Bär, Otter und der Junge (German Edition)
warm, als es um meine Knöchel spült. Ich bin dabei, heraus zu waten und kann mich nicht aufhalten. Der Wind wird stärker und peitscht kurz durch mein Haar. „Was würdest du sagen, wenn du alles sagen könntest?“
„Ehrlich?“, fragt er, und ich nicke in dem Versuch, den Sturm aus meinen Augen zu halten. „Ich würde ihm danken“, sagt er. „Ich würde ihm für das danken, was er mir die letzten zwei Jahre gegeben hat. Ich würde ihm sagen, dass ich mir nichts mehr wünsche, als dass er glücklich wird, so wie er mich glücklich gemacht hat. Ich würde ihm sagen, dass ich wünschte, ich hätte ihm all das geben können, was er mir gegeben hat.“ Er fährt sich mit seiner großen Hand über sein Auge. Ich küsse ihn auf die Brust und ein irrationaler Gedanke durchfährt mich, sagt mir, dass ich ihn beißen soll, ihn als mein kennzeichnen soll. Ich habe den Mann, über den wir hier sprechen, nie getroffen, aber ich hasse ihn. Ich hasse ihn dafür, dass er mit Otter einen Teil dessen Lebens teilen konnte, den ich niemals mehr mit ihm teilen kann. Ich hasse ihn, weil ich Otter zu ihm getrieben habe. Ich hasse ihn, weil er nicht nach jemandem klingt, der gehasst werden sollte .
„Aber“, fährt Otter fort, „das Wichtigste, das ich ihm sagen würdeist, dass er nicht mehr auf mich warten soll. Dass ich mich rückblickend fühle, als hätte ich nur meine Zeit abgesessen. Das klingt heftig, ich weiß“ – (in der Tat denke ich, dass das absolut in Ordnung klingt) – „aber es ist die Wahrheit. Er hat mir viel gegeben, aber es wäre nie genug gewesen“, sagt er mir, „denn er wäre niemals du gewesen.“
„Bist du sicher, dass ich es kann?“, frage ich heiser. „Bist du sicher, dass ich genug für dich sein kann?“
Er umfasst mein Gesicht mit seinen Händen und einmal mehr gibt es nur noch ihn auf der Welt. Seine Augen blitzen und zumindest für jetzt fühle ich, wie der Sturm sich zurückzieht. Die Wasser trocknen und die Wolken lösen sich auf und ich denke, es liegt an ihm.
„Ob es mir immer bewusst war oder nicht“, sagt er mir, „du warst derjenige, mit dem ich Alles verglichen habe. Du wirst immer genug sein, weil du derjenige bist, den ich immer gewollt habe. Ich denke noch immer nicht, dass irgendetwas hiervon real ist, dass ich aufwachen und in San Diego sein werde und es wieder so sein wird wie es war. Wo wir seit Jahren nicht miteinander geredet haben und alles, was ich von dir habe, ein Bild und alles, was du von mir hast, ein Brief ist.“ Seine Stimme wird weich. „Wenn das geschieht, wenn ich aufwache und nichts hiervon wahr ist, werde ich mich in den nächsten Flieger hierher setzen und dafür sorgen, dass es alles wahr wird. Ich werde dich finden. Du musst mir glauben, wenn ich dir das sage, Papa Bär.“
„Aber warum, Otter? Warum denkst du das?“, frage ich ihn. Ich will sicher sein und hören, dass er es ausspricht. Ich weiß, dass es da ist, ihm auf den Lippen liegt und selbst, wenn ich es nicht zurück sagen kann, muss ich es ihn sagen hören, um mir die Sicherheit zu geben, nach der sich mein Herz so sehr sehnt. „Ich hab niemals etwas getan, um dich zu verdienen“, sage ich schniefend. „Ich habe dich davongejagt und du bist trotzdem zurückgekehrt.“
Er grinst und es ist das Otter-Grinsen. „Warum? Warum denkst du das? Warum bin ich zurück gekrochen, habe praktisch um Vergebung gebettelt? Ich dachte, du wärst schlauer. Ich dachte, du wüsstest es.“
„Sag es!“, schluchze ich.
Er beugt sich zu mir und küsst mich lange und tief. Ich drücke mich an ihn, fest und blind. Als er sich zurückzieht, ist es nur ein wenig und seine Lippen berühren noch immer meine. Ich spüre, wie sie sich bewegen, als er sagt: .
„Oh, Bär. Es warst immer du. Es wirst immer du sein. Ich liebe dich und darum wird es immer genug sein.“
Kapitel 8
Wo Bär in die
Sonne starrt
I CH weiß, du fragst dich wahrscheinlich, ob ich etwas erwidert habe. Das habe ich nicht, aber bevor ihr nun alle sauer werdet und einen auf, Oh mein Gott, Bär, aber er war doch so süß und knuddelig und verwundbar macht, solltet ihr wissen, dass ich meine Gründe habe. Die Wolken mögen sich verzogen haben und der Orkan mag dahin zurückgekehrt sein, von wo auch immer er gekommen ist, aber ich wusste, dass sie irgendwo noch immer da waren. Mit dieser völligen Veränderung, die ich seit den letzten Tagen durchlaufe klarzukommen, war ermüdender, als ich erwartet hatte. Seit Tagen hab ich nichts
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