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Ballard, James G.

Ballard, James G.

Titel: Ballard, James G. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Welt in Flammen
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hübsche
Bungalows in gepflegten Gärten gestanden hatten. Jetzt erinnerte die ganze
Gegend eher an ein verlassenes Armenviertel. Verdorrte Baumreihen und Hecken
trennten die Häuser voneinander, und in den Gärten brannten Feuer, deren Asche
die ohnehin schlechte Luft noch mehr verpesteten. Am Straßenrand standen
überall verlassene Autos, andere waren auf den Gehsteigen oder mitten in der
Fahrbahn abgestellt worden. Einmal fuhren sie an einem menschenleeren Einkaufszentrum
vorbei. Die Schaufenster waren mit Brettern verschalt oder durch Scherengitter
geschützt, und einige verwahrloste Hunde schnüffelten zwischen geplatzten
Kartons herum.
    Ransom war von dem deutlichen
Gegensatz zu Larchmont überrascht, denn dort verlief das Leben trotz aller
Veränderungen noch immer in halbwegs gewohnten Bahnen. Aber hier in den
Außenbezirken der Stadt schien das Ende plötzlich und heftig gewesen zu sein.
Hier und da schlich eine einsame Gestalt mit gesenktem Kopf durch die verlassenen
Straßen. Dann ratterte ein uralter Lastwagen, in dem eine Familie mit vier oder
fünf Kindern saß, vor ihnen über eine Kreuzung und verschwand irgendwo in dem
unübersichtlichen Gewirr der Seitenstraßen.
    Wenige hundert Meter vom Zoo entfernt
war die Avenue durch ein halbes Dutzend Autos versperrt, die sich hinter einem
riesigen Sattelschlepper angesammelt hatten, der beim Zurückstoßen in einer
engen Einfahrt steckengeblieben war. Whitman fluchte, sah kurz nach rechts und
links und fuhr dann mit kaum verringerter Geschwindigkeit durch das nächste
Gartentor. Der schwere Tankwagen raste an den Küchenfenstern des ebenerdigen
Hauses vorbei, und Ransom sah die erschrockenen Gesichter eines älteren
Ehepaars, das dieses grüne Ungetüm entsetzt beobachtete.
    »Haben Sie die beiden gesehen?« rief
er und dachte an die nächsten zwei oder drei Wochen, in denen diese Leute ganz
allein in der verlassenen Stadt sein würden. »Hilft ihnen niemand?«
    Whitman ignorierte die Frage. Ransom
hatte den Fahrer dazu überredet, ihn mitfahren zu lassen, obwohl er sich
zunächst dagegen gesträubt hatte. Er war erst zugänglicher geworden, als Ransom
behauptete, er wolle dem Wasser ein Tollwutserum zusetzen. Whitman schien nur
noch für seine Tiere zu leben und alles Interesse an Menschen verloren zu
haben.
    Ein weißer Staketenzaun trennte die
beiden Grundstücke voneinander, dann begann die Zufahrt des Hauses an der
Parallelstraße, an deren Ende ein geparkter Wagen stand. Whitman trat kurz auf
die Bremse und fuhr dann geradewegs auf den Zaun zu, dessen dünne Latten wie
Streichhölzer zersplitterten. Dann kam auch schon der Zusammenstoß mit dem
abgestellten Auto, das mit offenen Türen auf die Straße hinausgeschoben wurde,
wo es auf der anderen Seite gegen einen Lieferwagen prallte. Die Windschutzscheibe
überzog sich mit unzähligen Sprüngen, die übrigen Fenster zerplitterten und
fielen klirrend auf den Asphalt.
    Irgendwo jaulte ein Hund.
    Wenige Minuten später hatten sie das
Tor des Zoos erreicht. Whitman bremste vor der Schranke der Einfahrt. Ransom
stieg aus und zog sie hoch, dann fuhr der Tankwagen weiter zu der Pumpstation
hinter den Käfigen.
    Ransom ging langsam über die breite
Straße, die das Zoogelände durchschnitt. Etwa zwanzig Flamingos drängten sich
an einem Ende des Teiches zusammen, dessen schlammiges Wasser kaum noch ihre
Füße bedeckte. Das Drahtgitter über dem Teich war mit Strohmatten belegt, aber
die großen Vögel waren unruhig und öffneten schweigend ihre Schnäbel, als
Ransom an ihnen vorbeiging.
    Überall ertönten Tierstimmen, die in
allen möglichen Tonlagen grunzten, brüllten, kläfften, fauchten oder
kreischten. Die kleineren Käfige, in denen früher Vögel und Affen gehalten
worden waren, standen jetzt leer. In einem der Freigehege lag ein totes Kamel.
Ganz in der Nähe trabte ein riesiger Braunbär unruhig in seinem Käfig auf und
ab. Eine Hyäne starrte Ransom blicklos an und jaulte dabei durchdringend. Die
beiden Wüstenhunde im Nebenkäfig richteten sich lauernd auf und beobachteten
Ransom gespannt, als er kurz vor ihnen stehenblieb.
    Offenbar war versucht worden, die
Tiere regelmäßig zu füttern und zu tränken. Auf dem Boden lagen große Klumpen
Affenfleisch neben halbvollen Wassereimern, aber die Käfige waren ansonsten so
trocken und leer wie Höhlen in der Wüste.
    Ransom öffnete die Tür des Raubtierhauses
und prallte zurück, als ihm das Gebrüll der Tiere entgegenschlug. Die fünf
weißmähnigen

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