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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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ähnlich - er sah vielleicht ein bisschen älter aus und hatte ein breiteres Kinn. Anders als Michael, der helles goldblondes Haar hatte, war er rothaarig, aber er war ähnlich gebaut und etwa gleich groß.
    Deshalb wäre er vor nicht allzu langer Zeit fast getötet worden, als er einen Pfahl abbekam, der eigentlich für Michael bestimmt war. Er sah noch immer mitgenommen und erschöpft aus, fand Claire. Aber sein Lächeln war aufrichtig, als er ihnen zur Begrüßung zunickte. »Ladys«, sagte er. »Schön, dich zu sehen, Eve, ich hatte nicht erwartet, dass du jemals wieder hierher kommst, nicht freiwillig zumindest.«
    »Ich bin nur deinetwegen hier, glaub mir«, sagte sie und trommelte nervös mit einem dunkellila Fingernagel auf den verschrammten Tisch. »Weißt du, wo Michael ist?«
    Sams rötliche Augenbrauen schossen nach oben. »Ist er nicht bei der Arbeit?«
    »Er ging heute Nacht weg und sagte nicht, wohin. Wir haben ihn nicht gesehen und er ist nicht bei der Arbeit. Also? Irgendeine Idee?«
    »Keine gute«, sagte Sam und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Hat er den Wagen genommen?«
    »Ja, soweit ich weiß. Warum?«
    »GPS. Alle unsere Autos sind auffindbar.«
    »Wow, gut zu wissen, falls ich hier in der Gegend mal groß in die Autoschieberei einsteigen sollte«, sagte Eve. »Wer hat die geheime Superspion-Suchausrüstung und wie kriege ich ihn in die Finger?«
    »Kriegst du nicht«, sagte Sam. »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Bald?«
    »So bald ich kann.«
    »Aber ich muss ihn finden! Was, wenn er...« Eve beugte sich noch weiter vor und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Was, wenn sich ihn jemand geschnappt hat?«
    »Wer?«
    » Bishop! «
    Sams Augen weiteten sich und überall im Cafe fuhren Köpfe zu ihnen herum. Die meisten gehörten Vampiren, die den Namen kannten oder zumindest von ihm wussten, glaubte Claire. Und die ein Flüstern auch auf der anderen Seite eines überfüllten Raumes hören konnten.
    »Still«,sagte Sam. »Halt dich da raus, Eve. Das ist nichts, in das ihr verwickelt werden solltet. Das ist unsere Sache.«
    »Unsere Sache ist es auch. Der Typ war bei uns zu Hause. Er hat uns bedroht, und zwar uns alle«, sagte Eve. »Kannst du es nicht sofort herausfinden? Denn sonst rufe ich jetzt die nationale Terrorabwehr an und erzähle denen, dass hier ein ganzes Rudel von Terroristen im Dunkeln herumschleicht.«
    »Das würdest du nicht tun.«
    »Oh doch. Mit Vergnügen. Und ich werde ihnen sagen, dass sie Sonnenbänke mitbringen und die Vernehmungen um zwölf Uhr mittags draußen auf dem Parkplatz durchfuhren sollen.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Eve...«
    Eve schlug mit der Hand auf den Tisch. Es klang wie ein Schuss und nun drehten sich wirklich alle zu ihnen um. »Das ist kein Witz, Sam!«
    »Doch, das ist es«, sagte er bemüht ruhig. »Denn wenn du es ernst meintest, würdest du gerade Leuten drohen, die das Schicksal deines nächsten Herzschlags in der Hand haben, und das wäre sehr, sehr dumm. Sag mir jetzt, dass du mich das regeln lässt.«
    Eves dunkle Augen blinzelten nicht. »Geht es um Bishop? Warum ist er hierher gekommen? Was tut er? Warum habt ihr so große Angst vor ihm?«
    Sam stand auf und hatte plötzlich etwas Distanziertes und Kühles an sich. Etwas, das Claire nachdrücklich daran erinnerte, dass er in erster Linie ein Vampir war.
    »Geht nach Hause«, sagte er. »Ich werde Michael finden. Ich bezweifle, dass er in Schwierigkeiten steckt und dass es irgendetwas mit Bishop zu tun hat.«
    Eve stand ebenfalls auf und zum ersten Mal wirkte sie auf Claire wie eine Erwachsene - eine Frau, die ihm auf Augenhöhe begegnete.
    »Da hast du hoffentlich recht«, sagte sie leise. »Denn wenn Michael irgendetwas zustößt, dann wird das ein Nachspiel haben. Das schwöre ich.«
    Sam ließ sie auf dem Weg nach draußen nicht aus den Augen. Alle anderen auch nicht. Einige sahen besorgt aus; andere schadenfroh. Einige wirkten verärgert.
    Aber niemand ignorierte sie, als sie das Cafe verließen. Niemand. Und das war... beunruhigend.
    Sie stiegen ins Auto und Eve ließ es wortlos anspringen. Schließlich fragte Claire vorsichtig: »Wohin fahren wir?«
    »Nach Hause«, sagte Eve. »Ich gebe Sam die Chance, sein Wort zu halten.«
    Claire nahm an, dass Eve die Tapeten von den Wänden kratzen und Löcher in den Fußboden laufen würde. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie ihr helfen konnte.
    Aber dazu waren Freunde im Grunde ja da... dass sie einen davon abhielten, verrückt zu

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