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Bädersterben: Kriminalroman

Bädersterben: Kriminalroman

Titel: Bädersterben: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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wenig später drang bereits ein großer kräftiger Kerl durch die Tür ins Zimmer. Beruhigend daran war zunächst, dass es sich aufgrund der Körpergröße nicht um Duckstein handeln konnte. Als sich der Kerl ein wenig aus der hellen Terrassentür näherte, erkannte Stuhr eindeutig Fiete Rasmussen. Beunruhigend war die Tatsache, dass seine Pistole auf sie gerichtet war. Gefährlich leise fragte er: »Wo ist er, Frau Muschelfang?« Stuhr hob vorsichtig die Hände und verwies mit einer Kopfbewegung auf seine Bettpartnerin, die bereits wieder selig an seiner Brust schlief. Rasmussen schlug kräftig mit der Faust auf den kleinen Beistelltisch, was sie auffahren ließ. »Wo ist er? Ich frage ungern zweimal. Ich habe keine Zeit.«
    Erschrocken fuhr Jenny hoch. Sie schien den ungebetenen Gast näher zu kennen. Positiv war lediglich zu bewerten, dass Jenny endlich einmal nicht geduzt wurde. Ansonsten nahm dieses Eindringen äußerst bedrohliche Züge an, denn jetzt giftete sie los. »Rasmussen, was fällt Ihnen denn ein, hier einzudringen? Richard ist vermutlich in Hamburg im Büro, wo denn sonst? Hauen Sie auf der Stelle ab, sonst rufe ich sofort die Polizei.«
    Die Situation wurde heikel, denn die Antwort schien den Eindringling nicht zufriedenzustellen. Vermutlich hatte Jenny dieses Mal mit dem Herunterputzen und Bedrohen die falsche Strategie gewählt, denn die Gestalt im Gegenlicht des Vorhangs erweckte nicht den Eindruck, vor irgendetwas zurückzuschrecken. »Wie kommen Sie denn auf Heidenreich? Der ist längst mausetot.«
    Jenny nahm das ungläubig zur Kenntnis, und bei Stuhr klickte es. Woher konnte der Eindringling wissen, dass ihr erster Mann nicht mehr lebte? Wegen der Nachrichtensperre war das bisher nur äußerst wenigen Menschen bekannt. War Rasmussen der Mörder von Heidenreich?
    Auszuschließen war das nicht, denn im nächsten Moment entsicherte er mit einem unangenehmen metallischen Geräusch seine Waffe, um seinem Begehren Nachdruck zu verleihen. »Sie wissen genau, wonach ich suche. Nach Duckstein. Dukaten-Didi, wenn Sie das passender finden. Sagen Sie mir, wo er ist, und dann lasse ich Sie und das Milchgesicht neben Ihnen ungeschoren davonkommen. Aber schnell.«
    Rasmussen schien Stuhr nicht wiedererkannt zu haben, das war beruhigend, aber die Situation spitzte sich insgesamt zu, und das von der Terrasse hereindringende, immer lauter werdende Hubschraubergeräusch trug nicht gerade zur Entspannung der Situation bei.
    Jenny bereinigte die Situation mit einem kurzen Fingerzeig. »Nebenan, Duckstein befindet sich einen Raum weiter.«
    Rasmussen schien unsicher zu sein, ob er Jenny Glauben schenken sollte. »Wenn das nicht stimmt, Frau Muschelfang, dann gnade Ihnen Messias.« Dennoch, er räumte unerwartet das Zimmer wieder Richtung Terrasse, obwohl von dort das Geräusch des landenden Hubschraubers unerträglich laut wurde. Stuhr krabbelte auf allen Vieren zur Terrassentür und zog sie leise zu. In diesem Moment fiel draußen ein Schuss, und der folgende Aufschrei war eindeutig Rasmussen zuzuordnen.
    Geistesgegenwärtig verriegelte Stuhr die Terrassentür und rannte zu Jenny, die aufrecht im Bett sitzend paralysiert schien. Er warf ihr den Bademantel zu, damit sie beide einigermaßen würdevoll vor diesen Verrückten aus dem Hotel flüchten konnten. Doch dann krachte es schon, und die Zimmertür brach aus dem Futter. Er nahm Jenny schützend in den Arm. War es das Ende?

     

31 Diensthilfe

    »You’ll never walk alone, Hansen.« Ten Hoff empfing ihn mit breitem Grinsen und schüttelte ihm kräftig die Hand, als wenn es ihm Spaß bereiten würde, sein neuestes Spielzeug auf dem Sand vorzuführen. Dass die rotierenden Blätter den Strand mächtig aufwühlten, schien ihn im Gegensatz zum Piloten, der ihn vom Lenkknüppel knapp grüßte, überhaupt nicht zu stören.
    Kommissar Hansen hatte seinem niedersächsischen Kollegen bereits am Telefon ausgiebig von den neuesten Entwicklungen der letzten Stunden berichtet, auch von den einsamen nächtlichen Fahrten Rasmussens durch das Wattenmeer. Deswegen bat er ihn, die letzten Winkel des Sandes abzufliegen, zu denen Polizeiwagen nicht mehr hinkamen, denn er hielt Rasmussen für menschenscheu.
    Ten Hoff nickte und begab sich mit seinem Piloten sofort auf die Suche. Kommissar Hansen fuhr zu der Clausen zurück und sammelte sie wieder ein. Von Theißen war keine Spur mehr zu sehen, und Hansen vermied es nachzufragen. Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Wache auf

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