Bär, Otter und der Junge (German Edition)
Erfolg. Es hilft, dass er mich unverwandt ansieht, seine Augen voller Staunen. Ich kann nicht anders, als wie ein Idiot zu grinsen und mein Gesicht brennt, und ich vergrabe es in ihm und er lacht leise. Es beginnt, kalt im Zimmer zu werden, aber er glüht, und ich seufze und bin zum ersten Mal seit langer Zeit zufrieden.
„Also... das war gut“, sagt er amüsiert.
„Ja?“, frage ich, und klinge dabei wie ein Kind, das auf ein Lob hofft.
„Ja“, antwortet er und ich lächle gegen seine Haut. Da ist ein Störgeräusch, ganz hinten in meinem Kopf, mit dem ich mich früher oder später auseinandersetzen muss, aber im Moment bleibt es ruhig. Jetzt lässt es mich erst einmal diesen Moment haben.
„Also, was bedeutet das ?“, frage ich ihn. Und dann lecke ich an ihm, ein schnelles Flicken meiner Zunge.
Er lacht wieder, ein gewaltiges, grollendes Geräusch. . „Bär“, sagt er scheltend, „es bedeutet, was du willst, dass es bedeutet. Wir können hier unsere eigenen Regeln schreiben. Es muss nichts sein, das bereits existiert. Wir sind, was du uns sein lassen willst.“
Ich denke einen Moment lang nach. Was ich uns sein lassen will? Ich weiß nicht einmal, was ich mich sein lassen will . Das Geräusch in meinem Kopf wird ein wenig lauter.
„Was willst du uns sein lassen?“, frage ich ihn und versuche, die plötzliche Unruhe in mir zu ignorieren.
„Ich will, dass wir glücklich sind“, sagt er sanft. „Und um das hinzubekommen, musst du glücklich sein. Hiermit. Mit mir.“ Er grinst selbstgefällig. „Ich kann dich nicht dazu zwingen, so sehr ich das auch möchte. Ich kann bis hierher hören, wie sich die Räder in deinem Kopf drehen.“
Ich buffe ihn spielerisch, versuche die Stimmung zu erleichtern, aber es lässt mich innehalten. Jetzt gibt es schon zwei Menschen, die in mir wie in einem Buch lesen können, sinniere ich. „Ich weiß nicht“, sage ich ihm mit gespielt ernstem Gesicht. „Wir müssen das vielleicht noch ein wenig öfter tun, bevor ich völlig glücklich bin.“
Er verdreht die Augen und zieht mich an seine Brust, und ich genieße benommen die kurze reibungsintensive Fahrt seinen Körper hinauf. Er küsst mich liebevoll und legt mich dann auf seine Schulter, einen Platz, über den ich bereits als meine Stelle denke. Die gehört mir. „Wir werden es tun, bis du zu hundert Prozent zufrieden bist“, flüstert er in mein Ohr und lässt dabei eine Gänsehaut über meinem ganzen Körper wandern. Er summt glücklich, als er spürt, wie ich erschauere. .
Wir sind eine Weile still, nur er und ich, versunken in unsere eigenen Gedanken. Das Geräusch in meinem Hinterkopf scheint nicht weiter anzuschwellen und ich berühre es vorsichtig, teste die Wasser. Sie scheinen nicht so aufgewühlt, wie ich dachte, aber ich werfe mich noch immer nicht hinein. Das brauche ich nicht. Wie der Ozean hat das Geräusch Wellen, und der Wasserstand ist noch immer niedrig, aber es schwappt gefährlich um meine Füße. Ich schließe die Augen und starre es wütend an, wünschte, was sich vor mir ausstreckt, wäre eine Wüste. Ich stelle mir vor, wie der Wind sanft durch meine Haare weht, aber mit ihm kommen körperlose Stimmen, die Dinge sagen wie: was tust du da? Und: ist das wirklich der, der du bist? Und: oh Gott, Bär, oh mein Gott. Ich versuche sie zu ignorieren, und konzentriere mich auf die Hitze, die ich unter mir spüre, aber der Wind hat Samen mitgebracht und auch wenn sie noch nicht austreiben, haben sie dennoch angefangen, Wurzeln zu schlagen. Ich verziehe mein Gesicht zu einer bitteren Grimasse, wütend auf mich selbst, dass ich Zweifel bekomme - dass ich an ihm zweifle. Er ist alles, was ich habe! schreie ich das Meer an. Denk nicht einmal darüber nach, mir das zu nehmen! Ich beginne mich besser zu fühlen, sobald der Ozean sich zurückzieht, aber dann ruft mir eine Stimme zu: Es werden nicht wir sein, die dich davonjagen, Bär. Sehr bald wirst du kommen und schwimmen wollen, aber es werden nicht wir sein, die dich dazu bringen..
„Hey“, sagt er und holt mich damit aus meinem Wahnsinn. Ich sehe zu ihm auf und versuche meinen Gesichtsausdruck so zu verändern, dass er meine Gedanken nicht sehen kann. Er küsst mich auf die Stirn und sagt: „Du kannst mich jetzt was fragen.“
„Hm?“, frage ich, unsicher, von was er gerade redet.
„Du hast gesagt, dass ich dir was erzählen muss, wenn du mir sagst, was Anna gesagt hat. Was willst du wissen?“
Oh. Das . Ich lege mich zurück in seine
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