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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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samtigen, purpurfarbenen Augen, und einen Augenblick lang gab ich dem Drang nach, mich in seiner Bewunderung und Zuneigung zu sonnen.
    Ja, ich wusste, dass er ein Tiger war. Und damit meine ich nicht im Bett. Obwohl ich bereit war, jederzeit zu glauben, dass er auch da wild und kraftvoll war.
    Als er mir einen Gutenachtkuss gab, streiften seine Lippen sanft meine Wange, und ich lächelte.
    Ich mag es, wenn ein Mann weiß, wann er die Dinge beschleunigen muss... und wann nicht.

       Kapitel 3
    Am nächsten Abend wurde ich im Merlotte's angerufen. Ja, stimmt, es ist nicht gerade gut, wenn man in der Arbeit Anrufe bekommt; und Sam mag das gar nicht, solange es sich nicht um Notfälle in der Familie handelt. Weil ich aber von allen Kellnerinnen am seltensten angerufen werde - die Anrufe, die ich je in der Arbeit bekommen habe, könnte ich glatt an einer Hand abzählen -, versuchte ich, mich nicht schuldig zu fühlen, als ich Sam ein Zeichen gab, dass ich den Anruf an dem Telefon hinten in seinem Büro entgegennehmen würde.
    »Hallo«, sagte ich vorsichtig.
    »Hallo«, erwiderte eine vertraute Stimme.
    »Oh, Pam. Hi.« Ich war erleichtert, aber nur eine Sekunde lang. Pam war Erics Stellvertreterin, und sie war sein Geschöpf, wie das bei Vampiren so üblich ist.
    »Der Boss will dich sehen«, sagte sie. »Ich rufe aus seinem Büro an.«
    Erics Büro, das im rückwärtigen Teil seines Clubs Fangtasia lag, war ziemlich gut gegen Schall isoliert. Ich konnte nur schwach hören, was im Hintergrund auf WDED, dem Radiosender für jeden Vampir, lief: Eric Claptons Version von › After Midnight ‹ .
    »Ach ja? Er ist sich wohl zu fein, um selbst anzurufen?«
    »Ja«, gab Pam unumwunden zu. Tja, Pam - sie nahm wirklich alles wortwörtlich .
    »Worum geht's denn?«
    »Ich befolge nur seine Anweisung«, erklärte sie. »Eric hat gesagt, ich soll die Telepathin anrufen, also rufe ich dich an. Er fordert dich auf, herzukommen.«
    »Pam, ein bisschen näher musst du mir das schon erklären. Ich habe nämlich wenig Lust, Eric zu sehen.«
    »Das ist alles redundant.«
    Tja, äh, der Begriff war in meinem Kalender mit dem »Wort des Tages« noch nicht vorgekommen. »Wie? Ich verstehe nicht ganz.« Besser, ich gab's gleich zu, anstatt mich lange mit dem Versuch aufzuhalten, mich durchzumogeln.
    Pam seufzte, nein, es war vielmehr ein langes, leidendes Aufstöhnen. »Das kannst du alles weglassen, du redest um den heißen Brei herum«, belehrte sie mich mit ihrem britischen Akzent. »Und du solltest nicht so widerspenstig sein. Eric behandelt dich sehr gut.« In ihrer Stimme lag ein Hauch Verwunderung.
    »Ich opfere weder Arbeitszeit noch Freizeit, um nach Shreveport zu fahren, nur weil der große Mr Wichtig mich dazu auffordert«, erklärte ich - sehr vernünftig, wie ich fand. »Er kann seinen Arsch hierher bewegen, wenn er mir was zu sagen hat, oder mich höchstselbst anrufen.« Genau.
    »Wenn er dich, wie du es nennst, › höchstselbst ‹ anrufen wollte, hätte er das getan. Freitagabend um acht hier im Fangtasia, soll ich dir ausrichten.«
    »Tut mir leid, keine Chance.«
    Bedeutungsschwangeres Schweigen.
    »Du willst nicht kommen?«
    »Ich kann nicht. Ich habe eine Verabredung«, sagte ich und versuchte, nicht selbstgefällig zu klingen.
    Erneutes Schweigen. Dann kicherte Pam. »Oh, klasse.« Sie sprach wieder im normalen amerikanischen Umgangston. »Ich freue mich jetzt schon drauf, ihm das zu erzählen.«
    Ihre Reaktion verunsicherte mich etwas. »Äh, Pam«, begann ich und fragte mich, ob ich besser zurückrudern sollte, »hör mal...«
    »Oh, nein«, unterbrach sie mich, beinahe laut lachend, was wirklich absolut Pam-untypisch war.
    »Sag ihm, ich bedanke mich für das Exemplar des Kalenders.« Eric, der stets über neue Einnahmequellen für das Fangtasia nachdachte, hatte sich einen Vampirkalender ausgedacht, der in dem neuen kleinen Geschenkeshop verkauft werden sollte. Eric selbst war Mr Januar. Er hatte mit Bett und langer weißer Pelzrobe vor einem hellgrauen Hintergrund posiert, auf dem riesige glitzernde Schneeflocken klebten. Doch Eric trug die Pelzrobe nicht etwa, oh, nein. Er trug gar nichts. Das eine Knie angewinkelt auf dem zerwühlten Bett, den Fuß des anderen Beins auf dem Boden, stand Eric aufrecht da und schaute mit glühendem Blick direkt in die Kamera. (Er hätte Claude die eine oder andere Lektion erteilen können.) Seine blonden Haare fielen ihm in einer zerzausten Mähne um die Schultern, und mit

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