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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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näher und betrachteten mich seelenruhig. Die Herrschsucht in Trents Blick ließ mich frösteln und ich raste panisch durch den Käfig. Das Licht war auf einmal viel zu hel , und mein Mund war jetzt vol kommen taub. Ich stolperte und verlor das Gleichgewicht. Ein Gedanke durchdrang meine Panik: Die Tür würde sieh öffnen.
    Das war viel eicht meine einzige Chance. Keuchend blieb ich in der Mitte des Käfigs stehen und ließ mich langsam auf die Seite fal en. Bitte macht die Tür auf, bevor ich wirklich ohnmächtig werde. Mein Atem ging schwer und mein Herz raste, ob von der Anstrengung oder von den Drogen, wusste ich nicht. Die beiden Männer waren verstummt, und Jonathan stupste mich mit einem Stift an. Ich ließ eins meiner Beine erzittern, als ob ich es nicht mehr bewegen könnte. »Ich glaube, die ist weg vom Fenster«, sagte er aufgeregt.
    »Warte noch ein wenig.« Als Trent sich abwandte, blendete mich das Licht, und ich konnte die Augen nur noch einen Spalt weit öffnen. Glücklicherweise war Jonathan weniger geduldig. »Ich hole schon mal die Transportbox.« Der Käfig wackelte, als er die Tür öffnete, und mein Herz raste, als Jonathans lange Finger sich um meinen Körper schlössen.
    Blitzschnel erwachte ich zum Leben und rammte meine Zähne mit al er Kraft in seinen Finger. »Du kleines Mistvieh!«, fluchte Jonathan und riss seine Hand aus dem Käfig, sodass ich mitgezogen wurde. Ich gab seinen Finger frei und kam mit einem markerschütternden Knal , dank der Betäubung jedoch völ ig schmerzfrei, auf dem Boden auf. Ich versuchte zur Tür zu springen, blieb aber ausgestreckt liegen. Ich konnte meine Beine nicht mehr bewegen.
    »Jon!«, rief Kalamack. »Schließ die Tür!«
    Der Boden bebte, und kurz darauf schlug die Tür zu. Ich zögerte, da ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Ich musste weg, aber wo zur Höl e war die Tür?
    Jonathans Schatten näherte sich. Ich fletschte die Zähne und er hielt einen Moment inne, eingeschüchtert von den scharfen Schneidezähnen. Er stank nach Angst. Der miese Typ hatte Schiss! Doch dann schnel te er vor und griff in mein Nackenfel . Ich wand mich wie eine Schlange und schaffte es, meine Zähne in seinen Daumen zu schlagen. Er stöhnte auf und ließ mich fal en. »Verfluchte Hexe!«, schrie er.
    Ich torkelte, konnte aber nicht laufen. Jonathans Blut ,iuf meiner Zunge schmeckte nach Zimt und Wein. »Fass mich noch einmal an«, keuchte ich, »und ich beiß dir deinen verfluchten Daumen ab.«
    Jonathan fuhr erschrocken zurück. Es war Trent, der mich hochhob. Durch das Betäubungsmittel war ich inzwischen vol kommen hilflos. Seine Finger waren angenehm kühl, als er mich in seinen Händen wiegte. Sanft setzte er mich in den Transportkäfig und verschloss die Tür. Als der Riegel einrastete, wackelte die ganze Box. Mein Mund war pelzig und mein Magen rebel ierte. Schließlich wurde die Box angehoben und beschrieb einen sanften Bogen, bevor sie auf dem Schreibtisch aufsetzte. »Wir haben noch ein paar Minuten, bevor wir gehen müssen. Sieh doch solange nach, ob Sara Jane eine antibiotische Salbe in ihrem Schreibtisch hat, mit der du die Bisse verarzten kannst.« Trents angenehme Stimme verlor sich genauso in einem grauen Nebel wie meine Gedanken. Dunkelheit überwältigte mich, doch bevor ich endgültig in der Bewusstlosigkeit versank, verfluchte ich mich für meine Dummheit.
    22
    Jemand sprach, so viel bekam ich mit. Tatsächlich waren es zwei Stimmen. Nun, da ich langsam wieder denken konnte, erkannte ich, dass sie für einige Zeit abwechselnd gesprochen hatten. Eine von ihnen gehörte Trent, und seine wunderbar weiche Stimme brachte mich wieder zur Besinnung. Im Hintergrund konnte ich die schril en Quietschtöne von Ratten hören.
    »Oh, Scheiße«, flüsterte ich mit einem erschöpften Fiepen.
    Meine Augen waren geöffnet und ich zwang mich, sie zu schließen. Sie fühlten sich an wie Sandpapier. Erst nachdem ich einige Male unter Schmerzen geblinzelt hatte, kehrte die Tränenflüssigkeit zurück. Langsam konnte ich die graue Wand der Transportbox erkennen.
    »Mr. Kalamack!«, rief eine erfreute Stimme. Die Welt rotierte, als der Käfig herumgedreht wurde. »Die von oben haben mir erzählt, dass Sie hier sind. Das freut mich wirklich.« Die Stimme kam näher. »Oh, und mit einem Teilnehmer. Da wol en wir mal sehen, da wol en wir mal sehen«, sprudelte es aus dem Mann heraus, als er die von Trent angebotene Hand kräftig schüttelte. »Mit einem eigenen

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