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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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hat?“ Ty sieht zu ihm auf. „Sie hat mir gesagt, dass sie dich lieb hat und dass sie nicht weggehen wird. Nicht wahr, Papa Bär?“
    Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu, bevor ich mich wieder dem Jungen zuwende. „Das ist richtig, Junge. Nur weil wir beide nicht mehr zusammen sind, heißt das nicht, dass du sie nicht mehr sehen wirst. Sie hat mir gestern Abend gesagt, dass sie zusehen wird, dass sie dich so oft wie möglich sehen kann.“
    „Ich bin nicht nur deswegen traurig“, sagt der Junge.
    „Also, über was bist du noch traurig?“, fragt Otter.
    Der Junge denkt einen Moment lang nach, bevor er antwortet, „Ich bin wegen Bär traurig. Ich will nicht, dass er für immer allein ist.“ Und ein weiteres, geschätztes millionstes Mal in den letzten paar Tagen, schießen mir heiße Tränen in die Augen. Otter eilt zu meiner Rettung.
    „Wie kann er allein sein?“, ruft er aus. „Er hat dich und mich! Ich denke, das sollte genug sein, meinst du nicht?“
    „Schätze schon“, antwortet der Junge ihm. „Aber was ist, wenn du wieder weggehst, Otter? Creed geht wieder zurück aufs College und du gehst zurück nach Kalifornien und Anna... Anna wird einfach weg sein. Papa Bär hat dann nur noch mich und ich weiß nicht, ob ich das allein schaffe.“
    Ich antworte nicht, aber diesmal absichtlich. Ja, ich hab einmal mehr wie ein verdammtes kleines Mädchen die Fassung verloren. Ich kann nicht glauben, dass ein Mensch überhaupt so viel Flüssigkeit in sich haben kann wie die, die in den letzten zwei Tagen den Weg aus mir gesucht hat. Aber der wahre Grund, warum ich nichts sageist, dass ich, genau wie der Junge, darauf warte, was Otter sagen wird. Wie egoistisch das auch sein mag, ich muss hören, was er sagen wird.
    Otter richtet sich auf und ich spüre, wie er auf uns zwei verlorene, in sich zusammengesunkene Kinder hinabblickt. Ich wappne mich für die Antwort, die er geben wird, welche auch immer das sein mag und hoffe, dass er wenigstens um Tys (und vielleicht auch meines) Willen lügen wird. Er sollte diese Bürde niemals tragen müssen, aber ich bin es leid, sie alleine zu tragen.
    „Ty“, sagt Otter schließlich, „ich werde nirgendwo hingehen und das für eine sehr lange Zeit. Und wenn ich es tue, naja, vielleicht... vielleicht können du und Bär dann mit mir kommen.“
    Ty wirft sich vom Tresen und Otter fängt ihn geschickt und zieht ihn in seine Arme. Ich kann sehen, dass Ty etwas in sein Ohr flüstert und sich Otters Augen dabei weiten. Er wirft einen Blick zu mir herunter und konzentriert sich dann wieder auf den Jungen. Ty unterstreicht sein Flüstern mit einem Piksen in Otters Brust und dieser nickt. Der Junge lehnt sich in seinen Armen zurück und fragt: „ Versprichst du zu tun, was ich sage? Du musst es versprechen.“
    „Versprochen“, antwortet Otter.
    Ty sieht ihn unverwandt an, bis er sicher ist, dass Otter die Wahrheit sagt, erst dann windet er sich aus seinen Armen. „Bär, kann ich mir jetzt Anderson Cooper ansehen?“, fragt er und zieht an meinem Bein.
    „Klar doch, Junge“, antworte ich ihm mit vollkommen natürlicher Stimme. So natürlich, als hätten wir alle uns gerade übers Wetter unterhalten. Ty rennt raus, ins Wohnzimmer und ruft uns noch zu, dass wir ihm Bescheid geben sollen, wenn das Essen fertig ist. Otter sieht mich erst nachdenklich an, geht anschließend zum Kühlschrank, um zwei Bier zu holen und gibt mir eines. Ich öffne die Flasche und leere sie in einem Zug bis zur Hälfte aus. Das Bier brennt sich meine Kehle runter und kommt warm in meinem Magen zur Ruhe.
    Otter sieht aus, als würde er jeden Moment etwas sagen, überlegt es sich aber anders und beginnt die Zutaten für Tys Essen zusammenzusuchen. Ich sehe ihm ein paar Minuten bei der Arbeit zu, das Schweigen auffällig, aber nicht unangenehm. Der Ton des Fernsehers dringt bis in die Küche, also weiß ich, dass der Junge im Wohnzimmer nicht hören wird, was ich in der Küche sage. Ich hüpfe vom Tresen und spiele mit dem Kronkorken.
    Er will, dass wir mit ihm gehen, denke ich. Um was zu tun? Verdammt nochmal Otter, ich hab dir gesagt, du sollst es langsam angehen lassen, verfluchte Scheiße! Das wird nicht mehr möglich sein. Wie, um alles in der Welt, konntest du so etwas nur sagen, ohne es vorher mir gegenüber auch nur zu erwähnen? Nicht, dass du überhaupt etwas hättest sagen sollen..
    „Bär, du denkst schon wieder zu viel nach“, sagt Otter, als er sich durch ein Rezept in dem offen vor ihm

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