Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
Vom Netzwerk:
Halsbeuge und atme ihn tief ein. Er riecht nach Otter und es ist das Beste, was ich je gekannt habe. Ich spüre ihn leise lachen, lass meinen Atem ihn beim Ausatmen kitzeln. Mach schon , sagt der Ozean. Mach schon und frag ihn. Vielleicht wird er dich vor dem Ertrinken retten .
    Als ich meinen Mund zum Reden öffne, fällt natürlich das, was ich fragen wollte, heraus. Das ist mein Fluch.
    „Über was hat du mit Jonah gesprochen, als er angerufen hat?“, flüstere ich in seinen Hals und fühle, wie er sich anspannt.
    „Du hast das mitbekommen, hm?“, antwortet er ruhig. .
    Ich schiebe mich von ihm herunter, ich muss sein Gesicht sehen. Er lächelt er mich schwach an und seine Hand streicht wieder durch mein Haar. „Das wollte ich nicht“, sage ich schnell. „Ich hab nur... Scheiße. Ich weiß auch nicht. Ich – ich wollte sicher sein, dass du okay bist. Ich hab deinen Gesichtsausdruck gesehen, als du ans Telefon gegangen bist und...“, ich rede nicht weiter, unsicher, wie ich fortfahren soll.
    Sein Grinsen breitet sich aus. „Du wolltest sicher sein, dass ich okay bin? Ich bin ein großer Junge, Bär. Ich weiß, wie ich mit solchen Sachen umgehen muss.“
    Ohne es wirklich zu wollen, werfe ich ihm einen düsteren Blick zu. „Ich könnte dir das Gleiche über mich sagen. Das hält dich nicht davon ab, es trotzdem zu tun.“
    Otter schüttelt den Kopf. „Ich weiß, ich weiß.“ Er zuckt mit den Schultern. „Ich kann halt nicht anders.“
    „Dann überlasse es mir, mich um dich zu sorgen“, sage ich ihm ernst. „Hör auf zu glauben, dass ich der einzige bin, der zerbrechen kann.“
    Er schnaubt. „Jawohl, Sir. Ich werde mich daran erinnern.“
    „Also“, sage ich, als ich eine Augenbraue hoch ziehe , „erzählst du's mir nun, oder was?“
    Er seufzt, wenn auch nur kurz. „Das war das erste Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe, seit ich gefahren bin“, sagt er. „Er hat ein paar Mal angerufen und einige Nachrichten hinterlassen, aber ich hab ihn nie zurückgerufen. Ich schätze, es ist nicht wirklich fair, aber ich wusste nicht, was ich ihm sagen soll. Er ist – er war – ein großer Teil meines Lebens. Du kannst nicht jemanden völlig beiseite schieben und denken, dass es keine Auswirkungen haben wird.“
    „So wie wir das miteinander nicht geschafft haben?“, frage ich und versuche, die Hoffnung aus meiner Stimme zu halten.
    Er schüttelt den Kopf und mir wird eiskalt. „Nicht mal annähernd so, Bär. Dazu müsstest du etwas loswerden wollen . Ich wollte dich niemals loswerden. Kein Stück. Ich hab mir selbst eingeredet, dass ich es versuchen würde und du kannst sicher sein, dass ich das auch wirklich habe. Allerdings ohne Erfolg. Aber so ist es mit ihm nicht. Und ich sage nicht, dass ich mit ihm zusammen sein will, aber wenn du mit einem anderen Menschen so viel teilst, wie wir geteilt haben, ist es praktisch unmöglich, allem den Rücken zu kehren.“
    Mein Gesicht ist ausdruckslos, aber in mir zieht sich ein Sturm über dem Ozean zusammen. Donner grollt, zwar noch entfernt, aber der Wind bläst wieder und ich habe Angst, dass er den Sturm landeinwärts treibt.
    „Ich denke, ich hab ihn auf eine bestimmte Weise geliebt“, sagt er leise, starrt ins Nichts, als erinnerte er sich an einen glücklichen Gedanken. „Ich denke, ich habe es so gut gemacht wie ich konnte. Aber als er angerufen hat, war es beinahe wie mit einem Fremden zu reden. Ich wusste nicht, was ich sagen und wie ich mich verhalten sollte. Dann fängt er an mich zu fragen, wann ich nach Hause komme, wie viel länger ich noch hierbleiben will. Er sagte mir, er dachte, dass ich nur ein wenig Zeit für mich bräuchte, um damit ins Reine zu kommen, was ich ins Reine bekommen muss. Und ich hab mich dann ein wenig traurig gefühlt, Bär. Ich sag das nicht, um dich zu verletzen, sondern weil ich ehrlich sein will. Ich hab mich ein wenig traurig gefühlt, weil ich wusste, dass ich ihn nie mehr wieder als mein Zuhause sehen würde. Es war, als wäre eine Tür zugefallen, hätte sich verschlossen und ich hätte keinen Schlüssel dafür.“ Er seufzt wieder und streicht über meine Wange. „Ich wusste nicht, wie ich ihm das sagen sollte, also... hab ich es nicht. Ich hab ihm gesagt, dass ich nicht mehr reden möchte und dass ich ihn bald anrufe.“ Er sieht wieder weg. „Ich wüsste nicht, was ich sagen sollte, wenn ich es täte“, murmelt er, mehr zu sich als zu mir.
    „Was willst du ihm sagen?“, frage ich langsam, das Wasser

Weitere Kostenlose Bücher