Baedeker Reisefuehrer Toskana
Travertinfälle Cascate del Molino in Naturbecken, die zum kostenlosen Bad einladen (mit Parkplatz und Bar). Komfortabler ist das Blackrose Spa im Hotel Terme di Saturnia, dem größten Thermalresort Europas. Auch Nicht-Hotelgäste können Anwendungen buchen ( www.termedisaturnia.it ).
*Prato
Provinz: Prato (PR)
Höhe: 63 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 189 000
Ländliche Idylle darf man hier nicht erwarten, denn die Industrievororte von Prato und Florenz sind fast zusammengewachsen. Prato ist die zweitgrößte und eine der reichsten Städte der Toskana. Seit eh und je ist sie die Metropole der Textilindustrie – heute ist sie bekannt für ihre Outlet-Center. Und was man vielleicht nicht vermuten würde: Das historische Zentrum der Industriestadt ist völlig intakt und einen Besuch wert.
Textilstadt
Prato entstand vermutlich auf den Resten einer etruskisch-römischen Siedlung. Während der ruhmreichen Stauferepoche wurde die Stadt Amtssitz eines kaiserlichen Vikars. Im 14. Jh. fiel Prato für 17 500 Goldflorin an Florenz, und trotz gelegentlicher Aufstände waren die Geschicke beider Städte seitdem eng verbunden. Wie in Florenz entwickelte sich auch in Prato früh das Textilgewerbe. Den größten Aufschwung erlebte die Textilindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Prateser zerschlissene Stoffreste und abgetragene Kleidungsstücke aus dem zerstörten Europa sammelten und zu neuen Stoffen verarbeiteten. Das Geschäft blühte, bis 1975 verdreifachte sich die Einwohnerzahl. In den späten 1970er-Jahren bewirkte die asiatische Konkurrenz eine wirtschaftliche Stagnation, doch eine weitere Spezialisierung führte bald wieder zur Gesundung: Heute ist Prato die Stadt der Outlets . 1992 erhielt die Stadt im unteren Bisenzio-Tal die lange geforderte verwaltungspolitische Unabhängigkeit von Florenz und wurde eine eigenständige Provinz.
Prato erleben
AUSKUNFT
Piazza Duomo 8
Tel. 0 57 42 41 12
www.pratoturismo.it
ESSEN
Il Piraña
Karte siehe>>
Via Guiseppe Valentini 110
Tel. 0 57 42 57 46
www.ristorantepirana.it
Sa. mittags geschl., So. Ruhetag; Aug. geschl.
Erstklassiges Fischrestaurant in postmodernem Ambiente
Osteria Cibbè
Karte siehe>>
Piazza Mercatale 49
Tel. 05 74 60 75 09
www.cibbe.it
So. Ruhetag, Aug. geschl.
Einfache, sympathische Osteria, in der eine Spezialität aus Prato angeboten wird: Sedani ripeni alla Pratese, gefüllter Bleichsellerie
ÜBERNACHTEN
Flora–
Karte siehe>>
Via Cairoli 31
Tel. 0 57 43 35 21
www.prathotels.it , www.hotelflora.info
Mitten in der Altstadt liegt dieses gepflegte Drei-Sterne-Hotel mit 31 geschmackvoll eingerichteten Zimmern. Ausgezeichneter Service.
Villa Rucellai–
Karte siehe>>
Via di Cannetto 16-18
Loc. Canneto
Tel. 05 74 46 03 92
www.villarucellai.it
Gemütliches B & B-Hotel mit 12 Zimmern in einer Renaissancevilla mit mittelalterlichem Turm; 4 km nordöstlich von Prato
SEHENSWERTES IN PRATO
*Castello dell' Imperatore
Die wuchtige Stauferfestung an der Piazza Santa Maria delle Carceri, 1237 – 1248 im Auftrag Friedrichs II. gebaut , ist hinsichtlich ihrer Bauart und ihres vorzüglichen Erhaltungszustands einzigartig im nördlichen Mittelitalien. Das Castello dell‘ Imperatore (bzw. Fortezza di Santa Barbara), als Erweiterungsbau eines Kastells der Grafen von Prato im 10. Jh. entstanden, ähnelt den zahlreichen Wehrbauten, die der Kaiser in seinen süditalienischen Lieblingsprovinzen errichten ließ. Die Stauferkastelle glichen äußerlich dem römischen Castrum und dienten in erster Linie der Verteidigung, waren im Innern aber sehr wohnlich gestaltet – leider haben die Innenräume des Castello dell‘ Imperatore ihre ursprüngliche Gestalt vollständig eingebüßt.
Mo., Mi. – Fr. 16.00 – 19.00, Sa., So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 2,50 €
Prato
Karte downloaden: www.baedeker.com/ebooktoskana-downloads/prato
Cassero
Der Cassero in der gleichnamigen Straße ist ein unsichtbarer mittelalterlicher Fluchtweg, der vom Castello zur Stadtmauer führte. Der Boden war so beschaffen, dass man selbst Pferde nicht hörte.
1.4. – 30.6., Sept./Okt. Mi. – Mo. 16.00 – 19.00 Uhr
Santa Maria delle Carceri
Die Kirche gegenüber der Nordecke des Kastells wurde für ein wundertätiges Marienbild errichtet, das die Wand eines hier befindlichen Gefängnisses (Carcere) zierte. Giuliano da Sangallo entwarf den eigenwilligen Renaissancebau (1484 – 1495) auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Eine dezente Kuppel
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