Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
Vom Netzwerk:
in meinem Leben hatte. Es ist sicher, es ist bequem und es ist der einzige Platz, den ich bisher gekannt habe.
    „Bär“, sagt sie und ich kann hören, wie schwer ihre Stimme wird. „Bär, wen versuchst du zu überzeugen?“
    Uns beide . „Keine Ahnung“, antworte ich stattdessen.
    „Bär, ich werde dich um einen Gefallen bitten, okay?“, sie schluchzt nun unverhohlen. „Ich werde dich um eine einzige Sache bitten. Aber du musst es mir versprechen, denn es wird die einzige Möglichkeit sein, wie wir es schaffen können. Verstanden? Es wird der einzige Weg für mich sein, in deinem Leben zu bleiben. Kannst du das für mich tun, Bär?“
    „Ja. Alles. Anna. Ich tue alles für dich.“
    „Ruf mich nie wieder aus diesen Gründen an. Wenn wir ab jetzt miteinander reden, werden wir es als Freunde tun. Nie wieder so. Okay?“
    „Okay“, schniefe ich ins Telefon. „Trotzdem, ich liebe dich tatsächlich.“
    „Ich weiß, dass du das tust, und ich bin froh darüber.“ Und ich glaube ihr.
    „Anna?“
    „Ja?“
    „Kann ich dich was fragen? Nicht über uns?“
    „Ja“, antwortet sie sofort.
    „Hast du... warum hast du letzte Nacht Otter angerufen?“
    Sie holt tief Luft und atmet sie langsam wieder aus. „Ist er vorbeigekommen?“
    „Hmhm.“
    „Gut. Du hast einen Freund gebraucht. Mir war klar, dass er verstehen würde, was du durchmachst. Er hat mir erzählt...“ Und dann hält sie inne, als hätte sie sich selbst bei etwas erwischt.
    „Hat dir was erzählt?“, frage ich neugierig.
    Sie flucht leise. „Er hat mir erzählt, was in San Diego passiert ist. Ich hab ihn angerufen und klang dabei wahrscheinlich hysterisch. Sobald ich mich halbwegs beruhigt hatte, hat er mir die Geschichte erzählt.“
    „Hat er?“, ich versuche nicht allzu überrascht zu klingen. Und fühle ich nicht gerade ein Hauch von etwas anderem? Fühlt es sich nicht seltsam nach Eifersucht an? Aber auf wen, um alles in der Welt, bin ich eifersüchtig?
    Sie hört es in meiner Stimme. „Sei nicht so, Bär“, weist sie mich zurecht.
    Ich erschrecke mich, als ich ein tock-tock-tock an meinem Fenster höre. Ich blicke auf und sehe Otter, der neugierig ins Auto starrt. Mir wird klar, dass ich schon eine Weile hier draußen sitze. Ich sage Anna, dass sie einen Moment warten soll und lasse die Scheibe runter.
    „Alles klar?“, fragt er ruhig, als er sich in den Wagen lehnt. Seine Finger kommen meinem Arm gefährlich nah.
    „Jepp“, antworte ich schnell. „Nur kurz am Telefon. Ich komm gleich rein.“
    Er wirft mir einen wissenden Blick zu und geht wieder rein.
    „Sorry“, sage ich, als ich das Telefon wieder ans Ohr nehme. .
    „War das Otter?“, fragt sie und ich kann nichts aus ihrem Tonfall lesen.
    Ich kann sie jetzt nicht anlügen. „Ja. Er macht dem Jungen 'ne Tofu-Lasagne und Ty hätte mich umgebracht, wenn ich nicht mit ihm hergefahren wäre.
    „Das klingt nicht wirklich appetitlich.“
    „Wem sagst du das. Wenigstens musst du sie nicht essen.“ Und sie lacht und irgendwo rückt sich etwas wieder zurecht. Vielleicht nicht in die Position, in der es vorher war, aber dicht dran. So unglaublich dicht.
    „Also, wovon hatten wir's gerade?“, frage ich
    „Was? Ach ja. Otter. Also, ich weiß nicht, wie viel mehr ich erzählen sollte. Wenn du es erfährst, sollte es von ihm sein. Und versuch nicht, es aus ihm raus zu zwingen, Bär. Ich kenne dich zu gut und das ist der einzige Grund, warum ich das gesagt habe. Und nur, damit du's weißt, ich hab ihm nicht wirklich gesagt, worüber wir gestritten haben.“
    „Ich weiß.“
    „Nachdem er mir erzählt hat, warum er zurückgekommen ist, ist mir klar geworden, dass er es verstehen würde. Mehr als die meisten Menschen. Und ich wusste, dass du jemanden zum Reden brauchst. Aber ich wusste auch, dass du ihm wahrscheinlich nichts sagen würdest. Das machst du immer so.“
    „Ich habe irgendwie geheult und bin dann eingeschlafen“, gebe ich zu.
    Sie lacht, wird dann aber wieder ernst. „Friss es nicht für immer in dich rein, Bär. Wenn du's tust, wirst du dich irgendwann selbst hassen.“
    „Danke“, sage ich und wünschte, sie wäre direkt neben mir, um sehen zu können, wie ernst ich es meine.
    „Gern geschehen. Sag Ty, dass ich ihn lieb hab. Ich lass dich dann jetzt mal gehen, okay?“ Ich weiß, dass sie davon redet, aufzulegen, aber da liegt noch etwas in diesen letzten Worten und ich kann hören, dass sie auf eine Antwort wartet. Ich zermartere mir das Hirn, als ich

Weitere Kostenlose Bücher