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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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wollen Sie, Richard?«
    Richard Morrells Streifenwagen stand in der Einfahrt. Das Blaulicht war nicht an und die Sirenen hatten nicht aufgeheult, deshalb nahm sie an, dass es sich nicht direkt um einen Notfall handelte. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht einfach so zum Spaß vorbeikam, zumindest nicht im Glass House.
    Und nicht in Uniform.
    »Gute Frage«, sagte Richard. »Ich glaube, Ich möchte ein nettes Mädchen, das kochen kann, Actionfilme mag und in einem kurzen Rock gut aussieht. Aber vorerst reicht es mir, wenn du die Kette entfernst und mich hineinlässt.«
    »Woher weiß ich, dass Sie es wirklich sind?«
    »Was?«
    »Ysandre. Sie... na ja, lassen Sie es mich so sagen: Ich muss sicher sein, dass Sie es wirklich sind.«
    »Ich habe dir diese Woche schon in der Mädchentoilette der Uni die Handschellen abgenommen. Wie wäre es damit?«
    Sie machte die Kette los und trat zurück, als er hereinkam. Er sah müde aus - nicht so müde, wie sie sich fühlte, aber das läge sowieso nicht mehr wirklich im Bereich des Menschlichen, nahm sie an. »Was wollen Sie?«
    »Ich gehe heute Abend zu dieser Veranstaltung«, sagte er. »Schätze, du gehst dort auch hin, und da dachte ich mir, vielleicht brauchst du eine Mitfahrgelegenheit.«
    »Ich … ich gehe nicht.«
    »Nein?« Richard sah überrascht aus. »Komisch, ich hätte schwören können, du seist Amelies erste Wahl, wenn es darum geht, bei einer solchen Veranstaltung aufzutreten. Sie ist stolz auf dich, weißt du?«
    Stolz? Warum in aller Welt sollte sie stolz sein? »Wie auf einen reinrassigen Hund oder wie?«, fragte Claire bitter. »Der Preis für die beste Show?«
    Richard hob kapitulierend die Hände. »Wie auch immer, das ist nicht meine Angelegenheit. Wo sind denn die anderen?«
    »Warum?«
    »Meine Angelegenheit ist es zu wissen, wo die Unruhestifter sind.«
    »Wir sind keine Unruhestifter!« Richard warf ihr einen finsteren Blick zu. Den sie verdient hatte, wie sie zugeben musste. »Ihre Schwester geht auch dorthin, wussten Sie das schon?«
    »Ja, ich weiß. Sie stolziert schon seit Tagen wichtigtuerisch im Haus herum. Hat ein Vermögen für dieses verdammte Kostüm ausgegeben. Dad wird sie umbringen, wenn irgendetwas damit passiert. Ich glaube, er will es hinterher wieder zurückbringen.«
    Claire hielt ihm fragend die Kanne mit dem frischen Kaffee entgegen. Richard nickte und setzte sich an den Küchentisch. Sie schob ihm eine Tasse hin und beobachtete, wie er daran nippte. Er schien heute... anders zu sein. Alles verändert sich . Auch Richard wirkte verletzlicher. Er war immer der stabile, der »normale« Morrell gewesen. Heute sah er kaum älter als Monica aus.
    »Ich glaube, es wird etwas passieren«, sagte Claire. »Glauben Sie nicht auch?«
    Richard nickte langsam. Um seine Augen zogen sich angespannte Linien und darunter befanden sich Tränensäcke, die groß genug waren, um Kleidung zum Wechseln darin zu verstauen. »Dieser Bishop - er ist nicht wie die anderen«, sagte er. »Ich habe ihn kennengelernt. Ich... habe etwas in ihm gesehen. Es ist nicht menschlich, Claire. Nicht das kleinste bisschen. Was immer er an Menschlichkeit besessen haben mag, er hat es vor langer Zeit verkauft.«
    »Was wollen Sie unternehmen?«
    Richard zuckte die Achseln. »Was kann ich schon tun? Meiner Familie beistehen. Ein Auge auf die Menschen in dieser Stadt haben. Wünschen, ich wäre eine Million Meilen entfernt.« Er schwieg einige Sekunden lang und nippte an seinem Kaffee. »Die Sache ist die: Ich glaube, er wird eine Art Loyalitätsbeweis von uns fordern, und ich glaube, das kann ich nicht. Ich glaube, das will ich nicht.«
    Claire schluckte. »Haben Sie eine andere Wahl?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber ich werde mein Bestes tun, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Das ist alles, was ich tun kann.« Sein Blick huschte über ihren, als traute er sich nicht, allzu genau hinzuschauen. »Die anderen gehen hin, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Wusstest du, dass deine Eltern dort sein werden?«
    Claire schnappte nach Luft, schlug die Hände vor den Mund und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Das tun sie nicht. Das kann nicht sein«
    »Ich habe die Liste gesehen«, sagte Richard. »Tut mir leid. Ich dachte, du stehst einfach weiter hinten. Ich konnte nicht glauben, dass du übergangen wurdest. Aber gut, dass du zu Hause bleiben kannst. Es ist... ich glaube, es wird gefährlich.«
    Er trank seinen Kaffee aus und schob ihr die

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