; Eintritt: 3,50 €
Ospedale del Ceppo
Das im 13. Jh. als Krankenhaus und Pilgerherberge gegründete Hospital an der Piazza Giovanni XXIII führt seinen Namen aufgrund seines Almosen-Opferstocks (Ceppo). Im 16. Jh. erhielt es nach Florentiner Vorbild einen Portikus mit Majolikafries, eine der schönsten Arbeiten aus der Werkstatt der della Robbia. Es zeigt die sieben Werke der Barmherzigkeit – mithin Aufgaben eines Krankenhauses – (Bekleidung der Nackten, Beherbergung der Pilger, Krankenpflege, Versorgung von Gefangenen, Erteilung der Sterbesakramente, Versorgung der Hungernden und der Durstigen).
Der Majolikafries des Ospedale del Ceppo zeigt, was Nächstenliebe alles bedeuten kann.
Pistoia Sotterranea
Führungen in die Renaissance-Kellergewölbe des Ospedale zeigen das unterirdische Pistoia, »Pistoia Sotterranea« , sie schließen eine Besichtigung des Anatomischen Theaters der Accademia Medicea und des Museums für chirurgische Instrumente (Museo dei Ferri Chirurgici) im Hospital mit ein.
1.4. – 30.9. tgl. 10.00 – 19.00, sonst bis 18.00 Uhr, Führungen etwa stündlich, max. 30 Pers.; Eintritt: 9 €
San Bartolomeo in Pantano
Auf dem Rückweg zum Domplatz lohnt ein Abstecher zu der Kirche, die ab 1159 außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer in einem Sumpfgebiet (pantano = Sumpf) erbaut wurde. Auffällig an ihrer schönen, von Rundbögen auf Halbsäulen gegliederten Fassade ist der reliefverzierte Architrav über dem Hauptportal (1167), der stilistisch an die Reliefs auf römischen Sarkophagen erinnert. Die Kanzel ist ein Meisterwerk der frühen toskanischen Bildhauerkunst und stammt von Guido da Como (um 1250).
*Piazza della Sala
Am schönsten ist Pistoia rund um die Piazza della Sala mit dem charakteristischen Ziehbrunnen. Hier gibt es noch mittelalterliche Ladenwerkstätten mit Steinbänken vor den Fenstern. Lohnend ist ein Bummel über den vormittäglichen Gemüsemarkt auf der Piazza.
*San Giovanni Fuorcivitas
Vom Gemüsemarkt sind es nur ein paar Schritte zur Via Cavour, die den Verlauf der alten Stadtmauer markiert. Ursprünglich außerhalb der Stadtmauer (fuor civitas = außerhalb der Stadt) lag die um 1150 begonnene und im 14. Jh. vollendete Benediktinerkirche mit weißgrün gestreifter Fassade. Im Türsturz des Portals ist ein 1160 von Gruamonte
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