Bär, Otter und der Junge (German Edition)
und...
„Bär?“
„Ähm...ja?“, erwidere ich heiser und versuche leise zu sprechen.
„Was machst du?“, will Creed wissen. „Warum hast du Otters Telefon?“
Oh Bär!, lacht sie. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie du aus der Nummer rauskommst! Na, was wirst du ihm sagen? Dass sein großer Bruder dir sein HERZ und seine SEELE ausgeschüttet hat? Dass du, als er fertig war, so verdammt erregt warst wie in deinem ganzen Leben noch nicht? Dass du, auch wenn du Angst davor hattest, was es bedeuten würde, dass du, auch wenn du dachtest, dass seine zugegebene Besessenheit, dich Stück für Stück auseinanderreißen würde, dass trotz all dem du nicht anders konntest, als zu stöhnen, als du gespürt hast wie sich seine GROSSEN, STARKEN ARME um dich legen und er angefangen hat an deiner ZUNGE zu SAUGEN...
„Ich... ich war hier, weil... Otter für Ty Frühstück machen wollte“, bringe ich schließlich heraus. Selbst in meinen Ohren klingt es lahm.
„Es ist scheiß früh“, sagt Creed. „Otter steht nie vor zehn auf, wenn er nicht muss.“
Verdammt nochmal, Creed! , fluche ich. Halt einfach deine verfluchte Klappe und glaub alles, was ich dir sage! Ich werde jetzt panisch. Ich will Otter wachtreten und ihn dazu zwingen, mir zu helfen. Ich will auflegen, mir Ty schnappen und hier, Hölle nochmal, verschwinden. Ich will ihn bei Mrs. Paquinn lassen und zu Anna gehen und sie anbetteln, mich zurückzunehmen. Ich will sie besinnungslos vögeln, damit ich nicht mehr fühlen muss, wie mein Schwanz bei seiner Berührung hart wird. Ich will, dass Otter wieder nach San Diego verschwindet, zu dem verfluchten dämlichen Freund, den ich nie getroffen, aber trotzdem nicht ausstehen kann. Ich will Anna bitten, mich zu heiraten und dann werden wir ein Haus kaufen und Babys bekommen und zusammen alt werden und ich werde mich nie wieder an irgendetwas von dem hier erinnern müssen und wenn ich es tue, wird es in liebevoller Verachtung sein und ich werde wissen, dass es nur eine Phase war.
Oh-oh! , gackert die Stimme in hämischer Fröhlichkeit. Schon Ärger im Paradies? Und alles ist so GUT gelaufen! Aber hey! Lüg dich einfach weiter an, Papa Bär! Wir wissen beide, dass du dir nichts sehnlicher wünschst, als zurück unter die Decke zu kriechen, deinen Körper gegen seinen zu drücken und zu vergessen, wie die der Hase wirklich läuft. Aber denk du nur weiter an Hochzeit und Kinder und eine Zukunft, die niemals stattfinden wird. Wo liegt der Spaß im Leben, wenn du nicht JEDE ENTSCHEIDUNG, DIE DU TRIFFST, hinterfragen kannst?
Ich schätze, er wollte früh loslegen“, erkläre ich schwach.
Creed lacht in mein Ohr. „Heißt das, du hast geschafft, dass er nicht länger Trübsal bläst?“
So könnte man es ausdrücken...
„Ähm, sicher“, grunze ich. „Ich glaub nicht, dass du dir noch Sorgen machen musst.“
„Das ist mein Junge!“, jault er ins Telefon. „Ich weiß nicht, was du getan hast, aber Gott sei Dank war es irgendwas . Jetzt fühl ich mich nicht mehr so schuldig, dass ich doch später heimkomme als angekündigt.“
„Was?“, frage ich, nur mit halbem Ohr zuhörend. Ich versuche, mein Bein unter Otters Hand wegzuziehen, ohne ihn zu wecken. Es läuft nicht wirklich gut, denn er schlingt seinen Arm um mein ganzes Bein und drückt es sanft an seine Brust.
„Ich bleib noch ein paar Tage länger hier“, sagt Creed, der völlig ahnungslos ist, dass Teile seines besten Freundes unter seinem älteren Bruder feststecken. „Es ist noch ein Freund von mir vorbei gekommen , also werde ich nicht vor Freitag zurück sein. Ich wollte mich nur melden, um zu sehen, ob bei euch alles cool ist. Klingt so, als hättest du alles unter Kontrolle.“
„Jepp“, antworte ich resigniert. „Alles cool hier.“
„Gut“, sagt er lachend. „Also sehen wir uns, wenn ich zurückkomme, okay? Sag Otter, wann ich nach Hause komme, damit ich nicht gerade dann reinkomm, wenn er irgendeinen Kerl auf dem Wohnzimmerboden vögelt.“
Mein Gesicht beginnt zu glühen. Ich versuche mir, in dem Wissen, dass dies wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt dafür ist, etwas in der Richtung vorzustellen. Wir hatten letzte Nacht bis zu dem Punkt rumgeknutscht, an dem ich angefangen habe, zu überlegen, was wohl geschehen würde, wenn ich Otter das Shirt ausziehen würde, mich aber letztlich zurückgehalten. Otter hatte das respektiert und schien zufrieden damit, mir nahe zu sein. Ich hab mir nicht wirklich Gedanken über die...
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