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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sage. Und du ...« Er richtete seinen Zeigefinger auf Michael. »Sollte ich Anklage gegen dich erheben müssen... „
    »Weswegen?«, fragte Michael sanft.
    »Wegen... hör mal, glaub nicht, ich wüsste nicht, was hier gespielt wird. Wenn ich herausfinde, dass meine Tochter... dass meine Tochter...« Dad schien es nicht zu gelingen, die Worte auszusprechen. Michael schaute ihn weiterhin unverwandt an und sah nicht so aus, als wüsste er, worauf Dad hinauswollte.
    Claire räusperte sich.
    »Dad«, sagte sie. Sie fühlte, dass ihre Wangen zu glühen anfingen, und ihre Stimme zitterte. »Wenn du es genau wissen willst - ich bin immer noch Jungfrau.«
    »Claire!«, ertönte die scharfe Stimme ihrer Mutter über ihren letzten Worten. »Das reicht jetzt.«
    Am Tisch herrschte vollkommene Stille. Nicht einmal Michael schien zu wissen, wie er wieder an das Gespräch anknüpfen konnte. Eve sah aus, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie sich winden oder lachen sollte. Schließlich hielt sie es für das Beste, einen Löffel von ihrem Schokoladeneis zu probieren.
    Michaels Handy klingelte. Er klappte es auf, sprach leise, hörte zu und klappte es ohne Verabschiedung wieder zu. Dann gab er der Kellnerin ein Zeichen. »Wir müssen los«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Zurück nach Hause. Amelie will uns sprechen.«
    »Du kommst mit uns«, sagte Dad zu Claire, die den Kopf schüttelte. »Keine Widerrede... „
    »Es tut mir leid, Sir, aber sie muss jetzt mit uns kommen«, sagte Michael. »Wenn Amelie sagt, dass es das Richtige ist, werde ich sie persönlich zu Ihnen nach Hause bringen. Aber wir setzen Sie beide jetzt unterwegs bei Ihrem Haus ab und ich werde mich so bald wie möglich bei Ihnen melden.« Er sagte das respektvoll, ließ aber keinen Raum für Widerspruch. Michael hatte in diesem Moment etwas an sich, das kein Drängen erlaubte.
    Dad war gefasst, sein Gesicht noch immer rot und sehr hart. »Das war noch nicht das letzte Wort, Michael.«
    »Ja, Sir«, sagte er. »Das weiß ich. Wir haben noch nicht einmal angefangen.«
    ***
    Die Rückfahrt war sogar noch ungemütlicher, und zwar nicht nur physisch; Claires Vater war außer sich, ihre Mutter schämte sich und Claire selbst war so böse, dass sie die beiden kaum anschauen konnte. Wie konnten sie nur? Wenn Mr Bishop irgendetwas mit ihnen gemacht, wenn er ihre Gedanken manipuliert hatte, dann war er sehr gründlich gewesen. Sie hatten immer behauptet, dass sie ihr vertrauten, dass sie wollten, dass sie ihre eigenen Entscheidungen traf, aber wenn es dann darauf ankam, wollten sie im Grunde genommen doch nur, dass sie ihr hilfloses kleines Mädchen war.
    Nun, das würde nicht passieren. Dafür war sie zu weit gekommen.
    Michael hielt vor dem neuen Haus ihrer Eltern an - ebenfalls ein Gebäude im gotischen Stil, das abgesehen vom Garten fast genauso aussah wie das Glass House. Das Gründerinnen-Haus ihrer Eltern wurde von einer weitläufigen Lebenseiche überragt, deren Blätter im Abendwind wie trockenes Papier raschelten, und der Gartenzaun war, so schien es zumindest im Dunkeln, in dumpfem Schwarz gestrichen.
    Claires Vater lehnte sich ins Auto, um ihr einen letzten bösen Blick zuzuwerfen. »Ich erwarte von dir, dass du dich heute Abend meldest«, sagte er. »Ich erwarte von dir, dass du mir sagst, wann du nach Hause kommst. Und damit meine ich unser Zuhause.«
    Sie antwortete nicht. Nachdem er sie viel zu lange angeschaut hatte, schloss Dad die Autotür und Michael beschleunigte elegant und fuhr davon - nicht zu schnell, aber auch nicht langsam.
    Alle seufzten erleichtert und hörbar auf, als das Haus hinter ihnen in der Dunkelheit verschwand. »Wow!«, sagte Shane. »Dein alter Herr hat einen Blick drauf... vielleicht gehört er tatsächlich nach Morganville.«
    »Sag so etwas nicht«, sagte Claire. Sie kämpfte gerade mit allen möglichen Gefühlen - sie war wütend auf ihre Eltern, entmutigt durch die Situation, beunruhigt, völlig verängstigt. Ihre Eltern gehörten nicht hierher. Es war ihnen gut gegangen, wo sie waren, aber Amelie musste sie ja dort herausreißen und hierher bringen. Dadurch dass sie Claires Eltern unter ihrer Kontrolle hatte, hatte sie mehr Macht.
    Und jetzt gewann Mr Bishop dadurch auch an Einfluss.
    Shane nahm ihre Hand. »Beruhige dich«, sagte er. »Wie Michael schon sagte - du musst nicht gehen, wenn du das nicht möchtest. Nicht dass ich mich nicht besser fühlen würde, wenn du irgendwo an einem sehr viel sichereren Ort wärst.«
    »Ich

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