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Baeuerin sucht Frau

Baeuerin sucht Frau

Titel: Baeuerin sucht Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Stein
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auf der Hand, dass er dich nur benutzen will.«
    »Du hältst mich für so blöd, dass ich das nicht merken würde? Sylvia, echt.« Antje schüttelt den Kopf. »Jochen will mit mir reden, weil du ihm nicht zuhörst. Ich finde es kann nichts schaden sich mal anzuhören, was er zu sagen hat.«
    Das ist doch nicht zu fassen. Glaubt sie ihm tatsächlich, dass ausgerechnet er mir helfen will?
    »Antje.« Ich versuche ruhig zu bleiben, spreche ganz langsam »Jochen Wuttke, allen Wuttkes, geht es nur darum, mich fertig zu machen.«
    »Du kennst Jochen doch kaum. Ich bin mit ihm zusammen zur Schule gegangen. Er ist kein schlechter Kerl.«
    »Seit dem sind ein paar Jahre vergangen. Menschen ändern sich.«
    »Das weiß ich. Trotzdem. Jeder hat eine Chance verdient.«
    »Du und dein Helfersyndrom«, murmele ich.
    »Ich will vor allem dir helfen!«
    »Das ist ja auch ganz lieb von dir, aber in diesem Fall ist es wirklich aussichtslos. Du ...« Ich breche ab. »Ich möchte nicht, dass du dich hinterher schlecht fühlst, weil du seiner Heuchelei aufgesessen bist.«
    Meine Freundin sieht mich an. »Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie ich mich fühle.«
    Bevor ich noch fragen kann was sie damit meint drückt Antje mir die Mülltüte in die Hand und lässt mich stehen. Sie schnappt sich ihr Fahrrad und fährt grußlos davon. Ich weiß überhaupt nicht mehr was los ist.

    »Wo ist denn Antje?«, wundert Nina sich. »Isst sie heute nicht mit uns?«
    »Ich glaube, sie braucht mal etwas Ruhe«, murmele ich, stelle ein paar mitgebrachte Tüten aus dem Laden neben die Spüle. Schoten und Mohrrüben.
    Nina sieht mich skeptisch an. »Ach ja? Vorhin schien sie mir noch völlig relaxed. Wie immer.«
    »Na dann wird wohl was passiert sein, was ihr die Petersilie verhagelt hat.«
    »Und was soll das sein?«
    »Was weiß ich.«
    Nina sieht mich forschend an. Habichtsaugen. »Es hat nicht zufällig einen Streit zwischen euch gegeben?« Erstaunlich wie ähnlich sie gerade ihrer Mutter sieht. Ninas Blick sagt mir, ein Ausweichen lässt sie nicht gelten.
    Natürlich versuche ich es trotzdem. »Quatsch«, wehre ich ab. Schaffe es sogar meiner Stimme eine Nuance zu verleihen, die klar macht, wie beleidigt ich bin ob dieser Unterstellung.
    »Schwör es. Auf eure Freundschaft. Schwör, dass ihr euch nicht gestritten habt«, verlangt Nina.
    Darauf lasse ich mich aber nicht ein. »Du musst mir schon glauben«, erwidere ich.
    »Tue ich aber nicht«, erklärt Nina schlicht und ergreifend.
    »Dann lass es eben. Los jetzt, du schälst die Kartoffeln, ich brate die Leber.«
    Zunächst schäle ich aber erst mal drei große Zwiebeln.
    Nina geht in die Speisekammer, kommt mit einer alten Zeitung und einer Schüssel voll Kartoffeln wieder. Sie greift sich das Gemüsemesser aus dem Messerblock, einen Topf aus dem Eckunterschrank, fällt auf einen der Stühle am Tisch.
    »So kommst du mir nicht davon«, deklariert sie mit erhobenem Messer, postiert ihre Utensilien vor sich auf dem Tisch, beginnt zu schälen. Die Kartoffelschalen landen auf dem Zeitungspapier. »Also raus damit. Was hast du wieder angestellt?«
    »Angestellt? Ich?« Muss ich mir das von einer Fünfzehnjährigen bieten lassen? »Warum bin in deinen Augen immer ich die Böse?«
    »Hab ich das gesagt?«
    »Nein, du ergreifst nur immer Antjes Partei und das ist quasi dasselbe. Wieso glaubst du deiner Tante nicht auch mal?«
    Nina schweigt.
    Ich hole das Fleischpaket aus dem Kühlschrank, lege es neben die Spüle. Dann stelle ich das Wasser an, spüle nacheinander die glibberigen Fleischstücke ab, trockne sie mittels Küchenkrepp. Ich bin damit fast durch, da verkündet meine Nichte von der Kartoffelfront: »Fertig. Nur noch waschen. Mach mal hinne, damit ich an die Spüle kann.«
    Als Antwort lege ich ihr die Zwiebeln und ein Brett vor die Nase. »Schöne Ringe bitte.«
    Nina verdreht die Augen, greift aber ohne Widerspruch wieder zum Messer.
    »Ganz ehrlich, ich würde auch gerne wissen was mit Antje los ist«, denke ich laut. »Sie ist in letzter Zeit so ...« Wie nenne ich es am besten? »... so empfindlich. Ihre Stimmung wechselt oft von  einer Sekunde zur anderen.«
    »Was war denn nun?«
    »Eigentlich gar nichts. Jochen Wuttke ist plötzlich aufgetaucht, hat mir angeboten, aus reiner Nächstenliebe, meinen Hof zu kaufen. Natürlich habe ich ihm eine Abfuhr erteilt. Aber der Kerl ist nicht dumm, er geht zu Antje und schleimt sich bei ihr ein. Redet ihr ein er will mir helfen. So gekonnt,

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