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Ballard, James G.

Ballard, James G.

Titel: Ballard, James G. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Welt in Flammen
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diesen Auftrag gegeben, aber Quilters Bemerkung hatte sicher noch
etwas anderes zu bedeuten. »Lomax hat mich übrigens eingeladen, zu ihm zu
ziehen«, sagte er und fügte absichtlich ironisch hinzu: »Dann arbeitest du für
mich, Quilter.«
    Quilter betrachtete ihn skeptisch und
grinste dann nochmals. »Ich arbeite für Miß Miranda«, stellte er fest.
    » Das klingt wesentlich vernünftiger.«
Ransom beobachtete Quilters Gesicht, auf dem sich das Grinsen immer weiter
ausbreitete, bis es schließlich daraus hervorbrach und zu einem Hohngelächter
wurde. Die breiten Lippen zitterten förmlich, und die Warze auf der linken
Backe tanzte auf und ab. Ransom fand diese verzerrte Parodie eines menschlichen
Wesens so abscheulich, daß er sich ruckartig umdrehte und rasch davonging.
Gleichzeitig hoffte er, Quilter werde ihm in einiger Entfernung folgen und so
Catherine Austen und den Zoo in Ruhe lassen.
    »Ich wünsche euch beiden viel Glück«,
rief er noch über die Schulter zurück. »Ihr habt eine Menge gemeinsam.«
    Quilter starrte ihm mit plötzlich
glasig gewordenen Augen nach und befingerte dabei völlig geistesabwesend den
toten Pfau an seinem Gürtel. Dann schien er sich wieder gefaßt zu haben, denn
er rief Ransom voll wütender Energie nach: »In Zukunft noch viel mehr, Doktor!
Viel mehr!«
     
    Ransom ging langsam weiter und blieb
kurze Zeit an der Einfahrt stehen, bevor er die Straße überquerte. Er lehnte sich
gegen eine abgestorbene Platane und beobachtete die verlassenen Häuser.
Quilters absurde Bemerkung, die selbst für ihn zu verrückt klang, ging ihm noch
immer durch den Kopf. Unter anderen Umständen wäre Quilter bestimmt als erster
vor den grotesken Folgerungen zurückgeschreckt, die sich daraus ergaben. Da er
aber von dieser Möglichkeit durchaus überzeugt zu sein schien, konnte Ransom
nur vermuten, Quilter habe diesmal seinen ohnehin beschränkten geistigen
Horizont weit überschritten. Vielleicht wurde der Junge allmählich wieder
normal – ein Geisteskranker wäre vermutlich nie auf diese phantastische Idee
gekommen.
    Ransom folgte den Spuren, die
Whitmans Tankwagen hinterlassen hatte. In den Gärten der leerstehenden Häuser
brannten noch immer Abfallfeuer. Von der Stadt her zogen dunkle Rauchwolken
über den Himmel, als sei irgendwo ein Öllager in Brand geraten. Die Sonne
spiegelte sich in ungeputzten Fenstern. Vor Ransom klapperten Büchsen, als ein
streunender Hund eine Mülltonne umwarf.
    Auch die Rauchschwaden hielten die
Sonne kaum ab, so daß Ransom das Gefühl hatte, der Boden unter seinen Füßen
werde immer heißer. Nachdem er eine Viertelstunde unterwegs war, bedauerte er
heftig, keine Wasserflaschen mitgenommen zu haben. Der feine Staub, den er bei
jedem Schritt aufwirbelte, setzte sich in Nase und Hals fest und machte jeden
Atemzug zur Qual. Ransom lehnte sich gegen ein Auto am Straßenrand, massierte
seinen schmerzenden Hals und überlegte, ob er in eines der Häuser einbrechen
sollte.
    Zwei oder drei Minuten später kam er
an einer offenstehenden Haustür vorbei. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß
niemand in seiner Nähe war, ging er langsam darauf zu. Durch die offene Tür sah
er das Wohnzimmer und einen Teil der Küche. In der Diele stand ein Stapel alter
Pappkartons, daneben lag ein Koffer ohne Handgriff.
    Ransom wollte eben über die Schwelle
treten, als er das kleine Zeichen im Staub vor sich sah. Die ununterbrochene
Linie, die fast an eine kindliche Darstellung eines Fischs erinnerte, war mit
dem Stock gezogen worden, der noch daneben lag.
    Ransom beobachtete die anderen
Häuser. Das Zeichen schien erst vor wenigen Minuten entstanden zu sein, aber
auf der Straße war kein lebendes Wesen zu sehen. Er gab sich einen Ruck und
ging weiter.
    Hundert Meter vor ihm verschwand eine
dunkle Gestalt hinter einer Mauer. Ransom blieb stehen und wartete darauf, daß
der Mann wieder zum Vorschein kam. Er ging rascher weiter, blieb in der
Straßenmitte und achtete nicht darauf, daß sich hinter ihm eine Tür öffnete.
Von jetzt ab mied er absichtlich den Weg, den er mit Whitman gefahren war,
sondern bog an der ersten Kreuzung nach links und gleich darauf nochmals nach
rechts ab. Hinter ihm schwebten dicke Ascheflocken zu Boden und verdeckten
seine Spuren.
    Fünf Minuten später hörte er um sich
herum die leisen Schritte der Männer, die ihm jetzt folgten. Sie hielten sich
hinter Mauern, Hecken und Häusern verborgen und kreisten ihn allmählich von
rechts und links ein. Ransom

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