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Baeuerin sucht Frau

Baeuerin sucht Frau

Titel: Baeuerin sucht Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Stein
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dass Antje ihm wirklich glaubt. Ich versuche ihr zu erklären, dass der Kerl nur ihre Gutgläubigkeit ausnutzt, um an meinen Hof zu kommen. Ich sage, ich will nicht, dass sie sich später schlecht fühlt, weil sie sich vor seinen Karren spannen ließ. Darauf sie: »Du weißt doch sowieso nicht wie ich mich fühle. Und rauscht ab.«
    »Verstehe.«
    »Ach ja? Dann erkläre es mir. Ich verstehe es nämlich nicht.«
    »Du hast echt keine Ahnung, was?«
    »Ahnung? Wovon?«
    Leberstücke auf einen Teller legen, würzen, auf einen zweiten Teller Mehl schütten. Alles erledigt. Von Nina immer noch keine Antwort. Ich drehe mich zu ihr um. »Ahnung wovon?«, wiederhole ich.
    »Ich darf es dir eigentlich nicht sagen. Habe es Antje versprochen.«
    Ich drehe mich zu ihr um. »Aber es brennt dir auf der Zunge, das sehe ich.«
    »Ja, weil ich es einfach nicht länger mit ansehen kann.«
    »Was?«
    »Na, euch beide!«
    »Keine Ahnung was du meinst.«
    »Ich meine dein Stottern, wenn ich dich frage, warum Carmen und nicht Antje. Als Erwachsener kann man nicht einfach seinen Gefühlen nachgeben, hast du gesagt. Man muss die Dinge gegeneinander abwägen. Totaler Quatsch! Du bist in Antje verknallt, machst aber mit einer anderen rum. Mal ehrlich, wie bescheuert ist das denn?«
    Hätte ich gewusst, dass das Gespräch wieder darauf hinausläuft, hätte ich das Abendbrot allein vorbereitet. Das Thema behagt mir nach wie vor nicht.
    »Ich bin nicht in Antje verknallt«, wehre ich ab.
    Das Pochen in meiner Brust belehrt mich eines besseren. Demonstrativ drehe ich Nina wieder den Rücken zu. Die Leber muss meinen Unmut ausbaden. Gut, dass es schon totes Fleisch ist, da kann es sich nicht beschweren, weil ich es mit Mehl ersticke.
    »Genau das meine ich! Du sagst, du bist nicht in Antje verknallt. Deine hochroten Ohren sagen mir aber was anderes. Und Antje sagt, sie ist nicht in dich verknallt. Kritzelt aber am Badestrand deinen Namen in einem großen Herzen in den Sand. Was ist los mit euch? Wo ist euer Problem?«
    Meinen Namen? Mein Herzschlag setzt fast aus. Meinen Namen!
    Langsam drehe ich mich zu Nina um. »Da bist du auch ganz sicher?«, frage ich leise.
    »Absolut.« Sie zwinkert nicht.
    »Nina, wenn du dir einen Scherz damit erlaubst, erschlag ich dich«, warne ich sie.
    »Es war dein Name«, versichert sie.
    »Hm, und warum will Antje nicht, dass ich es weiß?«
    »Da fragst du mich zuviel.«
    »Vielleicht ist sie erschrocken als sie meinen Namen im Sand gelesen hat?«, überlege ich laut. »Sie hat das vielleicht nicht bewusst getan? Eine unterbewusste Fehlleistung. Und du machst mehr daraus mehr als es ist. Du bist ein Teenager und siehst zu viele Soaps.«
    Ninas Augen tränen von den Zwiebeln. Sie schnieft und stöhnt in einem. »Ich geb´s echt auf!« Das Brett mit den geschnittenen Zwiebelringen weit von sich gestreckt kommt sie zu mir, stellt es ab. Dann geht sie zurück zum Küchentisch, greift die Zeitung an ihren vier Ecken, lässt die Schalen in die Mitte rutschen, knüllt das Ganze zusammen und bringt es zum Mülleimer.
    »Brauchst du mich noch? Sonst gehe ich bis zum Abendbrot auf mein Zimmer.«
    Ich lasse sie ziehen, denn ich muss nachdenken.
    Unbewusst was in den Sand schreiben ist eine Sache. Aber jemanden unbewusst küssen eine andere. Sowas gibt´s nicht! Du weißt ich bin nicht lesbisch, hat Antje gesagt. Und ich weiß, was das heißt. Sie hätte am liebsten alles ungeschehen gemacht.
    Es sei denn ... sie hat es nur gesagt, weil sie mich nicht weiter in Verlegenheit bringen wollte. Schließlich war ich noch mit Carmen ...
    Okay, es reicht jetzt! So kann es nicht weitergehen. Ich kann mir nicht endlos den Kopf darüber zerbrechen. Es muss irgendwas passieren.
    Initiative heißt das Zauberwort.

16

    Antje hat sich zwei Tage nicht blicken lassen. Krank ist sie nicht. Nina sagt, Antje ist an der Schule gewesen. Meine Anrufe bei ihr scheinen aber immer in ungünstigen Momenten zu kommen, denn nach wenigen Sätzen, wenn wir das »Hallo« und »Wie geht es dir?« abgehandelt haben, ich gerade sie fragen will, warum sie sich so rar macht, würgt Antje das Gespräch unter irgendeinem Vorwand ab. Das Ganze ist äußerst merkwürdig.
    Ich weiß natürlich, dass ich Antje verärgert habe. Aber so ernsthaft, dass sie mich nicht mehr sehen will? Normalerweise reden wir in solchen Fällen miteinander, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Einen solch krassen Rückzug wie jetzt habe ich von Antje noch nie erlebt.
    Ich sehe nur

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